Mit 77 Jahren verstorben: Ehrenkreisfußballwart Georg Jordan. Foto: Thomas Becker
Der Fußballkreis Hersfeld-Rotenburg trauert um zwei Männer, die den Fußballsport im nordöstlichen Hessen über viele Jahre maßgeblich mitgeprägt haben.
Am 3. März verstarb der Ehrenkreis- und Ehrenbezirksjugendwart Oskar Lämmerzahl rund drei Wochen vor seinem 97. Geburtstag im Klinikum Bad Hersfeld. Neun Tage später, am 12. März, folgte ihm der Ehrenfußballwart des früheren Kreises Rotenburg, Georg Jordan, nach langer Krankheit. Er wurde 77 Jahre alt.
In den fast 30 Jahren, die Jordan dem Kreis Rotenburg vorstand, hat er dessen Entwicklung maßgeblich mitgeprägt. Von 1948 an spielte er beim Turn- und Sportverein „Edelweiß“ 1909 Bosserode 26 Jahre lang selbst Fußball, mit fast 40 Jahren noch als „Aushilfe“ in der Reserve. Da war er schon zehn Jahre lang Fußballobmann.
Auf Kreisebene engagierte sich Jordan von 1960 an als Schriftführer im Jugendausschuss, dann stellvertretender Fußballwart und schließlich Fußballwart. In den 1980er-Jahren saß er überdies im Sportbeirates des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. 29 Jahre später gab er die Führung an seinen Stellvertreter Karl-Heinz Blumhagen ab.
Für seine Verdienste um den Fußballsport wurde Jordan mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Ernennung zum Ehrenkreisfußballwart, die Ehrennadel in Gold des Hessischen Fußball-Verbandes, der Ehrenbrief des Landes Hessen, die Sportplakette des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, die Verdienstnadel des Deutschen-Fußball-Bundes. Sein Heimatverein TSV Bosserode ernannte Georg Jordan 1994 zum Ehrenmitglied.
Oskar Lämmerzahl war in vielen Bereichen, vornehmlich in der Jugendarbeit, für den HFV tätig. Sein großes Steckenpferd als Kreis- und Bezirksjugendwart war die Organisation zahlreicher internationaler Begegnungen unter anderem mit Vereinen aus Dänemark und Finnland.
Zu seinen besonderen Erlebnissen zählte ein Besuch von Nia Künzer. Die Weltmeisterin von 2003 und Schützin des „Golden Goal“ gegen Schweden reiste eigens nach Bad Hersfeld, um Oskar – vom „Herrn Lämmerzahl“ wollte er nichts wissen – zum 95. Geburtstag zu gratulieren. Mit im Gepäck die Glückwünsche von DFB-Präsident Theo Zwanziger und des damaligen Hessischen Innenministers Volker Bouffier.
Als Fußballer schaffte es Oskar Lämmerzahl bei der SG Hessen Hersfeld bis in die Gauliga, seinerzeit die höchste deutsche Spielklasse. Danach trug er die Trikots von Eintracht Braunschweig, Admira Wien und Borussia Fulda. Anfang der 1950er-Jahre kehrte er zu Hessen Hersfeld zurück, stieg mit dem Verein in die Erste Amateurliga auf und wechselte dann in Trainerlager. tb/bi/lg
14.3.2011/lg
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