DFB-Frauen möchten zum WM-Abschluss den dritten Platz

04. Juli 2015 · Frauen und Juniorinnen · von: Clemens Weingärtner

Nadine Angerer (li.) möchte ihr letztes Spiel im deutschen Nationaltrikot gewinnen. Foto: getty images

Es ist das Duell der knapp Gescheiterten bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft  in Kanada, das am Samstag um 22 Uhr in Edmonton angepfiffen wird. Die deutschen Mädels treffen auf die Engländerinnen.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch schoss DFB-Stürmerin Celia Sasic zunächst einen Strafstoß am Tor der USA vorbei, anschließend verlegte Schiedsrichterin Teodora Albon ein Foulspiel auf der Gegenseite in den Strafraum. Carli Lloyd ließ sich diese Chance nicht nehmen und Kelley O’Hara beseitigte schließlich alle Zweifel an der Finalteilnahme der Amerikanerinnen.

Auch England, der Gegner im „kleinen Finale“, war im Pech, als ein Foul knapp vor der Strafraumgrenze zu einem Elfmeter führte. Aya Miyama verwandelte souverän. Jedoch bekamen ebenso die Engländerinnen einen Strafstoß zugesprochen, Fara Williams erzielte den Ausgleich. Nachdem lange Zeit kein Treffer in der zweiten Halbzeit fiel, lief alles auf eine Verlängerung hinaus. Dazu kam es jedoch nicht, denn ein kurioses Eigentor ebnete Japan den Weg ins Finale. Innenverteidigerin Laura Bassett grätschte in eine Flanke von Nahomi Kawasumi hinein und der Ball landete als Bogenlampe gegen die Unterlatte und von dort aus hinter die Torlinie.

Somit kommt es in der Nacht von Sonntag auf Montag um 1 Uhr zu einer Neuauflage zwischen den Finalisten von 2011. Die Deutschen hätten ebenfalls lieber an diesem Termin um den WM-Pokal gespielt, wollen sich jetzt aber zumindest den dritten Rang sichern.

Trainerin Silvia Neid sieht im Spiel um den dritten Platz keine lästige Pflicht: „Wir wollen einen schönen Abschluss haben. Von daher ist es gut, dass man noch einmal ein Spiel hat.“

Innenverteidigerin Annike Krahn schätzt die Spielerinnen von der Insel als starken Gegner ein: „Die Engländerinnen haben im Turnierverlauf gezeigt, dass sie eine sehr gute Mannschaft sind. Trotz der Niederlage werden sie selbstbewusst gegen uns antreten.“

Nach der Auftaktniederlage gegen Frankreich begannen die „Three Lions“ eine Siegesserie mit Erfolgen gegen Mexiko und Kolumbien in der Gruppe. Im Achtelfinale wurde Mitfavorit Norwegen eliminiert, ehe im Viertelfinale Gastgeber Kanada aus dem Turnier geworfen wurde. Bereits jetzt ist das Ergebnis der größte Triumph bei einer Weltmeisterschaft für die Engländerinnen. Zuvor kam für den zweimaligen Vize-Europameister spätestens im Viertelfinale das Aus.