Schmidt: Ein Problem, das ich ansprechen möchte, ist, dass uns am Sonntag die Zuschauereinnahmen verloren gehen, da gleichzeitig die Bundesliga spielt. Von diesen Eintrittsgeldern finanzieren wir zum Beispiel unsere Schiedsrichter, die Kosten pro Gespann liegen bei um die 140 Euro, und die fehlen uns dann einfach. Mein Vorschlag dazu wäre, dass diese Nachmittagsspiele abgeschafft werden, dass sie abends stattfinden, vielleicht um halb sieben oder sieben Uhr. Dann ist es okay, dann sind die Amateure fertig und man kann das Spiel schön zusammen im Vereinsheim schauen. Ich weiß, dass das für die Auswärtsfans im Stadion nicht einfach ist, aber da braucht es einfach eine Lösung. Diese Situation hat ganz viel kaputtgemacht im Amateurfußball. Die Leute, die regelmäßig zur Eintracht gehen statt zu uns, die fehlen uns dann ja auch als potenzielle Ehrenamtliche, weil wir sie vor Ort nicht ansprechen können. Ich habe mit vielen Vertreterinnen und Vertretern von anderen Vereinen gesprochen, die alle das gleiche Problem haben. Es kann sich nicht alles um die Bundesliga drehen, um 18 Vereine – und wir gucken in die Röhre.
Zimmermann: Ich verstehe deine Sorge und kenne die Diskussion natürlich, aber da muss man realistisch sein: Das wirst du nie wieder zurückdrehen können. Die Fernsehanstalten wollen genau diese unterschiedlichen Anstoßzeiten, die Erlössteigerungen in der TV-Vermarktung sind zu einem guten Teil darauf zurückzuführen. Bei uns geht es ja sogar noch. In anderen Ländern ist es noch extremer. Die orientieren ihre Anstoßzeiten teilweise schon an ausländischen Märkten, um zum Beispiel den asiatischen Markt abzudecken oder tragen schon Spiele im Ausland aus. Bei unseren Länderspielen ist es vergleichbar. Man bekommt nach 20 Uhr mehr Geld von den TV-Anstalten als bei früheren Anstoßzeiten, weil ganz simpel nach 20 Uhr mehr Menschen vor den Fernsehern sitzen. Mehr Fernsehzuschauer bedeuten dann mehr Werbeeinnahmen. Bei einem Klub aus meinem Heimatverband, dem Karlsruher SC, ist es so, dass die Vereine aus der Region, wenn der Spielplan veröffentlicht wird, ihre eigenen Spiele verlegen, um nicht in eine Konkurrenzsituation zu geraten, jedenfalls, wenn sie sich betroffen fühlen. Im Übrigen ist meine Wahrnehmung aus vielen Gesprächen mit Vereinsvertretern die, dass es hier völlig unterschiedliche Haltungen gibt. Von Betroffenheit einerseits bis hin zu der Aussage: "Das berührt uns überhaupt nicht."
Schmidt: Verlegen ist natürlich eine Idee, aber wir haben 21 Mannschaften; da ist gar keine Zeit, Spiele zu verlegen. Wenn das so weitergeht, dann wird das Ergebnis sein, dass viele Amateurvereine zugrunde gehen – fertig! Dann werden auch Zuschüsse durch die Zuschauerabgaben der Bundesligisten nichts bringen. Es geht ja einfach darum, das Ehrenamt zu stärken und die Gemeinschaft zu fördern.
Groth: Wir haben bei uns mit den Zuschauern eine andere Erfahrung gemacht. Zu unseren Spielen in der Kreisliga kommen sogar mehr Leute, weil sie mit dem Profifußball gar nichts mehr zu tun haben wollen. Da haben wir einen echten Zuwachs erlebt. Das ist aber natürlich auch verschieden, je nachdem, in welcher Region man ist. Wenn die Schiedsrichter für die Vereine kostenfrei wären, dann wäre das schon ein Ansatz für das Problem.
Zimmermann: Aber es spielen ja nicht alle deiner 21 Mannschaften zur gleichen Zeit oder alle zu Hause. Ein Zeitfenster sollte hier immer zu finden sein. Zur Wahrheit gehört aber auch: In meinem Landesverband ist ca. ein Drittel des Fußballbudgets fremdfinanziert durch den DFB und die DFL. Und wir haben gerade den Grundlagenvertrag verhandelt, auch dadurch fließt künftig wieder viel Geld in den Amateurfußball. Und exakt dieses Geld kommt aus der TV-Vermarktung. Und wie Ute gerade sagte: Vielen Vereinen scheint das gleichgültig zu sein. Und zum anderen müssten nicht in den Länderspielphasen, in denen die Bundesliga pausiert, die Zuschauer, die sonst in die Stadien gehen oder Fernsehen schauen, zu euch kommen?
Schmidt: Das ist natürlich keine ganz befriedigende Aussage, aber ich verstehe die Hintergründe jetzt.
