Kreis Alsfeld: Albrecht Well war nicht nur viele Jahre Vorsitzender des SV 1921 Ehringshausen, er steht auch wie kein anderer für den SVE. Ohne ihn würde es – mit an Sicher- heit grenzender Wahrscheinlichkeit – bereits keinen Frauenfußball mehr in Eh- rungshausen geben. Und jetzt erhielt der 67-Jährige – völ- lig verdient – auch einmal die Öff ent- lichkeit und Ehrung, die er verdient hat. Der ehemalige Drittligaspieler, der unter anderem für den VfB Gießen und Tuspo Ziegenhain aktiv war, wurde im Rahmen der Ehrung der Kreisehren- amtspreisträger des Fußballkreises Als- Albrecht Well ist nun DFB-Club 100-Mitglied. Foto: privat Kreis Wetzlar: feld zum Kreissieger gekürt. Mehr noch: Albrecht Well wurde in den „Club 100“ des DFB aufgenommen, die höchste Auszeichnung, die der Fußball-Verband seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern je- des Jahr verleiht. „Um das deutlich zu machen: Aus ganz Hessen sind es nur acht Personen, die in den bundeswei- ten ,Club 100‘ aufrücken. Albrecht Well ist einer davon“, machte Thomas Becker, Landesehrenamtsbeauftragter des Hes- sischen Fußball-Verbandes, im Rahmen des Ehrungsabends deutlich. Neben Well wurden zudem noch Herbert Lauer, Stefan Weber, Mirko Ochs und Hans-Jürgen Otterbein mit dem HFV-Ehrenamtspreis ausgezeich- net. Alle erhielten neben einer Urkun- de eine Uhr und einen Gutschein. Al- brecht Well erhielt als Kreissieger eine Einladung zu einer Ehrungsveranstal- tung in die Sportschule Grünberg, ver- bunden mit dem Besuch eines Fußball- Bundesligaspiels. Da er zudem in den „Club 100“ aufgenommen wird, erhält Er war zwar gesundheitlich angeschlagen, doch Manfred Schneider, Kreisehren- amtsbeauftragter des Fußballkreises Wetzlar, hatte sich derart auf die Ehrungs- veranstaltung des Fußballkreises Wetzlar gefreut, dass er unbedingt dabei sein wollte. Eine Absage hatte er erwogen, aber die Idee dann doch wieder fallen gelassen. Region Gießen-Marburg | 34 er eine Einladung zur bundesweiten Ehrung in das DFB-Fußball-Museum nach Dortmund. Well bedankte sich an- schließend für die Ehrung und speziell „bei meiner Frau Dagmar“, ohne die dies alles gar nicht möglich gewesen wäre. Alle Vereine, deren Mitglieder an diesem Abend geehrt wurden, erhalten vom Verband zudem fünf Fußbälle so- wie zwei Mini-Tore. Abschließend unterstrichen Enno Oehler (Kreisehrenamtsbeauftragter) und Thomas Becker noch einmal die Bedeutung des „Club 100“, in den – seit der Einführung – bisher nur zwei Fuß- ball-Ehrenamtler aus dem Fußballkreis Alsfeld aufgenommen wurden. Dies waren Bernd Wettlaufer 2001 sowie Frank Schuch 2014. Kreissieger der Aktion „Junges Eh- renamt“ wurde Dominik Laudon von der TSG Kirtorf. Der langjährige Jugend- leiter war zuletzt zwar in seiner ehren- amtlichen Tätigkeit in den Seniorenbe- reich gewechselt, fühlt sich aber auch weiterhin der Jugendarbeit verbunden und hilft, wo er nur kann. „In Kirtorf sind wir stolz auf unsere Jugendarbeit. Aktu- ell haben wir vier, fünf Stammspieler in unserer ersten Mannschaft, die 20 Jahre oder jünger sind und allesamt bei uns ausgebildet wurden. Dies ist aber nur dank eines starken Teams möglich“, er- Volker Lehr / red klärt Laudon. Personen melden, die aus Vereinssicht geehrt werden sollen. Und auch Preise wie etwa eine Fahrt nach Barcelona sol- len Lust auf die Teilnahme an solchen Veranstaltungen machen. Der erste Kreisbeigeordnete Roland Esch betonte, wie wichtig das Ehrenamt für die Vereine sei. „Ich bin hier, um die Wertschätzung des Landkreises aus- zudrücken. Verdiente sportliche Men- schen werden hier heute geehrt. Wir sind durch schwierige Situationen ge- „Das, was ihr hier macht, das gehört in die Öff entlichkeit”, sagte Schnei- der anlässlich der Veranstaltung im Hotel Blankenfeld. Der Beauftragte unterstrich, dass das Ehrenamt in den Vereinen einen großen Stellenwert ge- nießt, wenn auch meist hinter den Ku- lissen. „Es ist schwierig, Leute für das Ehren- amt zu fi nden. Rund 3.5 Millionen Men- schen sind bei uns in Deutschland im Ehrenamt tätig. Was würden wir ohne die machen? Ein Dankeschön ist das Mindeste, was wir machen können”, sagte Schneider. Er persönlich mache den Verantwortlichen Druck, dass sie HESSEN-FUSSBALL 4/2023 Jeremy Malik (2.v.r.) vom VfB Aßlar wurde vom Fußballkreis Wetzlar mit einem Fairplay-Preis ausgezeichnet. Kreisfußballwart Alexander Neul, Kreisbeigeordneter Roland Esch, Kreisehrenamtsbeauftragter Manfred Schneider und Aßlars Jugendcoach Markus Scherer (v.l.) freuen sich über das Engagement des 14-jährigen Torhüters.