UEFA Europa League: Eintracht zittert sich in Zwischenrunde

13. Dezember 2019 · Top-News · von: SGE

Zum europäischen Jahresabschluss ein Krimi: Die Frankfurt steht in der Blitztabelle zeitweise auf Platz eins, ist nach dem schlussendlichen 2:3 gegen den Vitória SC aber froh, in Europa zu überwintern.

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Ausgangssituation: Klare Marschroute mit Hintertürchen
Während die als Tabellenletzter feststehenden Gäste nichts zu gewinnen – aber ebenso wenig zu verlieren – hatten, galt für die Eintracht nichts als ein Sieg, um für ein Überwintern in Europa nicht vom Aufeinandertreffen zwischen Liège und Arsenal abhängig zu sein. Während Frankfurt nach dem aufgeholten 2:2 gegen die Hertha den nationalen Befreiungsschlag verpasste, hatte Guimaraes am Wochenende mit dem 2:0 über Setubal seine Ergebniskrise von fünf sieglosen Pflichtspielen am Stück hinter sich lassen können.

Personal: Keine Überraschungen
Doch wie Adi Hütter bereits im Vorfeld festgestellt hatte, galt es teilweise zwischen der Ergebnis- und Leistungsebene zu differenzieren, und letztere war gegen Berlin mehr als in Ordnung gewesen, weshalb sich die Änderungen in der Startelf in Grenzen hielten. Der in der Bundesliga gesperrte David Abraham kehrte für Almamy Toure als rechter Innenverteidiger zurück, Sebastian Rode begann an Stelle Gelson Fernandes‘ auf der Doppelsechs.

Da Costas Kopfballkuriosum
Rode stand auch bald unfreiwillig im Blickpunkt, als er nach überhartem Einsteigen des Gegners den Ball verlor, Rochinha den daraus resultierenden Konter aus halbrechter Position eiskalt im langen Eck verwertete (8.) und dem stürmischen Start der Hausherren etwas ausbremste. Zwar gaben die Hessen in der Folge das Heft des Handelns selten aus der Hand, benötigten aber insgesamt eine halbe Stunde, um ernsthaft für Gefahr zu sorgen. Fand zunächst Goncalo Paciencia nach einem Kopfball im die Kugel mit einer Faust über die Latte lenkenden Miguel Silva seinen Meister, nahm der SC-Schlussmann nach der anschließenden Ecke eine Hauptrolle ein, als Danny da Costa den abgewehrten Ball aus dem Rückraum in den Strafraum köpfte, André Silva seinen Namensvetter irritierte und der Ball durch die Finger des Torhüters flutschte – 1:1 (31.). Wenig später sorgte wieder der gewohnt flankenfreudige Kostic für Alarm, Paciencia zog am kurzen Pfosten die Verteidiger auf sich und Daichi Kamada schob unbehelligt zum 2:1 ein (38.). Nach zwei weiteren Ecken hätten Martin Hinteregger per Kopf (41.) und Silva aus dem Gewühl heraus (45.) den Pausenstand ausbauen können, scheiterten aber an Keeper Silva.

Krimi wider Willen
Derlei Hochkaräter blieben nach dem Seitenwechsel aufgrund zu vieler Ungenauigkeiten Mangelware oder den Portugiesen vorbehalten. So traf Florent Hanin kurz nach Wiederanpfiff aus großer Entfernung ansatzlos die Latte (55.). Frankfurt war wie so oft in letzter Zeit nach Standards zur Stelle, doch Hinteregger köpfte eine Kostic-Ecke am langen Pfosten vorbei (67.). Und so belohnte sich Vitória kurz vor Schluss mit dem Doppelschlag nach zwei abgefälschten Schüssen Al Musratis (85.) und Marcus Edwards (87.). 2:3, das Zittern begann und endete erst mit dem Schlusspfiff in Lüttich, wo sich beide Seiten 2:2 trennten.

Fazit: Mehr Gloria als Glanz
Dritte Teilnahme an der UEFA Europa League, dritter Einzug in die K.o.-Phase. Hinter dieser schönen Randnotiz stehen nach 90 Minuten überschaubare Glanzlichter und gegen Ende immer größere Leichtsinnsfehler einerseits, viel Herzblut andererseits. Insgesamt konnte der Einzug in die Zwischenrunde aber kaum als die erhoffte Initialzündung hinsichtlich intensiver Wintertage mit inklusive heute vier Spielen in elf Tagen dienen.