#vereinehelfen unterstützt Vereine bei der Organisation von Nachbarschaftshilfe

04. April 2020 · 01-HFV · von: Philipp Gagel

Die Corona-Pandemie hat die Bundesrepublik fest im Griff und die Gesellschaft in einen zuvor kaum vorstellbaren Ausnahmezustand versetzt. Ein Ende der einschneidenden Maßnahmen ist noch lange nicht in Sicht. Gleichzeitig ist eine Welle der Hilfsbereitschaft zu beobachten. Gerade in Facebook-Gruppen oder auf Anzeigeplattformen sind mehr Angebote als sonst zu verzeichnen. Nicht immer sind diese Hilfsangebote jedoch vertrauenswürdig und gerade die älteren und weniger technikaffinen Menschen, die derzeit besonders oft auf Unterstützung angewiesen sind, sind von Online-Angeboten abgeschnitten.

Screenshot: HFV

Die deutschlandweite Kampagne #vereinehelfen möchte diese Probleme zusammen mit dem deutschen Vereinswesen lösen und ruft Sportvereine daher zum solidarischen Engagement in ihrer jeweiligen Nachbarschaft auf. Der Gedanke ist naheliegend, spielen Vereine doch schon seit jeher eine essentielle Rolle für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Schon jetzt, während beispielsweise in Sportvereinen der Trainings- und Spielbetrieb brachliegt, packen zahlreiche Vereine vor Ort an. Helfer aus den Vereinen bieten alten und immunschwachen Menschen beispielsweise den Gang zum Supermarkt oder zur Apotheke an.
 
Solche Initiativen will #vereinehelfen fördern. So erhalten Vereine, die sich bereits engagieren und jene, die nun damit beginnen möchten, kostenlos ein eigenes und in Vereinsfarben gestaltetes Nachbarschaftsportal. Darüber kann der Verein sein Hilfsangebot aufwandsarm organisieren. Zudem können Menschen aus der jeweiligen Region darüber - neben der weiteren Möglichkeit der telefonischen Kontaktaufnahme - Hilfegesuche einstellen. Diese können dann von hilfsbereiten Vereinsmitgliedern angenommen werden. Dritten und Kriminellen wird durch ein nur innerhalb des Vereins bekanntes Passwort der Zugriff auf die Daten der Hilfesuchenden verwehrt.
 
Dies ist entscheidend, da Vertrauen und Zugänglichkeit eine sehr wichtige Rolle spielen, wenn es für Menschen aus der sogenannten Risikogruppe darum geht, sozialen Kontakt zu meiden und sich an die Empfehlungen der Bundesregierung zur Vermeidung von Neuinfektionen zu halten. Der große Vorteil der Vereinsportale: Viel eher lässt man sich von einem Mitglied des lokalen Sportclubs helfen, als einen Fremden womöglich „falschen“ Helfer über soziale Medien zu suchen. Durch die damit sinkende Hürde zum Annehmen von Hilfe und die höhere lokale Verfügbarkeit von vertrauensvoller Unterstützung, bleiben mehr gefährdete Menschen in ihrem sicheren Zuhause. Vereine leisten so einen unmittelbaren und wichtigen Beitrag zur Vermeidung neuer Infektionen.  
 
Die Idee für die Kampagne #vereinehelfen entstand im Start-Up MyTeamShop. Das junge Unternehmen erstellt normalerweise keine Nachbarschaftsportale, sondern kostenlose Onlineshops für Amateursportvereine. Als man im Team gemeinsam diskutierte, wie die eigene Digitalkompetenz und der enge Bezug zum Vereinswesen für die Bewältigung der wohl länger anhaltenden Ausnahmesituation in der Corona-Krise genutzt werden könnte, war schnell die Idee für die Kampagne #vereinehelfen geboren. Innerhalb kürzester Zeit konnten im Freundes- und Bekanntenkreis zahlreiche Unterstützer der Idee gefunden werden, sodass bereits nach wenigen Stunden ein schlagkräftiges Team beginnen konnte, Tag und Nacht an dem Projekt zu arbeiten.  Kommerzielle Interessen werden dabei nicht verfolgt. Die Angebote der Kampagne sind kostenlos und sollen dies auch dauerhaft bleiben.
 
Die Initiative will vielmehr als Unterstützungsangebot und Dankeschön für die bundesweit unzähligen freiwilligen Helfenden verstanden werden, die vor Ort großartig gesellschaftlichen Zusammenhalt demonstrieren. Alle Informationen zur Initiative und ein Anmeldeformular für Vereine findet man unter www.vereinehelfen.de.