Zimmermann: Wie viele sind es denn, die fehlen?
Schmidt: Wenn die Eintracht spielt, dann sind es etwa 50 Leute, die uns am Spielfeldrand fehlen. Und ansonsten reden wir von 20 bis 30. Aber wenn die Bundesligaspiele nicht anders angesetzt werden können, wünsche ich mir, dass der DFB oder die DFL einmal im Jahr eine Sonderzahlung macht für die entgangenen Einnahmen. Ich habe es mal durchgerechnet: Da reden wir von 3800 bis 4000 Euro, die uns einfach fehlen. Das ist für einen kleinen Verein wie Germania Weilbach viel Geld. Und so geht es halt vielen Vereinen.
Zimmermann: Grob überschlagen auf rund 25.000 Vereine wären das knapp 100 Millionen Euro netto. Sozusagen on top.
Schmidt: Aber das, was die Profiklubs erwirtschaften – ist das gerecht gegenüber den ganzen Amateurvereinen in ganz Deutschland?
Zimmermann: Natürlich werden da enorme Summen bewegt. Gerecht? Das ist eine schwierige Einschätzung. Ist es gerecht, was andere kriegen, zum Beispiel eine Künstlerin wie Helene Fischer? Das regelt eben der Markt. Tatsache ist, dass die Klubs dieses Geld selbst erwirtschaften. Es ist damit ihr Geld. Gut ist zunächst mal, dass der Amateurfußball überhaupt etwas abkriegt. Das ist auch nicht überall in Europa so. Und mehr? Mehr kann es natürlich immer sein. Wir versuchen die Beträge ja auch permanent zu erhöhen. Wir haben zum Beispiel im Einvernehmen mit der DFL die Ausbildungsentschädigungen mehrfach erhöht in den vergangenen Jahren, aktuell wieder.
Groth: Aber das sind jetzt nicht die wirklichen Probleme von Amateurvereinen.
Zimmermann: Nicht das Geld?
Groth: Doch, Geld schon, aber jetzt nicht die 3800 bis 4000 Euro im Jahr wegen den fehlenden Zuschauern.
Zimmermann: Man darf, wenn man über Geld spricht, auch die vielen Bezuschussungen an die Landesverbände nicht vergessen. Diese ganzen Verbandsangebote wären allesamt nicht möglich oder würden viel mehr kosten, wenn es die Zuschüsse von DFB und DFL nicht gäbe. Wir müssten in meinem Landesverband entweder etwa ein Drittel der angebotenen Leistungen streichen oder einige unserer Leute entlassen, wenn wir das Geld nicht bekommen würden. Das Geld fließt in Form von Leistungen an die Vereine zurück, aber du siehst es eben nicht in deiner Kasse. Und dass es mehr wird, daran arbeiten wir.
Groth: Uns wurde auf die Frage zu den Schiedsrichterkosten beispielsweise gesagt, dass der Verband damit die Lehrgänge querfinanzieren kann. Wenn wir die Schiedsrichter an Spieltagen nicht bezahlen, dann würden im Endeffekt die Lehrgänge für die Vereine teuer werden.
Zimmermann: Das Geld erhalten die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter für ihre Tätigkeit direkt. Und das ist auch richtig so. So wie du das formulierst, ist es mir aus keinem Verband bekannt.
Groth: Ja, das stimmt, wir bezahlen direkt, aber wenn die Schiris nicht von den Vereinen bezahlt würden, müsste das der Verband ja übernehmen.
Zimmermann: Was die Verbände wiederum nicht leisten könnten.
Schmidt: Ich habe nun ein neues Thema, nämlich die steuerlichen Fragen. In der Zwischenzeit ist es ja so, dass du als Verein einen Steuerberater oder Buchhalter brauchst, der sich im Steuerrecht auskennt. Es gibt ja viele Sachen, in denen du dich gar nicht mehr auskennst. Was Ablösen angeht oder selbst den Fall, dass deine Jugendmannschaft Kaffee und Kuchen verkauft. Sogar dabei muss man Dinge beachten. Wir haben zum Glück einen solchen Experten. Es würde aber sicher vielen Vereinen helfen, wenn der DFB einen Ansprechpartner hätte, der ihnen in solchen Fragen helfen könnte. Die Frage ist, ob ihr daran Interesse habt, sowas umzusetzen.
Zimmermann: Zuerst einmal gebe ich dir völlig recht. Die Vereinsbesteuerung in Deutschland ist der blanke Irrsinn, die versteht kein Mensch mehr. Unser Ansatz hier ist zunächst mal der, mit Lobbyarbeit zusammen mit dem DOSB an das Thema heranzugehen, das läuft schon geraume Zeit. Als Hilfestellung für Vereine empfehlen wir die Seite VIBSS des Landessportbundes NRW, die mit Videos und Texten erklärende Informationen sehr kompetent vermitteln. Einen Steuerberater für Vereine zu stellen, wie du es vorschlägst, ist aber keine machbare Lösung, denn der Experte muss sich zum Beispiel im jeweiligen Zuständigkeitsbereich der Finanzämter auskennen, da diese die gleichen Sachverhalte ja auch nicht überall identisch bewerten. Er müsste sich detailliert im betreffenden Verein auskennen. Denn ganz am Ende ist es auch ein Haftungsthema. Da brauchst du wirklich jemanden, der es für deinen Verein selbst macht. Allgemeine Schulungen werden von den Landesverbänden und den Sportbünden angeboten.
