Ein lachendes und ein weinendes Auge

21. Mai 2013 · Allgemein · von: Jennifer Braun

SGE-Coach Armin Veh unter der Bierdusche, Foto: Hartenfelser/a2bildagentur

So die Gefühlslage nach dem vergangenen Wochenende aus hessischer Sicht. Denn während die Frankfurter Eintracht ihr Ticket für die Europa League lösten und eine grandiose Saison krönen konnten, musste der SV Darmstadt 98 im entscheidende Spiel eine Niederlage hinnehmen. Der Abstieg für die Lilien in die Regionalliga ist damit bittere Wirklichkeit geworden.

Perfektes Fußballwetter herrschten am vergangenen Samstag, als es sowohl im Fußball-Oberhaus, als auch in der Dritten Liga der letzte Spieltag der aktuellen Saison anstand. Vor ausverkauftem Haus traf die Eintracht dabei auf den VfL Wolfsburg, für den es im Gegensatz zu den Adlerträgern um nichts mehr ging. Dennoch machten es die Wölfe den hessischen Hausherren nicht einfach und gingen bereits in der 8. Minute durch Jan Polak in Führung. Nur wenig später folgte gar das 0:2 durch Diego, das die Europa-Euphorie der Frankfurt-Anhänger zunächst etwas bremste.

Doch die SGE berappelte sich und erzielte durch Alex Meier noch vor dem Halbzeitpfiff den Anschlusstreffer (36.). Der Situation vorausgegangen war ein Foul von Makoto Hasebe an Takashi Inui, worauf Schiedsrichter Zwayer nicht nur die rote Karte an den Japaner verteilte, sondern auch auf Strafstoß entschied. In Überzahl drängten die Frankfurter in Hälfte zwei auf den Ausgleich und wurden schließlich in der Schlussminute belohnt, als nach einem Pass von Pirmin Schwegler der Wolfsburg Rodriguez in sein eigenes Tor zum 2:2-Endstand einnetzte. Dies bedeute die Europa League-Teilnahme für den Aufsteiger Eintracht Frankfurt, der erstmals nach 2006 wieder auf internationalem Parkett unterwegs ist.

Doch während in Frankfurt gefeiert wurde, war den Spielern in Darmstadt zum Weinen zumute. Bereits die komplette Spielzeit hinweg kämpften die Lilien um den Klassenerhalt in Liga drei und erarbeitete sich unter Coach Dirk Schuster zum Finale das Entscheidungsspiel gegen den unmittelbaren Konkurrenten, die Stuttgarter Kickers. Ein Sieg hätte dem Traditionsverein gereicht, doch kam der SV 98 nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Trotz großem Einsatz gerieten die hessischen Hausherren bereits in der 11. Minute in Rückstand.

In der Folge drängten die Darmstädter auf den Ausgleich, doch war es der Mannschaft erst kurz Schluss vermocht, den Ausgleich durch Elton da Costa zu erzielen (84.). In einer spannenden Schlussphase feuerten die Anhänger der SV 98 ihr Team frenetisch an, aber der erlösende Treffer
zum Sieg gelang nicht, sodass der traurige Abstieg besiegelt wurde.

Diesen hatten bereits am vergangenen Woche die Offenbacher Kickers abgewendet, die im letzten Pflichtspiel 2012/2013 beim FC Heidenheim ran mussten und mit einem 0:0 die Saison beendeten. Ein wahres Torfestival gab es dagegen in Wiesbaden, wo der SVWW den Aufsteiger aus Karlsruhe zu Gast hatte und den Badenern mit 2:4 unterlag. Für das Team von Chefcoach Peter Vollmann erfolgreich: Joe Vunguidica (83.) und Pascal Bieler (85.).

Ebenfalls am Samstag durften auch die hessischen Regionalligisten auflaufen, deren Runde allerdings noch eine Woche länger geht. Dabei konnte sich Tabellenführer KSV Hessen Kassel am vorletzten Spieltag über einen 3:2-Erfolg über Wormatia Worms freuen, zu dem Steffen Dieck (15. & 47.) und Christian Henel (66.) die Treffer beisteuerten. Ebenfalls über einen wichtigen Sieg konnte sich die U23 von Eintracht Frankfurt freuen, die im hessischen Derby gegen den bereits abgestiegenen FC Bayern Alzenau durch die Tore von Noyan Öz (27., 52. & 57.) und Benjamin Pintol (50.) 4:2 gewann. Ein Punktgewinn auch für den 1. FC Eschborn bei Eintracht Trier, wo sich die Team mit einem 1:1-Remis voneinander trennten, ein 0:2-Niederlage dahingegen für den FSV Frankfurt II in Elversberg.

Zuletzt absolvierten auch die Profis des FSV ihren letzten Saisonauftritt im Fußball-Unterhaus, wobei die Kicker vom Bornheimer Hang beim Aufsteiger Eintracht Braunschweig antraten und zum Abschluss ein 2:2 heraussprang. Auf einem sensationellen vierten Platz beendet der FSV damit eine überaus erfolgreiche Zweitligaspielzeit.