Videokonferenz der Vereinsvertreter

26. März 2021 · Kreis Hofgeismar Wolfhagen

22 Vereine für Abbruch

FUSSBALL Klares Meinungsbild hinsichtlich Wiederaufnahme des Spielbetriebs

VON JOACHIM HOFMEISTER

 

Unterschiedlicher Meinung: Während die Spieler von Calden/Meimbressen (beim Kopfball Sven Mackewitz) die Serie nicht mehr fortsetzen wollen, wünschen sich die Fußballerinnen des Vereins die Wiederaufnahme. ArchivFoto: Hofmeister

Hofgeismar/Wolfhagen – Was geschieht mit dem Spielbetrieb in Hessens Fußball-Ligen? Wird die Saison fortgesetzt oder gibt es einen Abbruch beziehungsweise eine Annulierung ohne Wertung? Aus Sicht der Kreisvereine ist eine klare Tendenz zu erkennen. Das Meinungsbild bei der virtuellen Sitzung mit dem Kreisfußballausschuss und dem Regionalbeautragten Matthias Schmelz (Heiligenrode) am Dienstagabend war eindeutig.

22 Vereine, darunter eine Frauenmannschaft, befürworteten den Abbruch. Die meisten Klubs gaben nach den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz vom Montag Perspektivlosigkeit oder/und Planungsunsicherheit als Grund an.

Acht Vereine (sechs Herren, zwei Frauen) aus unterschiedlichen Tabellenregionen stimmten für eine Fortsetzung des Spielbetriebs. Die SG Obermeiser/Westuffeln, SG Elbetal, SG Reinhardshagen, FSV Wolfhagen, TSV Zierenberg und SG Schauenburg möchten weitermachen, gegebenfalls auch über den 30. Juni hinaus.

Die SG Altenhasungen/Oelshausen/Istha gab weder eine Stimme in die eine noch in die andere Richtung ab. Der SV Mariendorf, die SG Weser/Diemel, FC Schachten und TSV Schöneberg meldeten sich nicht zu Wort.

Keine Stimme hat die TSG Hofgeismar. Der Verein nimmt nicht mehr am Spielbetrieb teil.

Wird die Saison abgebrochen, gibt es keine Auf- und Absteiger. Alle Ligen könnten so starten wie im Sommer 2020. Wie mit dem Pokalwettbewerb umgegangen wird, ist noch offen (siehe Artikel rechts). Der stellvertretende Kreisfußballwart Olaf Hamel zeigte sich mit Blick auf die Verlängerung des Lockdowns bis 18. April wenig überrascht vom Stimmungsbild. Nach den Beschlüssen der Politik und einer Vorbereitungszeit von drei bis vier Wochen sei es nun noch schwerer, alle Spiele in den Herrenklassen bis Ende Juni unter einen Hut zu bekommen.

Werde die Saison im Mai fortgesetzt, „müssen sich die Vereine auch auf Englische Wochen einstellen.“ Und: Um eine Wertung zu erzielen, dürfe es keinerlei Zwischenfälle wie coronabedingte Absagen geben.

Weniger problematisch, so Hamel, sei die Fortführung der Serie im heimischen Frauenfußball. Zierenberg, Calden sowie Wettesingen/Breuna/Oberlistingen hätten für eine Einfachrunde nur noch ein oder zwei Spiele zu absolvieren. Die beiden letztgenannten Vereine stimmten übrigens für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Ihre männlichen Kollegen indes wollen nicht mehr weiterspielen.

Ob der Spielbetrieb annuliert wird oder nicht, darüber wird der Vorstand des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV) am kommenden Samstag nach Gesprächen mit den 32 Fußballwarten und nach Abfrage aller Stimmungsbilder entscheiden.

Kreisfußballwart Stefan Schindler und sein Stellvertreter Olaf Hamel werden ein recht klares Meinungsbild präsentieren.

 

Kreispokalspiele im Sommer in Turnierform?

 

Stefan Schindler Kreisfußballwart

Hofgeismar/Wolfhagen – Bisher stand der Kreispokalwettbewerb nicht auf dem Programm, er wurde vom Kreisfußballausschuss aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt. Bedingt durch den voraussichtlichen Saisonabbruch beziehungsweise Annullierung rückt er wieder in den Blickpunkt.

„Es kann durchaus sein, dass es in diesem Sommer doch noch einen Gewinner gibt“, sagt Stefan Schindler. Letztlich komme es ganz darauf an, welche Entscheidungen der Hessische Fußball Verband (HFV) in den nächsten Tagen oder Wochen treffe. „Können die Fußballer im Mai oder Juni die Plätze wieder betreten, ist die Austragung von Kreispokalspielen denkbar“, sagt der Kreisfußballwart am Tag nach der virtuellen Sitzung mit seinen Vereinen. Ob man den Wettbewerb bei einem Okay des HFV dann in Turnierform oder einer Runde anbieten werde, hänge auch von der Anzahl der Mannschaften ab. „Melden acht Teams, könne man ein Turnier mit zwei Gruppen organisieren“, nennt der 51-Jährige eine mögliche Variante.

Sinn mache das Ganze aber nur, wenn der Sponsor - in diesem Fall die Bitburger Brauerei - mitspiele und zu den Spielen Zuschauer zugelassen werden. „Übersteigen die Ausgaben die Einnahmen, geht die Rechnung nicht auf“, so Schindler.  

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