Groth: Bei uns gibt es beim Landesportbund NRW auch allgemeine Broschüren zum Thema Steuern und Finanzen, in denen man solche Dinge nachlesen kann. Mein Thema, und dafür werbe ich, wo ich kann, ist, dass sich Vereine zusammenschließen, um solche Themen gemeinsam anzugehen. Zusammenarbeit von Vereinen wird bei uns bezuschusst, um eine hauptamtliche Kraft für Vereinsmanagement zu finanzieren. Dann hast du eine Person, die diese Themen kennt und für mehrere Vereine regelt. Das ist für mich das Zukunftsmodell, denn nicht jeder Verein kann einen Hauptamtlichen allein bezahlen.
Zimmermann: Irgendwann muss man generell die Frage angehen: Hauptamt, ja oder nein? So gerne man das Ehrenamt hat.
Groth: Diese Frage haben wir uns auch gestellt. Wenn ich mir allein die ganzen Förderanträge anschaue, zum Beispiel zum Sportstättenbau: Das kann keiner von uns Ehrenamtlern mehr in der Freizeit neben der eigenen Arbeitszeit selbst machen. Es geht aber bei uns zum Beispiel bei einem Antrag um 200.000 Euro. Auch dafür haben wir seit 2019 eine hauptamtliche Geschäftsführerin, die wir selbst finanzieren. Seitdem hat sich auch unsere Mitgliederzahl erhöht. Die Mitarbeiterin ist tagsüber erreichbar. Wenn Leute anrufen und Fragen haben, ist immer jemand ansprechbar. Das ist ein Gewinn für alle. Um fehlende Ehrenamtler zu kompensieren, haben wir Kooperationen mit anderen Vereinen gestartet. Wir haben einen neuen 2. Vorsitzenden, der ist selbst Basketballer. Der hatte Lust, ein Sportangebot im Bereich Basketball und Inklusion zu machen. Wir arbeiten mit einem anderen Verein zusammen. Die Vereine bleiben separat, aber wir teilen uns die Halle, die Trainingszeiten und die Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Die Übungsleiter können sich im Notfall gegenseitig vertreten. Wenn das gut funktioniert, kann man öfter über solche Kooperationen nachdenken. Das müssen Vereine aus meiner Sicht auch machen, um perspektivisch erfolgreich sein zu können.
Schmidt: Es wäre schön, wenn eine solche Zusammenarbeit zwischen Vereinen noch öfter gelingen könnte. Und eines dürfen wir nicht vergessen: Ein Verein hat nicht nur eine soziale Funktion. Er ist immer noch die günstigste Option, sein Kind zum Sport zu bringen.
Groth: Beiträge werden zukünftig deutlich erhöht werden müssen. Wir haben nicht mehr die ehrenamtlichen Übungsleiter, die klassischerweise aus der Elternschaft gewonnen werden konnten. Wir müssen verstärkt Übungsleiter einstellen und dafür auch bezahlen.
Zimmermann: Wenn man sich anschaut, dass ein Mädchen einmal in der Woche einen Ballettkurs macht und hierfür im Monat 200 Euro zahlt, dann findet das jeder in Ordnung. Wenn aber das gleiche Mädchen dreimal die Woche für zwei Stunden im Fußballverein betreut und in einer Gemeinschaft qualifiziert angeleitet wird und dabei noch Teamfähigkeit und Fair Play lernt, dann wird derselbe Betrag als unglaublich hoch bewertet. Wenn du die Beiträge in einem Fußballverein anhebst, gibt es häufig die Sorge, dass schnell 100 Leute austreten.
Groth: Es gibt einen Verein, der ausgerechnet hat, wie viel Mitgliedsbeitrag er braucht, damit er seine Übungsleiter bezahlen kann. Es wurde für die Eltern und die Mitgliederversammlung genau aufgeführt, wofür die Beiträge gebraucht werden. Der Tenor war: Wenn wir weiter gute Übungsleiter und Qualität haben wollen, bekommen wir sie nicht, ohne dafür zu bezahlen. Das sind teilweise Sportstudenten, die Geld verdienen wollen. Der Beitrag müsste dann von 200 auf 400 Euro im Jahr erhöht werden. Die Mitgliederversammlung hat zugestimmt und nur zwei, drei Leute sind ausgetreten.
