Mit fünf Hessinnen: U 17-Juniorinnen sind Europameister

17. Mai 2022 · Top-News · von: DFB / red

Die deutschen U 17-Juniorinnen haben ihren achten Titel bei der Europameisterschaft perfekt gemacht. Die Mannschaft von DFB-Trainerin Friederike Kromp setzte sich im Finale in der bosnisch-herzegowinischen Hauptstadt Sarajevo 5:4 (2:2, 1:1) nach Elfmeterschießen gegen Weltmeister Spanien durch. Fünf Hessinnen trugen ihren Teil dazu bei. Kapitänin Jella Veit, Paulina Platner und Lily Reimöller standen im Finale in der Startaufstellung, Loreen Bender kam nach gut einer Stunde ins Spiel. Außerdem stand auch Lina Altenburg im Kader.

Foto: privat

"Es sind gerade unglaublich viele Emotionen da, wir sind überglücklich. Es war für mich das beste Spiel in dieser Altersklasse, dass es bisher gegeben hat, gerade in der ersten Halbzeit", sagte Kromp nach der Partie. "Wir hatten Spanien in den ersten 15 Minuten komplett im Griff und hätten auch 2:0 oder 3:0 führen können. Das Gegentor fällt dann unglücklich und mit der Verletzung von Mathilde Janzen kam ein Bruch in unser Spiel. In der zweiten Hälfte hat man beiden Teams angemerkt, dass es das fünfte Spiel in 13 Tagen war. Nach dem 1:2 haben wir uns zurückgekämpft. Den Unterschied hat heute gemacht, dass wir weiter an uns geglaubt haben. Spanien war nach dem Ausgleich merklich geschockt und wir im Elfmeterschießen emotional obenauf."

Die DFB-Auswahl startete sehr gut in die Partie und war von Beginn an spielbestimmend. In der 9. Minute gab es die erste Großchance, als Mara Alber den Ball von rechts in die Mitte auf Alara Şehitler spielt. Ihr Schuss wurde aber noch an die Latte abgefälscht. Nur zwei Minuten später hatte Alber die nächste Großchance zur Führung, als sie den Ball clever an Torhüterin Sofia Fuente vorbeilegte und dann vor dem leeren Tor aber nur das Außennetz traf (11.).

Traumstart dank Stoldt
Die Spanierinnen wirkten zunächst fast ein bisschen überfordert mit der Wucht der Deutschen. Der nächste Angriff ging wieder über rechts und Alber. Diesmal wurde ihre Hereingabe zwar geblockt, landete aber direkt auf dem Fuß von Svea Stoldt, die den Ball vom rechten Strafraumeck per Dropkick unhaltbar oben rechts in den Winkel drosch (15.). Die spanische Schlussfrau musste damit zum ersten Mal in diesem Turnier hinter sich greifen.

Nach gut 20 Minuten übernahm Spanien zunehmend die Spielkontrolle, ließ den Ball laufen, kam aber zunächst nicht in die gefährlichen Zonen. In der 28. Minute war es dann ein Standard, der den Ausgleich brachte. Eine Freistoßflanke von der linken Seite flog hoch an den zweiten Pfosten, wo Marina Artero am höchsten stieg und den Ball aus kurzer Distanz ins Tor köpfte. Auch für Deutschland war es das erste Gegentor im gesamten Turnier.

Janzen verletzt raus
Nach dem Ausgleich flachte die Partie etwas ab und wurde häufiger durch kurze Verletzungspausen unterbrochen. Kurz vor der Pause blieb Mathilde Janzen nach einer spanischen Ecke vor dem Strafraum liegen und musste unter Applaus der Zuschauer mit der Trage vom Feld gebracht werden (41.). Sie wurde durch Pauline Bartz ersetzt.

Die spanische Elf hielt den Druck nach Wiederanpfiff hoch und hatte durch Vicki Lopez (49.) gleich die erste Großchance, die Eve Böttcher aber glänzend zunichte machte. Fast im Gegenzug brach Şehitler durch, setzte den Ball aus 16 Metern aber neben das Tor (50.).

Camacho schockt das deutsche Team, Alber schlägt zurück
Das deutsche Team verlegte sich mehr und mehr auf schnelles Umschaltspiel und erwartete Spanien nun erst an der Mittellinie. Ein langer Ball brachte dann die spanische Führung: Die eingewechselte Carla Camacho lobbte den Ball per Kopf über Böttcher zum 1:2 ins Tor (63.).

Spanien boten sich gegen das anrennende deutsche Team nun mehr Räume, die Lucia Corrales im Eins-gegen-Eins fast zum dritten Tor genutzt hätte (69.). Stoldt hatte auf der Gegenseite eine gute Schusschance aus 20 Metern (73.), doch gegen die ballsicheren Spanierinnen waren Ausgleichschancen Mangelware. Trotzdem hätte Annaleen Böhler aus großer Distanz die spanische Torfrau fast überlistet (86.). Und dann kam Albers Traumtor vom Strafraumeck (88.). In der Nachspielzeit parierte Böttcher noch einmal gegen Lopez (90.+2).

Im Elfmeterschießen folgte der große Auftritt von Torfrau Böttcher, die gleich drei Elfmeter entschärfte. Für das deutsche Team verwandelten Jella Veit, Şehitler und Laura Gloning.