Was tun bei Blitz und Donner

22. September 2014 · Ehrenamt · von: Jennifer Braun/FUSSBALL.DE

Vorsicht, wenn zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden liegen. Foto: Getty Images

 

Da zuckte die Sky-Expertenrunde aber mächtig zusammen: Im Anschluss an das Bundesligaspiel zwischen Mainz 05 und dem BVB schlug ein Blitz mit lautem Knall in unmittelbarer Nähe des Stadions ein. Und auch in der Regionalliga in Kassel sowie in der Hessenliga in Allendorf mussten Partien wegen Gewitter unterbrochen werden. Dass Blitzeinschläge auf Amateurplätzen verheerende Folgen haben können, beweist die Studie „Blitzschläge auf Fußballplätzen“.

Besonders gefährdet sind Spieler und Zuschauer, die sich in der Nähe von Metallgittern oder –zäunen aufhalten. Aber auch ein feuchter Rasen kann die Elektrizität stärker leiten.

Im Zeitraum zwischen 1995 und 2008 haben die Autoren Dr. F. Zack, Dr. J. Rummel und Prof. Dr. K. Püschel durch Internet- und Literaturrecherche neun Blitzunfälle auf Fußballplätzen registriert. Dabei wurden insgesamt 179 Menschen verletzt, ein Opfer verstarb.

In der Studie wurde der Rasenplatz als häufigster Unfallort dokumentiert. Hier besteht die Gefahr des Blitzschritteffektes. Das heißt die Ladung verteilt sich über den nassen Rasen und geht dabei auf die Personen über, die sich auf dem Platz befinden. Weitere Unfälle spielten sich in der Nähe von Bäumen, Flutlichtmasten und einer verzinkten Trainerbank ab.

Die Folgen sind bei jedem Individuum unterschiedlich. Bei einigen Opfern bilden sich die Symptome schnell wieder zurück, andere haben noch Jahre nach dem Unfall Denkstörungen, Parästhesien oder Muskelschwund.
Bei Blitz und Donner in Sicherheit bringen

Wer sich vor Blitzeinschlägen auf dem Fußballplatz schützen will, hält sich am besten konsequent an die 30-30-Regel: Wenn zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden vergehen, sollten sich alle Menschen in Sicherheit bringen. Erst 30 Minuten nach dem letzen Blitz oder letzten Donner kann Entwarnung gegeben werden.

Den besten Schutz bieten Gebäude mit Blitzschutzanlagen oder geschlossene Fahrzeuge. Einen relativen Schutz bieten Gebäude ohne Blitzschutzanlage oder überdachte Tribünen. Vermeiden Sie die Nähe zu Bäumen, Zelten, Flutlichtmasten und die Berührung von Metallgegenständen. Sofern keine Schutzbereiche vorhanden sind, sollte man in Hockstellung gehen und die Beine dabei eng geschlossen halten.  

In jedem Fall gilt, Sicherheit geht vor und so sollten Schiedsrichter und Verantwortliche eine Partie lieber einmal mehr unterbrechen, als Verletzungen von Spielern und Zuschauern zu riskieren.