Zimmermann: Transparenz ist maßgeblich. Das Geld muss für den Verein, für alle sein. Dann bringen die Mitglieder Verständnis auf. Wenn du es erklärst, springen nur wenige ab. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Schmidt: Mit meinen auch. Wir haben ja auch schon übers Ehrenamt gesprochen, was an einen weiteren Punkt anknüpft. Ich habe überlegt, wie ich einen Ehrenamtlichen gewinnen kann. Aber auch da kommen wir wieder zum Geld. Warum ist es über die Politik nicht möglich, dass Ehrenamtliche für den Nachweis der ehrenamtlichen Arbeitsstunden eine Spendenbescheinigung bekommen?
Zimmermann: Die ehrenamtliche Tätigkeit als Trainer oder Kinderbetreuer wird von der Politik höher eingestuft als die sonstigen Tätigkeiten. Ich bin da aber völlig bei dir, die Frage ist generell: Wie viel ist der Sport der Politik wert?
Groth: Nicht nur der Sport, sondern generell das Ehrenamt. Fritz Keller hat seinerzeit bei seiner Antrittsrede als DFB-Präsident gesagt, was das Ehrenamt beim DFB mit seinen 25.000 Amateurvereinen ausmacht. Gesamtgesellschaftlich, über den Sport hinaus, ist die Bedeutung deutlich höher.
Zimmermann: Gesamtgesellschaftlich wird man schon sagen können, dass ein Deutschland, wie wir es kennengelernt haben, ohne Ehrenamt überhaupt nicht funktionieren würde. Ich behaupte zudem, dass allein der deutsche Amateurfußball mehr Steuern bezahlt, als er Geld an Förderung bekommt. Da klammere ich die Profiligen ausdrücklich aus. Das wäre wirklich toll, wenn man diese Zahl mal errechnen könnte. Damit würden sich völlig neue Argumente und Diskussionen ergeben, auch und gerade was die kommunale Sportförderung anbelangt.
Groth: Es wäre schön, wenn die Gesellschaft den Einsatz der Ehrenamtlichen mehr wertschätzen würde. Ich habe mal gedacht, dass man als Ehrenamtliche steuerliche Vorteile hat. Aber dem ist nicht so.
Zimmermann: Die steuerlichen Fragen versuchen wir mit unserer Lobbyarbeit zu verbessern. Zum Beispiel die regelmäßige Erhöhung der Übungsleiter- oder Ehrenamtspauschalen oder deren automatische Anpassung an die Inflation. Wir sind gerade dabei, mit dem DFB und den Landesverbänden bessere Strukturen aufzubauen, um unsere Zusammenarbeit zu stärken und gemeinsam bei wichtigen Themen an die Politik heranzutreten. Der DFB auf Bundesebene, die Landesverbände auf der Ebene der Bundesländer – idealerweise mit den Vereinen zusammen – bis hinein in die Kommunen. Insgesamt hat der Sport gerade einen schweren Stand in der Bundespolitik. Nächstes Jahr sind die Olympischen Spiele in Paris und die Bundesregierung kürzt die Zuschüsse für den Spitzensport und verschlechtert damit die Rahmenbedingungen für die Athletinnen und Athleten. In welchem Land gibt’s das ein Jahr vor Olympia? Nächstes Jahr freuen wir uns auf die EURO 2024 der Männer in Deutschland. Wir bekommen hierfür nur einen kleinen Zuschuss von der Bundesregierung in Höhe von 13 Millionen Euro.
Schmidt: Wem kommt der Zuschuss zugute?
Zimmermann: Wir erhalten das Geld nur für unser Kulturprogramm. Leider keinen Cent für den Amateur- und Nachwuchsfußball. Die Finanzierung des DFB-Punktespiels zum Beispiel, mit dem wir die Vereinsentwicklung an der Basis fördern möchten, kommt ganz allein aus dem Fußballsystem.
Groth: Zur Gewinnung von Ehrenamtlern haben wir bei uns eine Kampagne gestartet. Wir sind als Verein auch Mitglied im DJK-Sportverband, das ist ein katholischer Sportverband, der eine gute Vereinsbetreuung anbietet. Dort gab es ein Programm, um Ehrenamtsbeauftragte auszubilden. Das Thema ist ja immer: Wie findest du sie und wie sprichst du sie an? Bei uns hat der Beauftragte Plakate gestaltet und aufgehängt, unter dem Motto "Mehr Ehre als Amt". Mit schönen Bildern und ansprechenden Aufgabenbeschreibungen für das, was wir suchen. Für kleine, punktuelle, zeitlich begrenzte Mitarbeit konnten wir Ehrenamtler finden. Das funktioniert gut. Und das zieht auch andere an, die merken, dass man auch mit Kleinigkeiten etwas bewegen kann.
