Eintracht bleibt Dritter - Lilien schlagen BVB

13. Februar 2017 · Allgemein · von: Claudio Palmieri

Darmstadt feierte einen 2:1-Heimsieg gegen Borussia Dortmund. Foto: Getty Images

0:3 verloren - und trotzdem noch Dritter: Für die Frankfurter Eintracht gab es am Samstag bei Bayer Leverkusen nichts zu holen. Eine faustdicke Überraschung landete der SV Darmstadt 98. Das Bundesliga-Schlusslicht besiegte Borussia Dortmund im heimischen Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor mit 2:1 (1:1). In der 3. Liga rutschte der FSV Frankfurt nach der 0:3 (0:2)-Heimniederlage gegen den Chemnitzer FC auf Platz 14 ab. Der SV Wehen Wiesbaden fiel nach einem 0:0 bei Fortuna Köln auf den vorletzten Tabellenplatz zurück.

Eintracht Frankfurt

Kurios: Bis auf Spitzenreiter Bayern München (jetzt 49 Punkte/2:0 beim FC Ingolstadt) verloren mit Leipzig (42 Punkte), Frankfurt (35 Punkte), Dortmund, Hoffenheim (beide 34 Punkte), Hertha (33) und Köln (32) alle Mannschaften von Platz zwei bis sieben. Für die Eintracht verlief der Spieltag allerdings nicht nur wegen der 0:3 (0:1)-Niederlage in Leverkusen suboptimal. Mit Freiburg (29 Punkte) Bayer (27), Mönchengladbach (26), Schalke und Mainz (beide 25) trugen alle Konkurrenten von Platz acht bis zwölf Siege davon – und machten damit Boden auf die Europapokal-Plätze gut.

Im Rheinland gab es für die Eintracht, die am Mittwochabend das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht hatten (2:1 bei Hannover 96), am 20. Spieltag nichts zu holen. Javier „Chicharito“ Hernández (5./63.) und Kevin Volland (78.) fügten der Elf von Trainer Niko Kovac die fünfte Saisonniederlage zu. „Zum Schluss ist uns der Saft ausgegangen“, erklärte Kovac nach dem Spiel. „Wir haben es nicht geschafft, körperliche und geistige Frische zu zeigen. Das 0:3 ärgert mich, man kann der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Wir hätten unsere beiden Chancen in der ersten Halbzeit nutzen müssen.“ Auch Torwart Lukas Hradecky, der am Samstagabend zu Gast im „Aktuellen Sportstudio“ war, hielt fest: „Eine Spitzenmannschaft sind wir noch nicht. Wir sind nur die Eintracht. Wir müssen weiter in jedem Spiel 110 Prozent geben.“

Am Samstag (15:30 Uhr, Commerzbank-Arena) gilt es für die Frankfurter, im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt nachzulegen.

SV Darmstadt 98

Ausgerechnet gegen Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund beendeten die Lilien, die jetzt zwölf Punkte auf dem Konto haben, ihre Durststrecke von elf sieglosen Punktspielen. Der Rückstand auf den 16. Werder Bremen beträgt jetzt vier Zähler.

Seinen dritten Saisonerfolg hätte Darmstadt sogar noch deutlicher gestalten können: Allein Jan Rosenthal vergab drei Großchancen – und der eingewechselte Antonio Colak, der auch das 2:1-Siegtor erzielte (67.), traf in der Schlussphase die Latte. Winter-Neuzugang Terrence Boyd hatte die Südhessen in Führung geschossen (21.), den zwischenzeitlichen Ausgleich für den BVB erzielte Raphaël Guerreiro (44.).

„Wir haben alles perfekt umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Ich habe an die Mannschaft appelliert, dass wir nicht den gleichen Fehler machen wie gegen Frankfurt, als wir uns hinten reindrängen haben lassen“, erklärte Darmstadt Trainer Torsten Frings nach dem Schlusspfiff. „Ich hatte auch ein bisschen Angst davor, dass wir wieder einbrechen“, gestand Boyd. „Der Trainer hat uns aber nochmals aufgebaut und gesagt: ‚Ihr könnt so stolz sein. Nehmt das mit. Belohnt euch einfach.‘“ Am Samstag (15:30 Uhr) müssen die Lilien zum Fünften TSG Hoffenheim.

FSV Frankfurt

FSV-Kapitän Sören Pirson fasste die 0:3-Heimniederlage des 14. Frankfurt (27 Punkte) gegen den Fünften Chemnitz (34) treffend zusammen: „Ich glaube, bei uns ist im Februar bereits Weihnachten, denn wir haben schon einige Geschenke verteilt.“ Trainer Roland Vrabec war ebenfalls bedient: „Wenn man 0:3 verliert, kann es nur besser werden. Ich muss mich bei so einer schlechten Vorstellung hinterfragen, ob ich die Spieler nochmal aufstellen kann. Nach den ganzen Problemen in Erfurt, die wir diese Woche auch behandelt haben, wieder schlecht auf den Platz zu kommen – das ist für mich unverständlich.“

Dennis Mast (5.), Björn Jopek (43.) und Florian Hansch (51.) machten die siebte Saisonniederlage des FSV perfekt. Am Samstag (14 Uhr) sind die Bornheimer zu Gast beim Elften Jahn Regensburg (30 Punkte).

SV Wehen Wiesbaden

Im ersten Spiel nach dem Rücktritt von Trainer Torsten Fröhling erarbeitete sich Wehen Wiesbaden bei Aufstiegsaspirant Fortuna Köln mit einer kämpferisch starken und taktisch disziplinierten Leistung ein torloses Unentschieden. Weil der FSV Zwickau (jetzt 24 Punkte) Werder Bremen II mit 2:1 besiegte, fiel der SVWW jedoch hinter den Sachsen auf Tabellenplatz 19 zurück. Am Samstag (14 Uhr) empfängt Wehen Wiesbaden den Drittletzten Zwickau (24 Punkte) zum Kellerduell in der Brita-Arena. „Die Mannschaft war gefordert und hat fast alles umgesetzt“, gab sich SVWW-Interimscoach
und Sportchef Christian Hock durchaus zufrieden mit dem 0:0. „Das Minimalziel haben wir erreicht. Der Punkt ist verdient und wichtig für die Moral.“