Die Kreisoberliga Nord hatte viele Derbys zu bieten

26. Juli 2015 · Allgemein · von: Kurt Arke

Alban Ademi (links) vom Meister VfB Marburg war mit 49 Treffern bester Torschütze der Kreisoberliga Nord. Foto: Oberhessische Presse

Die Kreisoberliga Nord startete Anfang August 2014 mit 18 Mannschaften aus drei Fußballkreisen in die Saison 2014/15. Der Kreis Marburg stellte mit zehn Mannschaften die meisten Teams, mit jeweils vier Mannschaften waren die Kreise Biedenkopf und Frankenberg vertreten. Neben den beiden Gruppenliga-Absteigern VfB Marburg und TSV Michelbach wurde das Feld durch die drei Aufsteiger RSV Roßdorf, SG Silberg/Eisenhausen, SG Oberes Edertal und SG Bunstruth/Haina komplettiert.

Vor Beginn der Saison legten sich die meisten der 18 Trainer auf den ehemaligen Hessenligisten VfB Marburg als Meister und Aufsteiger fest. Daneben wurden dem VfL Biedenkopf ebenfalls Chancen eingeräumt. Wegen den Vorfällen beim Pokalspiel FC Türk Gücü Breidenbach gegen SG Silberg/Eisenhausen wurden beide Mannschaften vom Sportgericht mit einem Vier-Punkte-Abzug bestraft. Erster Spitzenreiter war nach einem 4:1-Heimsieg gegen den FSV Cappel der SV Großseelheim, der am Ende - trotz zweier Trainerwechsel - als Tabellenvorletzter absteigen musste.

Eine Woche später setzte sich der VfB Marburg nach einem 6:0-Derbysieg gegen den TSV Michelbach an die Tabellenspitze. Nach der 1:4-Niederlage in Gladenbach fielen die „Schimmelreiter“ auf den fünften Tabellenplatz zurück. Am 8. Spieltag kam es in Biedenkopf zum Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten VfL Biedenkopf und dem Spitzenreiter FV Cölbe. Vor mehr als 200 Zuschauern zeigte der VfL seine beste Saisonleistung und fegte die Cölber mit 7:0 aus dem Franz-Josef-Müller-Stadion. Der Lohn war die Tabellenführung.

Im Tabellenkeller feierte der FSV Cappel am 13. Spieltag mit einem 4:1-Erfolg gegen die SG Eder Frankenberg seinen ersten Saisonsieg. Am 24.10.2014 reiste der VfL Biedenkopf als Tabellenführer zum Tabellenzweiten nach Marburg. Vor der Rekordkulisse von 550 Zuschauern bestimmte Biedenkopf in den ersten 30 Minuten klar das Spiel, doch die Tore machten die Marburger. Nach einem 0:2-Pausenrückstand verlor man die Partie noch deutlich mit 0:7, die Marburger setzten sich dadurch an die Tabellenspitze. Aufsteiger Silberg/Eisenhausen legte eine unerklärliche Heimschwäche an den Tag und kassierte bis zur Winterpause neun Pleiten vor heimischer Kulisse. Die Marburger gingen mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung auf Biedenkopf in die wohlverdiente Winterpause. Auf den Abstiegsplätzen standen mit Roßdorf und Silberg/Eisenhausen zwei Aufsteiger, dazu kamen noch Röddenau und das Schlusslicht FSV Cappel.

Während die Marburger die ersten fünf Spiele der Restrunde gewinnen konnten, kamen die Biedenkopfer nicht so richtig in Tritt. Ende März war der Vorsprung des VfB auf neun Punkte angewachsen. Im Abstiegskampf machten Cappel und Silberg-/Eisenhausen mit Siegen auf sich aufmerksam. Dagegen baute die SG Bunstruth/Haina im weiteren Saisonverlauf immer mehr ab und musste als schlechteste Rückrundenmannschaft als Tabellenletzter absteigen. Mit einem 4:2-Sieg in Dreihausen gaben die Cappeler am 24. Spieltag die „Rote Laterne“ ab. Trotz einer guten Rückrunde war der Abstieg in die A-Liga aber nicht zu verhindern. Dafür war die Bilanz im ersten Drittel der Saison einfach zu schlecht. In den ersten zwölf Spielen kassierte die Mannschaft elf Niederlagen und hatte nach dem 12. Spieltag nur ein mickriges Pünktchen auf dem Konto.

Am 31. Spieltag machte der VfB Marburg mit einem 2:1-Sieg in Biedenkopf die Meisterschaft vorzeitig perfekt. Der Betriebsunfall war repariert. Ein Jahr nach dem Abstieg kehrten die „Schimmelreiter“ zurück in die Gruppenliga Gießen/Marburg. Biedenkopf hatte bei 14 Punkten Vorsprung auf den Tabellendritten SC Gladenbach Platz zwei sicher und erreichte über die Relegationsrunde den Aufstieg in die Gruppenliga Gießen/Marburg. Damit waren die Entscheidungen an der Tabellenspitze gefallen.

Spannung bis zum Schluss gab es dagegen im Abstiegskampf. Die lange Zeit auf dem Relegationsplatz stehende Mannschaft aus Silberg und Eisenhausen konnte sich nach einer eindrucksvollen Rückserie am letzten Spieltag den Klassenerhalt sichern. Nach Meister VfB Marburg war die Mannschaft das zweitbeste Team der Rückrunde. Ganz anders dagegen der VfL Dreihausen. Zum Beginn der Restrunde stand die Mannschaft mit 34 Punkten auf Platz fünf. In der Folge hatte das Team nur noch acht Zähler geholt und stand am letzten Spieltag in der regulären Spielzeit auf dem Relegationsplatz. Vor dem 34. Spieltag gab es mit Dreihausen, Eder Frankenberg, Silberg/Eisenhausen, Stadtallendorf, Michelbach und Breidenbach noch sechs Kandidaten für die Relegationsrunde. In der Nachspielzeit sorgte ein Tor von Dreihausens Janick Schleich für den 2:1-Sieg und dadurch musste die SG Eder Frankenberg in die Relegationsrunde. Aus dieser ging Eder als Sieger hervor und spielt auch in der Saison 2015/16 in der Kreisoberliga Nord. Neben Bunstruth/Haina, Großseelheim, Cappel musste auch Aufsteiger RSV Roßdorf nach nur einem Jahr in der Kreisoberliga wieder absteigen. Als Aufsteiger spielen der VfL Neustadt, FV Wallau, SG Rennertehausen/Battenfeld und die FSG Südkreis in der Saison 2015/16 in der Kreisoberliga Nord.