Zimmermann: Es gibt hierzu auch Kurzschulungen vom DFB und den Landesverbänden: Wie gewinnt man Ehrenamtler? Am Ende des Tages müssen die Verantwortlichen in den Vereinen selbst aktiv werden. Du brauchst heutzutage kleine Aufgabenpakete, bei denen die Leute genau wissen, was sie machen und wie viel Zeit sie dafür opfern müssen. Ein bisschen Kreativität gehört natürlich auch dazu. Die Jüngeren müssen mit anpacken und das machen sie auch, wenn man ihnen Verantwortung und die Freiheit gibt, etwas auszuprobieren und auch mal Fehler machen zu dürfen. Ein Problem für die älteren Menschen ist häufig die Digitalität. Zeit haben sie, aber das Knowhow mit den vielen Online-Anwendungen fehlt oft.
Groth: Wir werben gerade auch bei den jüngeren Mitgliedern, dass man sich bei der Mitarbeit im Verein auch ausprobieren und Erfahrungen sammeln kann. Ein Beispiel ist der jugendliche Sohn eines Vorstandsmitglieds, der unser IT-Beauftragter ist. Das macht er richtig gut, er ist Vorbild für andere junge Leute, die sich engagieren.
Zimmermann: Das ist einer der Ansätze in unserem Masterplan Amateurfußball: die direkte Ansprache von Jugendlichen in der Schule, zum Beispiel beim DFB-Junior-Coach. Da kannst du in der Schule, in den Projektwochen, den ersten Schritt zum Trainer machen. Aktuell pilotieren wir das auch für den Junior-Schiri. Als dritte Idee wird der DFB-Junior-Manager folgen – für ehrenamtliche Tätigkeiten im Vereinsmanagement. Diese Projekte in den Schulen sind heute eine gute Möglichkeit, um junge Leute zu gewinnen und für die Vereinsarbeit zu begeistern.
Schmidt: Das passt zu meinem nächsten Punkt, das ist die Trainerausbildung. Es stößt bei uns auf Ablehnung, dass ich für die Ausbildung knapp vier Wochen meines Jahresurlaubs nehmen muss und sie im B-Schein 1.240 Euro kostet. Ein Lösungsvorschlag wäre: Warum strafft man das nicht und gibt dem Menschen, der den B-Schein machen will, ein praktisches Jahr dazu? Jemand besucht den Trainer und schaut sich das Training an. Ähnlich wie bei den Schiedsrichtern. Es wäre eine riesige Hilfe, wenn man das verkürzen könnte.
Zimmermann: Das ist für mich schwierig zu beurteilen, weil die Ausbildung in den Landesverbänden unterschiedlich durchgeführt wird. Häufig gibt es eine Mischung aus Präsenzphasen und Online-Modulen, um die notwendige Zeit oder den Bedarf an Urlaub zu verkürzen.
Groth: Das ist aber ein grundsätzliches Problem, nicht nur beim Trainerschein. Die Zeit zu opfern, wird bei Vätern und Müttern schwer. Diese Ausbildungsformate müssen mehr an die Menschen angepasst werden. Vielleicht muss man den Bildungsurlaub bundesweit und auch die Ausbildung für ein Ehrenamt durchbringen.
Schmidt: Ich finde es auch schwierig, wenn man bei bestimmten Klassen darauf angewiesen ist, eine Trainerausbildung zu haben. Wir haben nämlich auch viele Trainer, die betreuen Kinder erfolgreich, obwohl sie keinen Schein haben. Aber sie dürfen offiziell keine Trainer mehr sein.
Zimmermann: Das kann ich nachvollziehen, aber schau‘ mal in andere Länder wie zum Beispiel Island: Da darfst du gar nichts mit Kindern machen, ohne dass du einen Trainerschein hast. Ich glaube, wenn du wenig Ahnung hast, machst du mehr kaputt als gut. Deswegen haben wir das Kindertrainer*innen Zertifikat eingeführt. Es ist eine niedrigschwellige Einstiegsmöglichkeit, um in kurzer Zeit die wichtigsten Grundlagen für ein altersgerechtes Kindertraining zu erlernen – mit Online- und Präsenzphasen. Da geht es dann nicht um Viererkette und abkippende Sechs, sondern um Empathie und die Vermittlung von Fair Play. Aber klar: Je höher du kommst in der Ausbildung, desto mehr Aufwand ist es.
Schmidt: Thema Jugendbereich, darf ich da mal reingehen? Ich habe mich mit einigen Jugendtrainern unterhalten und ich fange mal mit den Nachwuchsleistungszentren an. Die sind für viele Vereine ein Ärgernis geworden. Spätestens in der C-Jugend holen uns die Spitzenklubs die Spieler weg – für einen Appel und ein Ei. Da gibt’s keine guten Regelungen und uns werden die Mannschaften kaputt gemacht. Das liegt natürlich auch am Ehrgeiz der Eltern, dass die Kinder in ein NLZ wechseln wollen.
