Darmstadt-Kapitän Aytac Sulu versucht, Bayerns Arturo Vidal aufzuhalten. Foto: getty images
Am fünften Spieltag der Bundesliga ist die Serie des SV Darmstadt 98 gerissen. Nach vier ungeschlagenen Spielen zu Beginn mussten sich die Lilien dem Rekordmeister mit 0:3 beugen und kassierten die erste Saisonniederlage. Eintracht Frankfurt punktete hingegen beim HSV. Der FSV Frankfurt setzte sich in Duisburg durch und Wehen Wiesbaden rettete einen Punkt gegen die Stuttgarter Kickers.
SV Darmstadt 98
Als Spiel des Jahres in Darmstadt ausgerufen, wollte sich die Mannschaft von Dirk Schuster gegen den amtierenden Rekordmeister von ihrer besten Seite zeigen und die Serie von vier ungeschlagenen Spielen in Folge weiter ausbauen. Im restlos ausverkauften Stadion am Böllenfalltor machte der Favorit aus der bayerischen Landeshauptstadt jedoch von Beginn an Druck.
So kamen die Münchner durch eine Kombination zweier Neuzugänge zur verdienten 1:0-Führung. Douglas Costa legte auf Arturo Vidal quer, der mit einem sehenswerten Fernschuss sein erstes Bundesliga-Tor im Trikot des amtierenden Deutschen Meisters erzielen konnte. Darmstadt war weiterhin bemüht dagegen zu halten, doch reichten Wille und Einsatz an diesem Tag nicht aus. Ausgerechnet der Hesse in Reihen der Münchner sorgte in der zweiten Hälfte für die Entscheidung. Zuerst legte Sebastian Rode in der 62. Minute für Neuzugang Kingsley Coman auf, dann besorgte er nur eine Minute später selbst das 3:0 und damit die Entscheidung in diesem Spiel.
Trainer Dirk Schuster war trotz der Niederlage zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Wir wussten, was auf uns zurollt, welche Klasse und Qualität der Gegner hat. Wir wollten trotzdem gut dagegenhalten, die Räume eng machen und wenig zulassen - das ist uns bis zur 60. Minute auch gut gelungen. Dann haben wir etwas zu naiv verteidigt und es hat gleich zweimal gescheppert. Trotzdem Kompliment an meine Mannschaft, die alles rausgehauen, lange Paroli geboten hat und zu Recht von den Fans gefeiert wurde.“
Mit der ersten Niederlage in dieser Saison verpassen die Lilien den Sprung in die obere Tabellenhälfte, halten jedoch mit sechs Punkten Vorsprung weiterhin Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen. Bereits am nächsten Dienstag gastiert der SV Werder Bremen im Zuge der englischen Woche in Darmstadt. Anpfiff dieser Partie ist um 20:00 Uhr.
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt kam beim Gastspiel beim Hamburger SV nicht über ein torloses Remis hinaus. Während die Hamburger sich im ersten Spielabschnitt die Tormöglichkeiten erspielten, gehörte den Hessen die zweite Halbzeit.
Doch etwas Zählbares wollte für beide Mannschaften nicht herausspringen.
Eintracht Kapitän Alex Meier wusste mit seiner Erfahrung aus über 200 Bundesligaspielen, dass in manchen Spielen einfach kein Tor fallen will: „Es gab heute keinen Sieger, weil keiner ein Tor geschossen hat. Der HSV war in der ersten Halbzeit besser, da waren wir ziemlich unter Druck und hatten Glück bei einem Lattenschuss. In der zweiten Hälfte waren wir besser im Spiel und haben uns unsere Chancen erarbeitet. Aber es gibt eben solche Tagen, an denen der Ball nicht rein will. Am Ende ist das 0:0 gerecht, denke ich."
Mit dem Unentschieden rutscht die Eintracht leicht ab, auf Tabellenplatz acht. Schon am kommenden Mittwoch (20:00 Uhr) geht es für die Eintracht in der englischen Woche mit dem Gastspiel beim FC Schalke 04 weiter.
