Stimmen zum digitalen Spielerpass

25. August 2019 · Top-News · von: HFV

Der Hessische Fußball-Verband (HFV) strebt eine vollständige Digitalisierung des Spielerpasses zum Verbandstag 2020 an. Dann soll über einen Änderungsantrag auf einen zeitgemäßen Nachweis der Spielberechtigung umgestellt werden.

Foto: Lupo / pixelio.de

Bereits seit einigen Jahren bereitet der HFV die Umstellung schrittweise vor. Grundlage ist die aktuelle Zielvereinbarung der Zukunftsstrategie Amateurfußball „Masterplan 2017-2019“. So können Spielerfotos bereits seit einiger Zeit im DFBnet eingestellt werden. Eine freiwillige Nutzung der digitalen Spielrechtskontrolle ist ebenfalls seit dem Verbandstag 2016 rechtlich möglich. Mit dem Verbandstag 2020 soll der Spielerpass in Papierform dann endgültig der Vergangenheit angehören.
Auf der HFV-Homepage sind in der Rubrik „Service => Spielerpass => Digitaler Spielerpass“ alle wichtigen Informationen zusammengestellt. Die Durchführungsbestimmungen zum digitalen Spielerpass für die Saison 2019/20 sind ebenfalls auf der HFV-Homepage veröffentlicht.

Stefan Reuß (HFV-Präsident):
„Mit der Einführung des digitalen Spielerpasses geht der Hessische Fußball-Verband einen enormen Schritt nach vorn, der viele Probleme der bisherigen Kontrollen, Ausstellung, Versand und vieles mehr der Vergangenheit angehören lässt. Ich bin sicher, dass es eine enorme Erleichterung für die Vereine, Spieler, Schiedsrichter und Klassenleiter sein wird. Darum gilt die flächendeckende Einführung als Meilenstein im organisierten Spielbetrieb.“

Jürgen Radeck (Verbandsfußballwart):
„Mit der Einführung des digitalen Spielerpasses dürfte es keine Probleme mehr im Bereich der Legitimation von Spielern geben. PC, Handy oder die Spielberechtigungsliste machen die Legitimation einfach. Eine bessere Hilfestellung können wir den Vereinen nicht bieten. Sicherlich wird es im Umgang mit dem neuen Verfahren zu Beginn hin und wieder Unsicherheiten geben. Hier müssen alle gemeinsam Hilfestellungen geben, wenn beispielsweise der Umgang mit dem PC nicht zum Tageswerk gehört. Gemeinsam zum Ziel!“

Andreas Schröter (Verbandslehrwart):
Das ist kein ureigenes Schiedsrichter-Thema, aber auch hier greift der digitale Fortschritt, der dann - zumindest was die Präsenz von Dokumenten - Spielerpass oder Personalausweis erübrigt. Er ist von überall abrufbar und somit sicherlich eine Hilfe. Ich persönlich würde mir wünschen, wenn die Mannschaften die Passkontrolle untereinander durchführen. Der Schiedsrichter kennt in der Regel die Spieler nicht, die Vereine die gegeneinander spielen, aber schon. Da wird schnell deutlich, wenn da irgendwie was nicht stimmt.

Dietmar Pfeiffer (Kreisfußballwart Schlüchtern):
„Den Vereinsvertretern, Schiedsrichtern und Funktionären ist die Problematik mit den Papier-Spielerpässen aus der Vergangenheit ausreichend bekannt. Eine vergessene Passmappe oder auch das Fehlen der Pässe von A-Jugendspielern am Spieltag gehört somit der Vergangenheit an und zieht auch keine Strafen mehr nach sich. Im Zeitalter der Digitalisierung ist die Einführung vom digitalen Spielerpass ein längst überfälliger Schritt im Amateurfußball. Eine deutliche Erleichterung für alle Beteiligten wird hiermit realisiert.“

Joshua Herbert (Regionalliga-Schiedsrichter):
„Ich persönlich bin ein großer Befürworter des digitalen Spielerpasses. Die in allen Bereichen voranschreitende Digitalisierung sollte auch in diesem Segment fortgesetzt werden, um Abläufe in der Praxis noch schneller und weniger arbeitsintensiv für alle Beteiligten zu gestalten. Es bleibt zu wünschen, dass die dazu benötigten technischen Voraussetzungen (PC, Laptop und Internetverbindung) an den zahlreichen Spielorten Hessens keine Stolpersteine darstellen werden.“

Stefan Clasani (FV Wehrda, Abteilungsleiter Fußball):
„Der digitale Spielerpass ist die logische Konsequenz aus dem elektronischen Spielbericht sowie der notwendigen Digitalisierung in Deutschland und in meinen Augen längst überfällig. Die Arbeit der sportlichen Leitung in den Vereinen verändert sich: statt Unterschriften und Stempel muss er nun digitale Fotos einpflegen. Er bietet aber sonst allen Beteiligten nur Vorteile: zu allererst dem ehrenamtlichen Spielausschuss, der die Passmappe am Spieltag nicht mehr vorbereiten muss und somit eine Aufgabe weniger am Bein hat. Dem Schiedsrichter, der sich die Kontrolle dieser sparen kann. Dem Verband, der bei der Erteilung der Spielerlaubnis Arbeit und damit auch Kosten spart. Und nicht zuletzt den Fans des Amateurfußballs, der sich auf der Plattform fussball.de im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild der Spieler machen kann. Eine mögliche undichte Stelle hinsichtlich des Einsatzes von nicht spielberechtigten Spielern sehe ich nicht. Wer dies machen möchte, kann auch im aktuellen System betrügen.“

Michael Marschhäuser (SV Blau-Gelb Frankfurt, Jugendleiter):

„Auch wenn der digitale Spielerpass bereits in den Hessenligen zum Einsatz gekommen ist, muss er sich sicher erst einmal noch flächendeckend in der Praxis beweisen. Vereine, die Spieler in mehreren Teams spielen lassen, müssen sich keine Gedanken mehr machen, wie der Pass zwischen den Trainern ausgetauscht wird, damit er rechtzeitig zum Anpfiff vorliegt. Es bleibt allerdings an den Vereinen hängen, die Bilder zu erstellen und die Einverständniserklärungen einzuholen.“