Groth: Zur Ausbildungsvergütung würde ich auch gerne noch was sagen. Ein C-Jugendlicher wollte zu uns wechseln und der abgebende Verein meinte, er möchte dafür 250 Euro haben. Auf unsere Nachfrage wurde die Zahlung einer Ausbildungsvergütung als mittlerweile üblich und normal bezeichnet. Unser Standpunkt ist, wir bezahlen im Kinder- und Jugendbereich kein Geld für Spieler und fordern von anderen Vereinen auch nichts. Nun wollte unser Trainer das Geld bezahlen, damit der Spieler kommt, das haben wir untersagt. Im Endeffekt hat der eigene Vater gezahlt. Auch nicht in unserem Sinne. Ich finde das im Jugendbereich ein Unding. Mit Kindern soll nicht gehandelt werden. Wir sind nicht in der Bundesliga.
Zimmermann: Da gehe ich mit, aber dazu muss ich sagen: Der abgebende Verein bildet den Spieler aus, stellt den Trainer zur Verfügung, der Lizenzen hat. Das ist natürlich auch ein Aufwand. Und kein kleiner. Für diesen Aufwand ist die Ausbildungsentschädigung vorgesehen. Mit der Liga haben wir ein Agreement, dass die Ausbildungsentschädigung auch gezahlt wird, wenn ein Spieler in ein NLZ wechselt, damit mehr Geld an die Amateurvereine zurückfließt. Nicht nur an den abgebenden Verein, sondern an alle Vereine, die an der Ausbildung des Jugendlichen beteiligt waren.
Groth: Was mich beim Thema Ausbildungsvergütung auch stört: Bei den Mädchen beträgt sie laut Liste nur zehn Prozent im Vergleich zu den Jungs. Das passt nicht mehr und muss geändert werden.
Schmidt: Ich würde gerne beim Nachwuchsfußball bleiben, aber über ein weiteres Thema sprechen: Im vergangenen Jahr sind die neuen Spielformen im Kinderfußball bei uns eingeführt worden und da gibt’s nun das Thema der kleinen Tore. Das ist beschlossen worden nach dem Motto: Ihr müsst die selbst besorgen. Das hat bei uns, glaube ich, 200 Euro gekostet. Das ist nicht so prickelnd, weil ich dafür keine Zuschüsse von der Stadt bekomme. Und es wäre schön, wenn dazu besser geschult bzw. Material zur Verfügung gestellt würde, das man den Eltern weitergeben kann. Einige von ihnen haben leider Probleme damit.
Zimmermann: Die kleinen Tore bekommst du für etwa 100 Euro. Auf FUSSBALL.DE hat der DFB insgesamt 500 Tore verlost und auch in den Landesverbänden gibt es immer wieder Aktionen rund um die Minitore. Was mir gefallen hat: Ein kleiner Amateurverein kam auf die Idee, ein lokales Unternehmen für ein Sponsoring der Minitore anzufragen. Sein Logo ist jetzt in jedem Training und bei jedem Kinderfußball-Festival zu sehen. Es gibt also kreative Wege, damit die Kosten bei der Anschaffung nicht zu hoch werden. Die Grundidee der neuen Spielformen von der G- bis zur E-Jugend ist, dass man sich ausschließlich um das Kind kümmert und nicht um den Erwachsenen. Weder um den Trainer noch um die Eltern. Das Kind steht im Mittelpunkt. Es soll kein Kind mehr geben, das nicht spielt. Es geht um Ballkontakte und Erfolgserlebnisse, sprich Begeisterung. Die Älteren sagen immer: Bringt den Straßenfußball zurück. Und genau das ist die Kopie von Straßenfußball. Wenn du nach der Schule auf den Bolzplatz gegangen bist, dann war das nichts anderes. Und jetzt kopieren wir das auf Vereinsebene.
Schmidt: Ich versteh‘ das alles, und das ist ja alles richtig. Aber warum werden bei den Kleineren keine Tore und Ergebnisse mehr gemeldet? Was ist mit dem Wettkampf? Den habe ich ja als Kind auch gehabt.
Zimmermann: Aber die Kinder gewinnen und verlieren doch auch. Sie versuchen auch, ihre Spiele zu gewinnen. Genau wie du und du hattest damals auch keine Tabelle. Du hast einfach gespielt, weil du Spaß am Kicken hattest. Genau das versuchen wir jetzt zu vermitteln. Diese Reform erfüllt die Erfordernisse für jedes Kind. Sowohl für die Kinder, die irgendwann mal Profi werden, als auch für den Amateursport. Auch die Atmosphäre am Spielfeldrand soll sich dadurch ändern. In England funktioniert das sehr gut, während bei uns immer noch Eltern an der Seite stehen und reinbrüllen, den Ersatztrainer oder Schiedsrichter spielen. Haben wir alles vergessen, was uns als Kind wichtig war?
Groth: Leider gibt es zu viele ehrgeizige Eltern, die schon ihr Kind zum Profifußballer machen wollen. Das sind die, die am Spielfeldrand stehen, mit coachen, Ergebnistabellen lesen und die Trainings fordern, die sie aus dem Profibereich kennen, und das alles schon ab der F-Jugend. Ich finde die neue Spielform gut. Die Frage ist für mich, ob die Spieler das auch verstehen, wenn sie im Fernsehen doch eine Spielordnung sehen, die sich von ihrem Training und ihren Spielen so unterscheidet.
