DFB-Frauen beweisen Moral

06. April 2013 · Frauen und Juniorinnen · von: Jennifer Braun

FFC-Spielerin Kim Kulig war eine der Torschützinnen, Foto: Hartenfelser/a2bildagentur

Vor über 16.000 Zuschauern trennte sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft mit einem 3:3-Remis von der US-Auswahl. Das Testspiel am Freitag, 5. April 2013, im Sparda-Bank-Hessen-Stadion in Offenbach diente dem Team von Cheftrainerin Sylvia Neid zur Vorbereitung auf die EM, die im Sommer in Schweden stattfindet.

„Wir haben eine tolle Moral in der Mannschaft“, erklärte die erleichterte Torfrau Nadine Angerer nach der Partie. Nachdem die deutsche Elf von Beginn an spielbestimmend war und sich in Halbzeit eins mehrere gute Chancen erarbeitet hatte, folgte eine nervenaufreibende zweite Hälfte, die alles zu bieten hatte, was ein Fußballspiel ausmacht.

Der 0:0-Zwischenstand sollte nämlich nur kurz Bestand haben, da die US-Amerikanerinnen nach einem Eckball durch Weltfußballerin Abby Wambach per Kopf in Führung gingen (47.). In der Folge verloren die deutschen Kickerinnen ihre Ordnung, wodurch die weit hergereisten Gäste die Partie immer mehr an sich zogen und kurz darauf sogar auf 2:0 erhöhten. Torschützin Megan Rapinoe zog in Höhe des linken Strafraumecks ab und versenkte das runde Leder unhaltbar für Nadine Angerer ins rechte untere Toreck (55.).

Den Schock verdaut, fanden die Deutschen nach einer Stunde wieder zurück in die Begegnung, sodass FFC-Spielerin Kim Kulig der Anschlusstreffer gelang (63.). Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich, mit vorläufig besserem Ende für die US-Girls, die ihre Führung durch Alex Morgan auf 3:1 ausbauten  (71.). Eine Vorentscheidung, wie wohl viele im Stadion dachten, aber die DFB-Frauen bewiesen Moral und kämpften sich zurück. Als Celia Okoyino da Mbabi im Strafraum umgerissen wurde, verwandelte die Stürmerin selbst (85.), worauf die eingewechselte Anja Mittag nur eine Minute später zum umjubelten 3:3-Endstand ausglich.

97 Tage vor Beginn der Frauen-Europameisterschaft in Schweden hat die deutsche Mannschaft somit bewiesen, dass sie auch in vermeintlich aussichtslosen Situationen nicht aufgeben und eine eingeschworene Einheit sind. Entsprechend stolz zeigte sich auch Nationaltrainerin Sylvia Neid, die besonders Rechtsverteidigerin Leonie Maier lobte, die über die vollen neunzig Minuten ein großes Kämpferherz zeigte und auch im Spiel nach vorn deutliche Akzente setzte.