FSV Frankfurt
Am Sonntag konnte sich der FSV Frankfurt in der 2. Bundesliga mit 1:0 in Duisburg durchsetzen. In der Anfangsphase der Partie kamen beide Mannschaften zu guten Tormöglichkeiten, doch waren es schlussendlich die Frankfurter, die eine davon verwerten konnten. Nach einem Eckball von Besar Halimi fiel Kapitän Manuel Konrad der Ball quasi vor die Füße. Dieser schaltete blitzschnell und knallte das Leder in die Maschen des Duisburger Tores. In der zweiten Hälfte verwaltete der FSV das Spiel und lud so den MSV Duisburg immer wieder zu Chance ein. Kurz vor Schluss sah der Duisburger Tim Albutat nach einem schweren Foul die Rote Karte, was den Frankfurtern Abwehrbemühungen zusätzlich half. Am Ende retteten die Hessen einen unterm Strich verdienten Auswärtserfolg ins Ziel.
FSV-Trainer Thomas Oral zeigte sich ob des Ergebnisses zufrieden, doch sah er noch Verbesserungsbedarf im Auftritt seines Teams: „Wir haben recht vernünftig angefangen und wussten, dass wir hier auf eine harte Nuss treffen. In der zweiten Halbzeit wusste ich, wenn wir die ersten 20 Minuten überstehen, dass wir dann Räume bekommen. Aber auch hier muss ich sagen, dass wir gleich zu Beginn mit einer Freistoßvariante das 2:0 machen müssen. Aber der Gegner war immer brandgefährlich und hatte einen hohen Spielanteil. Mit den Freistößen, die wir am Ende zugelassen haben, war der Sieg etwas glücklich, aber nicht unverdient.“
Der FSV Frankfurt klettert mit diesem Sieg auf den neunten Tabellenplatz und befindet sich erst einmal im gesicherten Tabellenmittelfeld. Im Rahmen der englischen Wochen empfangen die Bornheimer am Mittwochabend Union Berlin im Frankfurter Volksbank Stadion. Anstoß ist hier bereits um 17:30 Uhr.
SV Wehen Wiesbaden
In der 3. Liga konnte der SV Wehen Wiesbaden in buchstäblich letzter Sekunde eine Heimniederlage verhindern und trennt sich von den Stuttgarter Kickers mit 3:3 unentschieden. Die Gäste aus dem Schwabenland erwischten den besseren Start in die Partie und gingen nach einer guten Viertelstunde durch Sandrino Braun in Führung. Doch dem SVWW gelang der schnelle Ausgleich durch Luca Schnellbacher. Die Stuttgarter blieben trotzdem die spielbestimmende Mannschaft und gingen erneut durch Lhadji Badiane in Führung. In der zweiten Hälfte nutzten die Kickers früh einen groben Schnitzer in der Wiesbadener Defensive und erhöhten durch Erich Berko auf 3:1. Das Spiel schien gelaufen; vor allem als die Stuttgarter noch einen Elfmeter zugesprochen bekamen. Doch Wehens Keeper Markus Kolke konnte diesen glänzend parieren und weckte damit seine Mannschaft noch einmal auf. Der eingewechselte Saer Sene schickte Marc Lorenz mit einem langen Ball auf die Reise und aus spitzem Winkel erzielte dieser das 2:3. Die Hessen warfen jetzt alles nach vorne und drückten auf den Ausgleich. Und sie wurden belohnt. Bereits vier Minuten in die Nachspielzeit hinein erzielte Saer Sene den verdienten Ausgleich für die Wiesbadener und rettete damit einen wichtigen Punkt.
Torschütze Sene zeigte sich nach dem Spiel überglücklich: „Das ist ein super Gefühl. Ich wollte in meinem ersten Spiel unbedingt Gas geben und nach dem 2:3 noch auf das 3:3 spielen.“
Wiesbaden findet sich trotz des wichtigen Punktgewinns nur auf Rang 15 der Tabelle wieder. Bereits am Dienstagabend geht es im Zuge der englischen Woche zum Auswärtsspiel nach Aalen. Anpfiff dort um 19:00 Uhr.