U18-Länderpokal: Hessen mit starker Leistung und viel Pech

11. Oktober 2017 · Top-News · von: TV

Der 2000er-Jahrgang der Hessenauswahl konnte mit seinen Leistungen im Verbandsvergleich in Duisburg voll überzeugen, die Resultate sprachen allerdings eine ganz andere Sprache. Mit zwei sehr unglücklichen Niederlagen fand sich das Team in den unteren Tabellenregionen wieder, der souveräne Sieg am dritten Spieltag ließ auf die Wende hoffen. Die blieb jedoch aus organisatorischen Gründen verwehrt, der Turniersieg ging abermals nur über die entscheidende Partie gegen Hessen.

Szene aus dem Spiel gegen Bayern. Foto: Zinsel

Bereits das Auftaktspiel gegen Bayern war eine richtungsweisende Begegnung gegen einen starken Gegner. Im Vorfeld des Turniers musste ein wichtiges Vorbereitungsspiel zur Abstimmung der Mannschaft aufgrund konkurrierender Vereinstermine leider abgesagt werden, so dass unsere Mannschaft nicht eingespielt war. Das war im ersten Drittel gegen die südlichen Nachbarn mit ihrer starken Besetzung aus den zahlreichen Nachwuchsleistungszentren sehr deutlich erkennbar. Hessen, zur Hälfte mit Hessenligakickern besetzt, geriet folgerichtig mit 0:1 in Rückstand. Das zweite Drittel ging aber klar an Hessen und der Ausgleich durch Kapitän Niklas Gerhard war hochverdient. Im eng und fair umkämpften letzten Drittel hatten die Hessen die klareren Situationen, leider wurden vielversprechende Angriffe aber zu unpräzise vergeben. Nach zwei gefährlichen Angriffen in der Schlussphase, in denen dem hessischen Lager der Atem wegen der berechtigten Sieghoffnung stockte, gelang Bayern noch in der allerletzten Situation ein erfolgreicher Konter zum 2:1-Sieg in letzter Sekunde. Danach der Abpfiff. Was für ein Pech!

Gegen Sachsen-Anhalt wollte die hessische Mannschaft sich wieder mit einer starken Leistung zeigen, was ihr auch gelang. Das klare Torchancenverhältnis aus dem Spiel heraus von 8:4 für Hessen bei einer noch deutlicheren Überzahl an gefährlichen Standards spricht Bände und spiegelt die Deutlichkeit der spielerischen Überlegenheit noch nicht einmal in vollem Umfang wider. Punkte wurden aber wieder nicht gesammelt, denn kurz vor Schluss gelang den Gegnern abermals der „lucky punch“ zur Führung, so dass die gut aufspielende aber im gegnerischen letzten Spielfelddrittel erneut zu unpräzise agierende Truppe aus Hessen wieder mit leeren Händen dastand.

So musste Hessen am dritten Spieltag im Kellerduell gegen die Spieler aus Brandenburg antreten, die sich ebenfalls unglücklich in den unteren Tabellenregionen wiederfanden. Hessen begann furios, erspielte sich bereits in den ersten 15 Minuten ein Chancenverhältnis von 12:0, erzielte aber im ersten Drittel nur einen Treffer. Die zunächst befreiende 1:0-Führung durch Serkan Durna musste immer zäher verteidigt werden, die auf den Ausgleichstreffer drückenden Gegner nahmen das Heft in die Hand und zwangen die Hessen zur mühsamen Defensive unmittelbar vor dem eigenen Tor. Das 2:0 anfangs des dritten Drittels durch Max Müller, wie der erste Treffer vorbereitet durch den starken Filip Pandza, war die Entscheidung und sicherte die lang verdienten ersten Turnierpunkte, leider erst im dritten Spiel.
Nun sickerte die Nachricht durch, dass eine weitere Korrektur des Tabellenplatzes nicht möglich sein würde, weil aufgrund der Platzverhältnisse der letzte Spieltag abgesagt werden musste. Hessen blieb so auf dem 17. Tabellenrang stecken, der den Leistungen keinesfalls entsprach: Abgesehen von der verbesserungswürdigen Chancenauswertung zeigte die Mannschaft rundweg tolle Leistungen.

Turniersieger wurde schließlich Bayern, das nur aufgrund des überaus glücklichen Sieges gegen Hessen und den darauffolgenden beiden souveränen Siegen überhaupt erst in diese Position rutschen konnte. Nicht auszudenken, wo Hessen mit etwas weniger Pech an den Fußballschuhen landen hätte können.
Weiterhin ist positiv hervorzuheben, dass die hessische Mannschaft um Verbandssportlehrer Thomas Voggenreiter ihren Verband vorbildlich vertreten hat und zwei Nachrücker, die für zwei nach der zweiten Begegnung angeschlagen Spieler kurzfristig eingesprungen sind, sich nahtlos in das Team eingefügt haben. Schade, dass sie sich letztlich dann doch nur in einem Spiel beweisen durften.