Einhausen: Der Bürgermeister als Aushilfs-Trainer

22. Mai 2015 · Allgemein · von: Clemens Weingärtner

Bürgermeister und Trainer: Helmut Glanzner. Foto: privat

2014 wurde Helmut Glanzner im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit zum neuen Bürgermeister von Einhausen (Kreis Bergstraße) gewählt. Nun trifft er nicht nur im Rathaus wichtige Entscheidungen, sondern auch auf dem Fußballplatz. Dass Glanzner dabei ebenso viel Kompetenz besitzt, wie in der Gemeindeverwaltung, darüber besteht bei der SG Einhausen keinerlei Zweifel.

Immerhin war er vor seiner Wahl zum Bürgermeister bereits Trainer der Mannschaft. Dennoch war die Rückkehr auch für Glanzner überraschend: „Es war nicht wirklich vorherzusehen. Der vorige Trainer Jürgen Schmitt stand nicht mehr zur Verfügung und da kamen Verantwortliche und Spieler auf mich zu.“

Glanzner übernahm den Posten und schafft es, beide Tätigkeiten zu kombinieren, wobei er betont: „Der Beruf als Bürgermeister hat höchste Priorität.“ Von Vorteil ist dabei, dass das Gemeindeoberhaupt von dem Zweiten Vorsitzenden Jörg Völker und dem Trainer des Reserveteams Holger Hieke unterstützt wird. Beide führen die von Glanzner ausgearbeiteten Trainingspläne durch. „Wir hatten in der letzten Saison eine ähnliche Situation, als ich im Krankenhaus lag und ebenfalls nicht direkt beim Team sein konnte. Das Modell war somit erprobt und wir entschieden uns, es wieder so zu machen.“ Die Mannschaft zieht ebenso mit, viele Spieler kennt der A-Lizenz-Inhaber noch von der vergangenen Spielzeit.

Nach nur einer von ihm betreuten Trainingseinheit stand bereits das erste Pflichtspiel für den Rückkehrer an. Im Derby bei Olympia Lorsch gab es eine 0:6-Niederlage zur Premiere. Unter der Woche wurden offensichtlich die richtigen Lehren gezogen und bei der darauffolgenden Partie gelang mit einem 6:0-Erfolg gegen KSG Mitlechtern nicht nur der erste Sieg des neuen Trainers, sondern ebenso ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Kreisoberliga Bergstraße. Nach einer weiteren 0:6-Niederlage, folgte nun wieder ein 7:0-Kantersieg. „Wir brauchen noch einen Punkt, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Wichtig ist, dass wir es aus eigener Kraft schaffen können“, so der Einhäuser Coach.

Zur kommenden Saison wird er den Posten an einen neuen Trainer übergeben, allerdings wird Glanzner auch in Zukunft auf dem Sportplatz zu sehen sein: „Ich bin schon immer sportbegeistert und für mich ist der Fußball ein schöner Ausgleich in der Freizeit.“

Vielleicht ist der Bürgermeister dem Ruf seines Heimatvereins auch wegen der prächtigen Unterhaltung gefolgt. Immerhin sind die Partien der SG Einhausen selten unspektakulär: Im Schnitt fallen über vier Tore bei einer Begegnung mit Beteiligung der SGE und vor den drei 6:0-Spielen und dem 7:0-Sieg gab es bereits eine 2:5-Niederlage und einen weiteren 6:0-Erfolg. Über zu wenig Tore kann sich niemand am Sportplatz In der Wolfshecke beschweren.