Bundesliga: Darmstadt gewinnt Hessenderby gegen Eintracht Frankfurt in letzter Minute

12. September 2016 · Allgemein · von: Julia Heßler

Darmstadt hat nach seinem glücklichen Derbysieg gegen Eintracht Frankfurt allen Grund zu feiern [Foto: getty images]

Die Lilien haben das Hessen-Derby der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt am Samstagnachmittag mit 1:0 (0:0) für sich entschieden. Als die Partie schon zielstrebig auf ein torloses Unentschieden zusteuerte, sorgte Sandro Sirigu mit seinem späten Treffer (90.) für eine rauschende blau-weiße Party beim Abpfiff. Seine Flanke vom rechten Strafraumeck senkte sich in den Winkel und ließ Eintrachts Torwart Lukas Hradecky chancenlos. Auf das gesamte Spiel betrachtet hatte Frankfurt mehr Spielanteile und Chancen, der SV 98 hielt mit seinem taktischen Konzept aber wacker dagegen und ließ nur wenige Lücken zu.
Laut Frankfurts Chef-Trainer Niko Kovac hätte diese Niederlage durch Sirigus Lucky Punch weder sein müssen noch sein dürfen: „Wenn man nicht gewinnen kann, dann darf man zumindest nicht verlieren. Leider haben wir es nicht geschafft, die zwei, drei Chancen umzumünzen und kassieren dann nach einem leichten Ballverlust so ein Tor. Wenn es gewollt war, dann Kompliment, wenn nicht: Glück gehört zum Fußball.“ Auf die Frage, ob der Treffer so beabsichtigt sei, antwortete der Torschütze: „Natürlich wollte ich das Tor machen (lacht). Nein, ich habe Jego am langen Pfosten gesehen und wollte dorthin flanken. Bei so einem Ball kann es immer passieren, dass er reinrutscht, es war quasi halb geplant (grinst).“ Ob Zufall oder nicht, der Verteidiger kann sich über sein erstes Bundesligator freuen und Darmstadt feiert den Derbysieg. „Über das Wie spricht am Montag keiner mehr“, sagte Norbert Meier, „und wir sind froh, drei Punkte zu haben.“

3. Liga: FSV Frankfurt kassiert bittere Heimniederlage
Am sechsten Spieltag der 3. Liga verlor der FSV Frankfurt im heimischen Volksbank Stadion 1:3 (1:1) gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Die Tore für Großaspach schossen Nicolas Jüllich (22.), Lucas Röser (76.) und Timo Röttger (79.). Das Tor für den FSV kam in der 35. Minute durch ein Eigentor des württembergischen Verteidigers Julian Leist zustande, der versuchte, einen Angriff des FSV zu klären. Es war ein bitterer Nachmittag für den FSV Frankfurt. Cheftrainer Roland Vrabec sprach von der bisher schlechtesten Saisonleistung: „Ich kann jetzt schon sagen, dass einige von den Spielern, die heute auf dem Platz standen, nächste Woche nicht mehr auf dem Platz stehen werden. Für alle war heute klar ersichtlich, dass das zu wenig war. Besonders, was die Einstellung, Aggressivität und das Spiel gegen den Ball angeht. Wir müssen und werden unbedingt etwas ändern.“ Auch FSV-Sportdirektor Roland Benschneider bemängelte die Leistung der Mannschaft: „Das war zu wenig, das geht so nicht. Da muss das Signal kommen, dass wir das Spiel noch gewinnen und nicht nur über die Zeit bringen wollen. Wir werden das ansprechen und dabei auch einen anderen Ton anschlagen.“ Nach dieser Niederlage muss sich der FSV wohl erst wieder sammeln und nach vorne blicken.

SV Wehen Wiesbaden unterliegt in Osnabrück
Vor 10.253 Zuschauern verlor der SV Wehen Wiesbaden auswärts gegen den VfL Osnabrück 0:1. Das Tor für die Heimmannschaft fiel in der 36. Minute durch Halil Savran. In der tollen Atmosphäre hätte das Team in der ersten Halbzeit zu viel Respekt gezeigt, erklärte Wiesbadens Cheftrainer Torsten Fröhling im Anschluss an das Spiel. Daher habe die Mannschaft zu viele Eigenfehler produziert. Häufig fehlten auch die Ruhe im Spiel und die Kompaktheit in der Defensive. Nicht jedoch mangelte es der Fröhling-Elf an läuferischem Einsatz und an Chancen. „Wir waren gute Gäste“, fasste Fröhling das ineffektive Anrennen treffend zusammen. Großes Glück hatte der VfL Osnabrück, dass er in der Schlussphase nicht zu zehnt den Vorsprung verteidigen musste: das überharte Einsteigen von Nazim Sangare gegen Alf Mintzel (84.) bedachte Schiedsrichter Benjamin Bläser nur mit der Gelben Karte.