Zimmermann: Da habe ich keine Bedenken, das bekommen sie ganz sicher hin. Ich finde diese Reform wirklich gut und erhoffe mir einiges davon. Es ist wichtig, die Vorzüge auch in die Köpfe der Leute zu bekommen.
Schmidt: Ich bin immer noch der Meinung, man müsste Ergebnisse haben. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Zimmermann: In Deutschland ist das mit Reformen halt echt schwierig. Du scheidest mit der Nationalmannschaft aus und alle sagen: "Es muss was passieren." Dann veränderst du etwas und viele sagen: "Wie doof ist das denn?"
Groth: Nochmal zum Thema Reformen. Auch ab der B-Jugend muss was passieren. Die haben auf einmal andere Interessen und haben mit Fußball dann gar nicht mehr so viel am Hut. Das geht bis in die Herrenmannschaften. Unsere Erste ist relativ jung. Die Spieler sind in der Ausbildung oder im Studium, teilweise gibt es schon junge Familienväter. Für die ist das belastend, 40 Wochenenden im Jahr, zusätzlich zum wöchentlichen Trainingsaufwand, für den Fußball zu opfern. Weniger Spieltage würden mehr Leute im Vereinsfußball halten.
Zimmermann: Die Diskussion gibt’s schon lange. Was ist die ideale Größe für eine Spielklasse? Wenn du da in die niedrigeren Ligen gehst, kannst du sagen, dass eine ideale Staffel aus 12 bis 14 Teams besteht. Je höher du spielst, etwa in der Verbandsliga, da sind es 16. Und auch das Drop-Out-Thema ist nicht neu. Hierüber wird seit Ende der 90er-/Anfang der 00er-Jahre gesprochen. Lösungsansätze gibt es da einige. Eine zentrale Rolle für den Verbleib der Kinder im Klub spielt hier ebenfalls der Trainer.
Groth: Aber dann, lieber Ronny, wenn du beim DFB zuständig für den Amateurfußball bist, solltest du das doch vorantreiben.
Zimmermann: Da sind wir wieder beim Thema Föderalismus. Die Reform im Kinderfußball hat zum Beispiel sechs Jahre gedauert. Und auch die anderen Themen werden bereits landauf, landab in den Kreisen diskutiert. Da gehört das Thema ja auch hin. Wenn eben die Klubs in einem Kreis mit einer Staffelstärke von 16 spielen möchten und die Spieler auch – warum sollte man das denn nicht so machen? Ich denke, dass es hier keine Pauschallösung für alle wird geben können.
Groth: Dann bitte jetzt direkt anfangen.
Zimmermann: Ich werde es weitergeben. Aber wie gesagt, die Diskussion findet ja schon vielerorts statt. Der Auftrag ist damit ohnehin da. Viele Ältere wollen ja auch nicht mehr in einer Liga spielen, weil sie sagen, sie wollen keinen Leistungscharakter, sondern nur mit ihren Freunden zum Spaß kicken. Und als Verband sollte man sich immer am tatsächlichen Bedarf orientieren.
Groth: Wir erkennen einfach, dass es zu viele Spieltage sind.
Zimmermann: Die Welt hat sich verändert, aber der Fußball ist vielerorts noch genauso, wie er vor langer Zeit war. Letztlich kann ich immer nur empfehlen, solche Fragen in den entsprechenden Staffelsitzungen anzusprechen und sie dort zu diskutieren.
Groth: Richtig, es gibt ja auch schon Leute, die sagen: 90 Minuten sind viel zu lang.
Zimmermann: Inzwischen gibt’s Kinder, die sich nur noch Highlights anschauen.
Groth: Darauf müssen wir Antworten finden, sonst sind irgendwann alle weg. Als kleiner, normaler Verein musst du da Lösungen parat haben.
Zimmermann: Auf der anderen Seite habe ich den Fußball schon 20-mal sterben sehen, aber er ist immer noch da. Das spricht uns natürlich nicht frei, aktuelle Entwicklungen immer in unsere Überlegungen einzubeziehen.
Schmidt: Wo wir gerade bei der Entwicklung sind. Ich frage mich immer: Warum schaue ich mir nicht mehr so gerne die deutsche Nationalmannschaft an? Woran liegt das? Ich kann mich damit einfach nicht mehr richtig identifizieren. Das ist mir alles zu abgehoben, zu weit weg von der Basis. Die Bezeichnung "Die Mannschaft" hat mich gestört. Es ist kaum Nähe zu den Fans da, die Eintrittspreise sind zu hoch, die Anstoßzeiten zu spät.
