„Als Verein Farbe bekennen“

10. April 2014 · Allgemein · von: Jennifer Braun

Zahlreiche Vereinsvertreter und Funktionäre in Burghaun, Foto: HFV

 

Mit diesen Worten erklärte Thomas Dreifürst, Vorstandsvorsitzender des JFV Viktoria Fulda, weshalb der Club als einer der ersten im Osten Hessens Partner der Kampagne „NEIN! zu Diskriminierung und Gewalt“ wurde, die das Fair Play Forum des Hessischen Fußballs seit mehreren Monaten im gesamten HFV-Gebiet verbreitet. So nun auch in den Kreisen Fulda, Lauterbach-Hünfeld und Hersfeld-Rotenburg, die Anfang April zum Kick-off einluden.

Bereits vor zwei Jahren, kurz nachdem die Anti-Gewalt-Kampagne erstmals im Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt umgesetzt wurde, wandte sich Thomas Dreifürst an den HFV und wurde zusammen mit seinem Verein Viktoria Fulda somit zum Vorreiter in Osthessen.

„Wir haben bereits an einem der kostenfreien Workshops teilgenommen. Die soziale Kompetenz wird dadurch gestärkt. Ich kann jedem Verein nur empfehlen, an der Kampagne teilzunehmen“, so der Vorstandsvorsitzende des JFV. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Burghauner Haunehalle, die vom Volontär der Fuldaer Zeitung, Christian Halling, moderiert wurde, berichtete Dreifürst aus erster Hand.

Zu Wort kamen aber auch HFV-Justitiar Eric Maas, der zugleich Geschäftsführer der Sozialstiftung des Hessischen Fußballs ist, sowie Verbandjugendwart Carsten Well und der stellvertretende Verbandsschiedsrichterobmann Karsten Vollmar. Der zweithöchste Regelhüter im HFV erzählte von „einigen traurigen Erlebnissen. Probleme gibt es leider auch bei der E-Jugend im Bereich Eltern, Betreuer und Trainer.“

Dem fügte Carsten Well aber in Bezug auf die drei osthessischen Kreise hinzu, „dass das Problem mit Prügeleien und Spielabbrüchen in Ballungsgebieten weit größer ist als bei uns auf dem Land. Zwar ist der Ton rauer geworden, aber ansonsten ist die Lage noch in Ordnung.“

Gleichwohl das Ausmaß der von Gewalttaten betroffenen Spiele in diesen Kreisen noch überschaubar ist, will der HFV mit der Kampagne „NEIN! zu Diskriminierung und Gewalt“ aber alles tun, diese Zahl noch weiter zu verringern und insbesondere diskriminierendem Verhalten entgegen wirken, wie auch Eric Maas betonte.

Als kompetente Ansprechpartnerin steht den hessischen Amateurvereinen dabei Christine Kumpert, die HFV-Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung zur Verfügung, die für Inhalt und Organisation der kostenfreien Workshops von „NEIN! zu Diskriminierung und Gewalt“ zuständig ist. Vor Ort steht Sebastian Sauer aus Nüstal, Referent des Fair Play Forums, ebenfalls für Auskünfte bereit.

„Solch ein Workshop soll Anstöße geben und zum Nachdenken anregen. Es geht dabei nicht nur um Rassismus, sondern auch um Diskriminierung von etwa Homosexuellen“, so Sauer zu den 90-minütigen Workshops, die in den Vereinsheimen vor Ort durchgeführt werden. Als Kampagnenpartner erhalten die Fußballclubs zudem Ärmellogos und Werbemittel, die zeigen: Wir sagen „NEIN! zu Diskriminierung und Gewalt“.