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Landkarte - Kreis Odenwald

"Flagge zeigen"

Mit der Vorstellung der Schiedsrichter-Assistentenfahnen mit dem großen Aufdruck Respekt der gemeinsamen Aktion „Flagge zeigen – Mehr Respekt und Anerkennung für die Personen an der Pfeife“ zu dem vor einigen Jahren ins Leben gerufenen Projekt „Fußball und  Musik – Sport, Spaß & Integration", der Kreisschiedsrichtervereinigung, der Schulsozialarbeit der Schule am Sportpark Erbach und der Jugendsozialarbeit der Kreisstadt Erbach ist am vergangenen Samstag nunmehr der offizielle Startschuss gegeben worden.

Dazu trafen sich auf dem TSG-Sportgelände in Steinbach als Vertreter der Jugendsozialarbeit der Kreisstadt Erbach, Gerhard Müller, für die Schule am Sportpark Alexander Carasco Torres, für den Kreisfußballausschuss  Fußballwart Wilhelm Paulus und Schiedsrichterobmann Hartmut Schwöbel sowie für den Sportkreis Odenwald, der diese Aktion finanziell unterstützt hatte, dessen Vorsitzender Klaus-Dieter Neumann. Auch etliche Fußballvereine im Odenwaldkreis waren gekommen, die alle ein Paar der Linienrichterfahnen und ein informatives Faltblatt mit nach Hause nehmen konnten. Denjenigen, die nicht anwesend waren, werden die Fahnen und Faltblätter in den nächsten Tagen erhalten.

Mit dieser gemeinsamen Aktion soll für mehr  Aufmerksamkeit, Respekt, Verständnis und Toleranz gegenüber den Schiedsrichtern geworben werden, denn eines ist sicher, ein Fußballspiel ohne Schiedsrichter geht nicht, wie es Obmann Hartmut Schwöbel bei der Vorstellung der Aktion unterstrich.  „Schiri, was war das denn? Bist Du blind?" so schallt es oft von außen  von Trainern, Zuschauern, aber auch von Spielern im Spielfeld den jungen Schiedsrichtern entgegen. Selbst mit Beleidigungen und Drohungen müssen diese fertig werden und dass dann der eine oder andere der Nachwuchsschiedsrichter aufhört, ist die Folge davon. Es sind die Begleitumstände rund um die Spiele, die ihnen zusetzen. Das ist auch der Hauptgrund für den fehlenden Nachwuchs bei den Schiedsrichtern vor allem in den unteren Ligen und im Juniorenbereich. Allein in Hessen konnten 457 Vereine in der Saison 2012-2013  nicht ihr Schiedsrichtersoll erfüllen.

Mit der gemeinsamen Aktion soll gegen diese für den Fußball unheilvolle Entwicklung  angegangen werden. Auch die Diskriminierung von Ausländern oder Rassismus waren schon Themen dieser Kooperation. Die schon acht Jahren währende Zusammenarbeit habe sich mehrfach bewährt, weiß Gerhard Müller, der unter anderem auf die viel beachteten Aktionen in Erbach, wie die internationale Fußballnacht, Turniere, auf die Gründung einer internationalen Mädchenmannschaft hinwies.  Auch mit dem DFB und der  UEFA habe es in dieser Hinsicht schon Kontakte und Unterstützung gegeben.

Eingehend auf die jetzt angelaufene Schiedsrichter-Aktion gab Alexander Carrasco Torres bekannt, dass in der Schule am Sportpark in Erbach demnächst zusammen mit der Kreisschiedsrichtervereinigung und der Jugendsozialarbeit der Stadt Erbach ein Schiedsrichter-Neulingslehrgang stattfinden soll, bei dem bis zu 30 Jungen und Mädchen ihre Schiedsrichterprüfung ablegen könnten. Aber auch danach würde man dann die jungen Unparteiischen nicht alleine lassen, sondern versuchen, durch wöchentliche Treffen und Schulungen das Wissen, das Selbstbewusstsein und  Auftreten des Nachwuchses  zu stärken und zu verbessern.

Kreisfußballwart Paulus und der Sportkreisvorsitzende Neumann begrüßten die Aktion und  appellierten an die anwesenden Vereinsvertreter, in ihren Vereinen hinzuwirken, dass bei den Spielen den Schiedsrichtern mehr Achtung und Respekt entgegengebracht wird.  

Symbolisch für alle Fußballvereine übergaben Schwöbel, Müller und Carrasco Torres an Wilhelm Paulus als Vertreter der TSG Steinbach ein Paar der neuen Linienrichterfahnen, die ab sofort im Einsatz bei den Spielen sein werden.      

Dass die Fußballschiedsrichter es auch verstehen, mit dem Ball umzugehen, bewiesen anschließend die Mannschaften der Schiedsrichtervereinigung Odenwaldkreis und ihre Kollegen der Schiedsrichtervereinigung Dieburg, die in einem Freundschaftsspiel auf verkürztem Spielfeld aufeinander trafen.

(Text und Foto von Gerd Wassner, "Odenwälder Echo")


(v.l.n.r.) Klaus-Dieter Neumann, Alexander Carrasco Torres, Gerhard Müller, Wilhelm Paulus und Hartmut Schwöbel