Was macht eigentlich …? Heute: Monika Staab

16. Dezember 2019 · Top-News · von: Hannah Marquard

Im kommenden Jahr feiert der Frauenfußball sein fünfzigjähriges Jubiläum. Der HESSEN-FUSSBALL fiebert bereits auf die Feierlichkeiten hin und startet mit der aktuellen Ausgabe eine Serie mit bedeutenden Fußballerinnen Hessens. Den Anfang macht die Pionierin Monika Staab.

Foto: privat

Name: Monika Staab
Geburtsdatum: 09.01.1959
Karrierebeginn: 1970

Verein(e): SG Rosenhöhe, Kickers Offenbach, Oberst-Schiel Frankfurt, Queens Park Rangers, FC Southampton, Paris Saint-Germain, SG Praunheim/1. FFC Frankfurt
Funktion: Spielerin, Trainerin und Präsidentin bei der SG Praunheim/1. FFC Frankfurt, FIFA-, UEFA- und DFB-Instruktor
Größter sportlicher Erfolg: Erster Gewinn des UEFA-Pokals (Women’s Cup) 2002 im Frankfurter Waldstadion vor 12.000 Zuschauern als Trainerin, die Tore zum 2:0-Sieg erzielten Steffi Jones und Birgit Prinz, Endspiel-Gegner war Umea IK
Beruf: Fußball-Lehrerin

Wie kam der Kontakt zum Fußball zustande?

Ich sollte ein Junge werden. Nachdem meine Eltern zwei Töchter bekommen hatten, spielte ich schon mit vier Jahren mit den Jungs auf der Straße Fußball. Als der DFB 1970 den Frauenfußball erlaubte, konnte ich bei der SG Rosenhöhe in einer Damenmannschaft im Verein mitspielen.

Was war Ihr unvergesslichstes Erlebnis beim Fußball?
Der Gewinn des ersten UEFA Women’s Cup für Clubmannschaften am 23. Mai 2002 im Frankfurter Waldstadion als Trainerin. Der 1. FFC Frankfurt ging damit in die Geschichte ein. Ich trainierte die 1. Frauen-Fußball-Mannschaft der SG Praunheim/1. FFC Frankfurt von 1993 bis 2004 und führte sie zu außerdem zu fünf DFB-Pokal-Siegen und vier Deutschen Meisterschaften.

Was unterscheidet den Frauenfußball von damals zu heute?
Eine ganze Menge. Damals konnten und durften wir nur einmal pro Woche trainieren. Heute wird in der Frauenfußball-Bundesliga bis zu zehnmal pro Woche trainiert. Wir mussten unsere Spielkleidung selbst finanzieren, durften nur anfangs zweimal 25 Minuten spielen, keine Stollenschuhe anziehen und mit einer kleineren Ballgröße (4) spielen. Die technischen und taktischen Fertigkeiten der Spielerinnen haben sich enorm verbessert. Die Athletik im Vergleich zu früher hat sich unglaublich nach oben entwickelt. Die Akzeptanz in der Gesellschaft, dass Frauen und Mädchen auch Fußball spielen dürfen, ist fast in allen Ländern angekommen.

In welcher Weise sind Sie dem Fußball heute noch verbunden?
Ich arbeite zurzeit für den DOSB und AA als Projektleiterin in einem Langzeit-Frauen-Mädchen-Fußball-Projekt in Gambia. Ich konnte seit 2007 in über 80 Ländern den Mädchen-und Frauenfußball für FIFA, UEFA, DFB und verschiedene NGOs entwickeln und fördern.

Was motiviert Sie, Ihrer heutigen Tätigkeit nachzugehen?
Ich zähle mich zu den Pionierinnen des Frauenfußballs und versuche meine über 50-jährige Erfahrung im Ausland weiterzugeben. Das Lächeln der Mädchen weltweit bedeutet mir sehr viel und gibt mir die Kraft und Energie, diese Entwicklungshilfe in diesen im Frauenfußball noch nicht so entwickelten Ländern weiterhin durchzuführen.