1. HFV-Trainingscamp für Führungskräfte - Kanban, das große Schweigen und wenn man den Berg runter läuft, muss man auch wieder hoch

30. Oktober 2020 · Top-News · von: Stephanie Nöthen

Unter dem Veranstaltungstitel Trainingscamp verbarg sich ein dreitägiges Seminar, das sich mit wichtigen Themen rund um das Thema Führung und Motivation von Mitarbeitern, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei der Gesprächsführung und aktuellen Sitzungsmethoden befasste.

Teilnehmer des Trainingscamps trainieren die Gesprächsführung. [Foto: Ausschnitt Video]

Zielgruppe waren ehrenamtliche Mitarbeiter des Verbandes in Führungspositionen aus den Reihen des Verbandsvorstands, der Kreisfußball- und -jugendwarte sowie der Vorsitzenden des Kreissportgerichts, jeweils Stellvertreter inbegriffen. Die gute und respektvolle Zusammenarbeit, der intensive Austausch und die gute Stimmung zeigten deutlich: Die Zusammensetzung der Gruppe war sehr gut gewählt. Und wie fasste es Thorsten Riederer ergänzend zusammen: „Bemerkenswert war zudem, dass die Amtszeit der einzelnen Teilnehmer nicht unterschiedlicher hätte sein können. Von jungen, neu ins Amt Gewählten und etwas älteren, die nach einigen Jahren als Mitglieder in Ausschüssen "Chef" wurden bis zu alten Hasen, die schon lange in ihren Führungspositionen sind.

 

Optimal abgeholt wurden die Teilnehmer von Tanja Gröber, die durch das gesamte Seminar mit viel Knowhow und Praxisbeispielen sowie einer offenen und motivierenden Art führte.
Freitags ging es los mit einer ersten Runde, bei der jeder Teilnehmer genau eine Minute Zeit hatte, sich vorzustellen und seine Motivation für die Teilnahme am Trainingscamp zu äußern. Der Gong, der die zur Verfügung stehende Zeit signalisierte, sollte ein ständiger Begleiter des Wochenendes werden. Dann ging es um das Thema Corona und was diese Epidemie an Herausforderungen für alle Teilnehmer mit sich bringt. Dass in einer Krise auch eine Chance steckt, zeigte sich zum Beispiel in der Bewertung, dass der Prozess der Digitalisierung massiv durch Corona beschleunigt wurde. Auf der persönlichen Ebene reichte die Einschätzung von „Scheiß Corona“ über „ ohne Fußball auf dem Platz fehlt im Verein der Kontakt zwischenmenschlich“ bis zu „Entschleunigung erlebt“. Entlassen in den Abend wurden die Teilnehmer mit der Team Challenge bis Sonntagmorgen ein Corona-gerechtes Gruppenfoto zu erstellen.

 

Mit dem Thema Besonderheiten der Führung im Ehrenamt begann der Workshop am Samstag. Ein Blick auf die verschiedenen Generationen, mit denen man im Verein sowie den Kreis- und Verbandsausschüssen zu tun hat, schaffte ein erstes Bewusstsein, dass der Spruch „ein Kind seiner Zeit“ durchaus berechtigt ist. Weiter ging es mit Fragen nach dem geeigneten Führungsbild  – vom Vater bis zum Diktator - sowie zugeeigneten Führungsmodellen und -theorien. Im Anschluss stand die Gesprächsführung im Fokus. Beim Thema Wahrnehmung und Wirkung kam dabei zudem das künstlerische Talent einiger Teilnehmer zum Vorschein.

 

Am Nachmittag machte die Veranstaltung dann ihrem Name alle Ehre. Es ging ins Trainingscamp! In verschiedenen Simulationen, bei denen jeweils die Rolle der Führungskraft, des Mitstreiters (häufig als Gegner bezeichnet) und des Beobachters eingenommen wurde, konnten Kommunikation und Gesprächsführung geübt werden. Grundlage des Dialogs bildeten dabei schwierige Gesprächssituationen, die die Teilnehmer im Vorfeld gemeldet hatten. Und wer hätte gedacht, dass Schweigen ein so wirksames Mittel im Gespräch ist!

 

Dieses Zirkeltraining bot nicht nur die Möglichkeit von Anderen zu lernen und seine kommunikativen Fähigkeiten zu üben. Jede Führungskraft bekam zudem von den Mitstreitern eine Rückmeldung wie Gesprächsführung und das Auftreten erlebt wurden. Hier konnten auch die alten Hasen viel für sich mitnehmen.

 

Um die mentale Anspannung abzubauen und den Kopf zu lüften wurde zum Abschluss des Tages das Grünberger Brunnental unter fachkundiger Leitung erwandert. Der Spaziergang durch die schöne Natur war verbunden mit einer Zeitreise durch die Geschichte der historischen Wasserversorgung der Stadt Grünberg, wie an der Pumpstation von 1895 verdeutlicht werden konnte. Der Name Tal lässt es vermuten: Es ging rauf und runter und die einsetzende Dunkelheit machte die Tour zusätzlich spannend. Wie gut, dass es im Anschluss ein reichliches und köstliches Grillbuffet im Wintergarten gab!

 

Zum Abschluss des Seminars holte Tanja Gröber den Werkzeugkoffer für eine gute Sitzungsorganisation heraus mit Ideen für mehr Fokus, Verbindlichkeit, Transparenz und Ergebnisorientierung in Besprechungen.

 

Als Resümee waren sich die Teilnehmer einig: Das war eine klasse Veranstaltung, die gerne ins Regelangengebot des Verbandes übergehen darf, mit viel Austausch, Diskussion auf Augenhöhe, vielen AH- und Lernmomenten, umfangreichem Rüstzeug für die tägliche Arbeit als Führungskraft und der gehörigen Portion Spaß. Ein Feedback, das Frank Illing, Vorsitzender des Verbandsausschusses für Qualifizierung und Vereinsentwicklung und verantwortlich für dieses neue Fortbildungsangebot, gerne mitnimmt.

 

Trainingscamp für Führungskräfte im Video!