Kinderschutz: Kultur des Hinsehens entwickeln

29. November 2017 · Top-News · von: fussball.de / red

Jeder Fußballverein sollte den Kinderschutz in der Satzung verankern. Jeder Verein sollte eine Ansprechperson benennen für den Fall, dass sich Fußballerinnen und Fußballer einer unangenehmen Situation ausgesetzt fühlen.

Foto: HFV

Für den Fall, dass der Verdacht auf einen Vorfall sexualisierter Gewalt entstanden ist, hilft ein klarer Interventions- und Notfallplan. Besser ist es, wenn dieser Plan lange vorher und in Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachberatungsstellen entwickelt wurde. Wie auch jede Schule oder Kita sollte auch jeder Fußballverein ein Schutzkonzept entwickeln. Diese und viele andere praktische Tipps hat der DFB in der 2015 herausgegebenen Broschüre „Kinderschutz im Verein“ zusammengestellt. Auch die Sportjugend Hessen bietet hier eine umfassende Informationsseite mit nützlichen Links zum Thema Kindeswohl an. Mit Angelika Ribler steht bei weiteren Fragen zudem eine Psychologin unter der Telefonnummer 069 – 67 89 401 zur Verfügung.

Bereits vor knapp sieben Jahren schloss sich das Präsidium des Hessischen Fußball-Verbandes auf Empfehlung der Kommission „Integration und Gewaltprävention“ dem Präventionskonzept der Sportjugend Hessen und des Landessportbundes Hessen an. Seither arbeiten der HFV und die Sozialstiftung des Hessischen Fußballs eng mit der Sportjugend Hessen zusammen, um mit präventiven Maßnahmen für die Umsetzung des Konzepts zu sorgen.

Auch wenn in Sportvereinen Kinder und Jugendliche nur kurzzeitig betreut werden, können auch hier Fälle der Kindeswohlgefährdung oder sogar von sexuellem Missbrauch auftreten. Sportvereine dürfen hier nicht wegschauen, sondern sollten bei ernsthaftem Verdacht fachliche Unterstützung aufsuchen. Jeder Sportverein sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein!

Ziel ist es, zu sensibilisieren und damit den Fußball und vor allem die Vereine zu einem täterfeindlichen Umfeld zu machen. Dies soll durch einen offenen Umgang mit dem Thema und durch die Schulung von Trainern, Lehrreferenten und Betreuern erfolgen. Innerhalb des HFV werden im Jugendreferat, im Auswahlbereich der Frauen- und Mädchen, sowie in der Ausbildung und Qualifizierung, Trainer und Lehrreferenten entsprechend geschult und sensibilisiert.

Dazu trägt auch die Kurzschulung "Kindeswohl" bei. Diese spricht vor allem im Rahmen des Kinder- und Jugendschutzes alle an, die Angebote für Minderjährige machen. Denn Betreuungspersonen im Sportverein übernehmen nicht nur Verantwortung für das sportliche Programm, sondern gleichfalls für einen verantwortungsvollen Umgang mit den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, eine gewisse Sensibilität für vorhandene Gefährdungen zu entwickeln, die Wahrnehmung für Grenzverletzungen zu schärfen und so eine Vereinsatmosphäre zu entwickeln, in der offen über Kinderschutz und die Gefahren im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt gesprochen werden kann und wird.

Weitere Informationen und zahlreiche Unterlagen finden Sie hier auf der entsprechenden Seite des fair play forums.