Groth: Ich würde das gerne auf eine andere Ebene heben. Es geht ja um Vorbilder, die man dort nicht mehr hat. Das hat Auswirkungen auch auf den Amateurbereich. Ich denke da nur an die Gewalt gegenüber Schiedsrichtern oder dieses Herumdiskutieren. Das gibt’s in keiner anderen Sportart. Das passiert hier aber immer wieder bis in die Kreisligen. Das darf in der Profimannschaft nicht passieren, sonst passiert das auch bei den Amateuren. Und da darf es auch – und das meine ich vollkommen ernst – keine Aufnahmen aus den Kabinen geben, in der die Spieler mit Sekt rumspritzen und auf den Tischen tanzen. Das machen die bei uns in der Umkleide dann auch und die Putzfrau können wir dann extra bezahlen. Es wird alles abgeguckt.
Zimmermann: Wir haben mit dem "Jahr der Schiris" bewusst das Thema Respekt und Wertschätzung in den Fokus gerückt. Das kommt sehr gut an bis jetzt, leider erreichen wir aber viele Menschen nicht damit. Und wir sind auch regelmäßig im Gespräch mit der Liga. Eine sinnvolle Umsetzung gelingt nur, wenn wir die Akzeptanz der Klubs und deren Verantwortlichen haben, da sind wir aber dran. Und zur Identifikation: Das Thema "Die Mannschaft" war eine riesige Diskussion, auch hausintern. Doch tatsächlich kam "Die Mannschaft" aus dem Ausland. Die ganze Welt hat uns so genannt. Und einen eigenen Namen hatten wir nicht, deswegen wurde der damals genommen. Als wir dann verloren haben, wurde es irgendwann als Marketing bezeichnet. Und ich wage jetzt mal die These: Wären wir 2016 Europameister geworden und 2018 ins Halbfinale gekommen, hätte keiner was zu dem Thema gesagt. Warum supportest du die Jungs nicht?
Groth: Die Mannschaft ist halt so weit weg, die sieht man gar nicht mehr.
Zimmermann: Wir machen schon mehr als beispielsweise die Engländer. Die trainieren so gut wie nie öffentlich.
Groth: Lass‘ uns lieber noch über was anderes sprechen, nämlich darüber, wie wir als Vereine mitwirken können. Unser Verein leistet tolle Arbeit im Mädchenfußball, der beim Amateurfußball-Kongress eines von drei Schwerpunktthemen ist. Wir haben von dem Kongress gelesen und uns schriftlich beim Verband für die Teilnahme beworben. Die Plätze waren bereits alle vergeben. Wie sie vergeben wurden, wissen wir nicht.
Zimmermann: Der Amateurfußball-Kongress findet am DFB-Campus statt und wir mussten schauen, wie viele Teilnehmer insgesamt dabei sein können. Das sind etwa 350 Plätze. Darunter fallen neben den Vereinsvertretern auch Mitarbeiter des DFB, der Landesverbände und der Fußballkreise, weil uns der Austausch zwischen allen Ebenen enorm wichtig ist. Auf diese Weise entsteht dann ein Kontingent für jeden Landesverband – je nach Verbandsgröße. Wie die Landesverbände ihre verfügbaren Plätze für Amateurvereine verteilen, hat der DFB nicht vorgegeben.
Groth: Dann müssen wir das beim Verband nachfragen. Für mich hat es den Anschein, dass es da Vetternwirtschaft gibt und immer die gleichen Leute gefragt werden.
Zimmermann: Im Badischen Fußball-Verband haben wir bewusst darauf geschaut, dass bei diesem Kongress andere Vereinsvertreter dabei sind als beim letzten Mal. Wir prüfen immer nach Themen und schreiben die Plätze für die Vereinsvertreter auch zum Teil aus. Bei uns sind keine Vereinsvertreter dabei, die bereits bei einem Amateurfußball-Kongress waren. Daher kann ich deine Einschätzung so nicht teilen.
Groth: Das muss aber durchsichtiger werden.
Zimmermann: Auf diese Variante haben wir uns demokratisch festgelegt, sie hat sich über die Jahre als das beste Vorgehen herausgestellt und wurde auch kommuniziert. Wenn du das für deinen Verband wissen möchtest, musst du dort nachfragen.
Groth: Wenn wir als kleinere Vereine beim DFB mitreden sollen, dann müssen wir ja auch Lust auf diese Beteiligung bekommen.
Zimmermann: Da stimme ich dir zu. Ich kann aber als 1. DFB-Vizepräsident Amateure nicht für alle Herausforderungen vor Ort der erste Ansprechpartner sein. Dafür haben wir das föderale System und das System der repräsentativen Demokratie – angefangen von den Fußballkreisen über die Landesverbände bis hin zum DFB. Wir haben demokratische Strukturen und jeder hat die Möglichkeit, sich einzubringen, Probleme kritisch anzusprechen und neue Ideen einzubringen. Ich rufe euch auf, dort aktiv zu werden, wo ihr in der Verantwortung steht und Dinge anzustoßen. Das gilt nicht nur für euch beide, sondern für alle Amateurvereine. Aber eine gute Idee muss eben auch von vielen als gut empfunden werden. Das gehört zur Demokratie.
"Wir müssen Antworten finden"
21. September 2023
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