„Wir müssen sehr schnell handeln“

13. Mai 2014 · Masterplan · von: Joachim Spahn (Text&Foto)

HFV-Vize Walter Biba (3.v.l.), Jennifer Braun und Sebastian Fink (2.v.r.) mit den KFWs Martin Seidel (re.), Reimund Bernhardt (2.v.l.) und Heinz Schmidt

 

Einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftssicherung des Amateurfußballs - das erhoffen sich die Verantwortlichen des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV) vom „HFV-Masterplan“, der am Montagabend im Zentrum einer Informationsveranstaltung für Vertreter der Fußballkreise Dillenburg, Wetzlar und Biedenkopf in Herborn stand.

In den kommenden Wochen wird der HFV alle seine 32 Kreise besuchen, um mit den Kreisfußballausschüsse über den DFB-Masterplan und den daraus resultierenden HFV-Masterplan zu sprechen. Der Masterplan von DFB und Landesverband gliedert sich in die drei Handlungsfelder Kommunikation, Entwicklung Spielbetrieb und Vereinsservice und enthält verschiedene Maßnahmen, die die Zukunft des Amateurfußballs sichern sollen.

„Es wird einige Zeit brauchen, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen“, lautete der Ausblick von HFV-Vizepräsident Walter Biba, der die Zukunftsstrategie den Verantwortlichen der drei Kreisfußballausschüsse vorstellte. Der DFB hat den Masterplan im Rahmen des Bundestages im Oktober 2013 beschlossen. Nunmehr, so Biba vorausschauend, müssten „der HFV und die anderen Landesverbände“ diesen umsetzen.

Um das bis 2016 zu realisierende Großvorhaben erfolgreich verwirklichen zu können, verfügt der HFV mit Sebastian Fink seit wenigen Tagen über einen hauptamtlichen Mitarbeiter, der sich ganz dem Masterplan widmen wird. Gemeinsam mit dem bisherigen Leiter des Referats „Qualifizierung“ hatte auch Jennifer Braun den Weg nach Herborn gefunden. Sie ist für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im HFV zuständig.

„Wir müssen den Verein noch mehr in den Mittelpunkt unserer unterstützenden Arbeit rücken“, zeigte Walter Biba auf. Um zu wissen, was erforderlich sei, müssten die hauptamtlichen Mitarbeiter des Verbandes und der hessischen Gremien auf allen Ebenen „ihr Ohr noch mehr an der Basis haben.“

Neben einem weiteren Ausbau der ohnehin schon vielfältigen Angebote im Bereich des Vereinsservices plant der HFV im Zuge des Masterplans eine Intensivierung des Vereinsdialogs, also ein „Runder Tisch mit den Vereinen“, die Installierung eines „Vorstandstreffs“ und – als eines der neuen Instrumente – „eine individuelle Vereinsberatung vor Ort.“

Wesentliche Beiträge zur Zukunftssicherung des Amateurfußballs erhofft sich der Vizepräsident für Fußballentwicklung auch von einer Flexibilisierung des Spielbetriebs, etwa durch das Zweitspielrecht sowie die Reduzierung der Spielerzahl und Einführung des „Norweger Modells“ bei den Senioren in den unteren Klassen oder den Alten Herren und der schrittweisen Einführung neuer Online-Angebote im DFBnet wie Pass online und dem Liveticker.

In manchen Bereichen bestehe, so Biba, akuter Handlungsbedarf. „Wir müssen sehr schnell handeln“, sagte der Vizepräsident mit Blick auf die zunehmenden Probleme, die die Vereine bei der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs auf unterster Ebene haben. Dabei zeigte sich der Funktionär bemüht, den Schulterschluss mit den Kreisfußballausschüssen zu üben und eine Art Aufbruchstimmung zu erzeugen.

„Wir müssen bei der Umsetzung des Masterplans Seite an Seite stehen“, so der Aufruf Bibas an die Gremien um die Fußballwarte Martin Seidel (Dillenburg), Heinz Schmidt (Biedenkopf) und Reimund Bernhardt (Wetzlar). Es gilt, gemeinsam Wege zu finden, „um den Amateurfußball besser in Szene zu setzen.“

Abgerundet wurde die etwa dreistündige Informationsveranstaltung mit einem intensiven Gedankenaustausch. Die Fußballausschüsse der drei Kreise gaben den Verantwortlichen des Verbandes dabei mehrere dringende Handlungsempfehlungen mit auf den Weg. In den kommenden Wochen wird ein Team aus hauptamtlichen Mitarbeitern und Mitgliedern des erweiterten Präsidiums die übrigen hessischen Fußballkreise besuchen.

Mehr zum DFB-Masterplan gibt es hier.