1. FFC Frankfurt greift nach Europas Krone

13. Mai 2015 · Allgemein · von: Matthias Gast

So möchten die FFC-Mädels auch im Champions-League-Finale gegen Paris St. Germain jubeln. Foto: A2/Hartenfelser

 

Für den 1. FFC Frankfurt geht es am Donnerstag um 18 Uhr nicht nur darum, zum vierten Mal die UEFA Champions League zu gewinnen, sondern sich somit gleichzeitig für den Wettbewerb in der kommenden Saison zu qualifizieren. In der Bundesliga kamen die Frankfurterinnen in einem spannenden Saisonfinale hinter Bayern München und VfL Wolfsburg nicht über Platz 3 hinaus. Für den einzigen Europokal-Wettbewerb im Frauenfußball qualifizieren sich nur die ersten beiden Mannschaften der Bundesliga. Als Titelverteidiger würde der 1. FFC das Ticket nachträglich lösen.

 

Doch bis zu einem Gewinn steht dem Verein ein mindestens 90-minütiger Kampf bevor. Gegner ist Paris St. Germain, welcher mit dem VfL Wolfsburg den amtierenden Titelträger aus dem Wettbewerb schoss. Die Pariserinnen, die fünf deutsche Spielerinnen in ihren Reihen zählen, konnten den Deutschen Vize-Meister mit 2:0 in Wolfsburg besiegen und sich anschließend eine 1:2-Niederlage erlauben. Weniger Schwierigkeiten hatte der 1. FFC Frankfurt auf dem Weg ins Finale. Zwei Kantersiege gegen Brøndby IF (7:0 und 6:0) bedeuteten frühzeitig klare Verhältnisse.

 

 

Für den Verein aus der französischen Hauptstadt ist es die erste Finalteilnahme, während der FFC mit der sechsten Endspielbeteiligung alleiniger Rekordhalter ist. Dementsprechend stolz ist Cheftrainer Colin Bell über das bisher Erreichte: „Ein Champions-League-Finale zu spielen ist das Größte, was man im Vereinsfrauenfußball erreichen kann und wir sind sehr stolz, am Donnerstag die deutschen Farben zu vertreten. Wir haben vom ersten Spiel in Kasachstan bis zum Halbfinal-Rückspiel in Kopenhagen sehr hart und mit größter Fokussierung auf dieses Ziel hingearbeitet und freuen uns wahnsinnig auf dieses Highlight in Berlin. Es gibt keine Garantie, dass wir jemals wieder ein europäisches Endspiel erreichen werden und umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, damit wir möglichst mit dem Pokal im Gepäck zurück nach Frankfurt fahren.“ Zuversichtlich stimmt den Coach die Leistung gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Sonntag: „Die Leistung, die wir beim 1:1 gegen den VfL Wolfsburg gezeigt haben, lässt mit großer Zuversicht in die Hauptstadt reisen, schließlich werden wir mit solch einem herzerfrischenden Fußball auch den Französinnen Paroli bieten können. Allerdings wissen wir auch, dass die Qualität von Sonntag das Minimum dessen darstellt, das wir abrufen müssen. Das Maximum wäre, wenn wir bei gleicher Leidenschaft und Engagement fehlerfrei bleiben würden.“

 

 

Ähnlich zuversichtlich ist FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Wenn wir an die sehr gute und engagierte Leistung des Spiels gegen Wolfsburg anknüpfen, haben wir beste Chancen, den Titel nach sieben Jahren wieder nach Frankfurt zu holen.“ Die Marschroute ist für ihn klar: „Der Weg nach Europa 2015/2016 geht also für Frankfurt in Berlin über Paris!“

 

 

Für die Partie um Europas Krone hat sich bereits viel Prominenz angekündigt. Der hessische Innenminister Peter Beuth und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann sind ebenso im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark wie die fußballbegeisterte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Geplant ist, dass UEFA-Präsident Michel Platini die Ehrungszeremonie nach Ende des Finals durchführen wird.