Kompetenzentest im Trainingslager

20. Januar 2013 · Schiedsrichter · von: Goran Culjak/Finn Lurz

Auch Schiris gehen ins Trainingslager, Foto: privat

Am zweiten Januarwochenende haben die Schiedsrichtervereinigungen Hochtaunus und Frankfurt erstmals ein gemeinsames Trainingslager für ihre Schiedsrichter im Förderkader unternommen. 22 förderungswürdige Schiedsrichter nahmen dabei am Wintertrainingslager im Seepark Kirchheim teil.

Im Vordergrund stand die Persönlichkeitsentwicklung des Schiedsrichters. Diese konnten die Teilnehmer in einem „Persönlichen Kompetenzenprofil“ abfragen. Anhand von 17 Eigenschaften musste jeder Schiedsrichter in einem anonymen Fragebogen seine Stärken und Schwächen kritisch einschätzen. Im Anschluss wurden alle Fragebögen ausgewertet.

Das Ergebnis: Folgende vier Eigenschaften wurden von den Schiedsrichtern mehrheitlich mit „schlecht“ oder „sehr schlecht“ bewertet: Mich nur auf das Spiel konzentrieren, die Situation schnell erfassen, Regeln schnell abrufen und in Konflikten beruhigend einwirken. In einer Gruppenarbeit wurden diese vier Eigenschaften dann unter die Lupe genommen und untereinander intensiv diskutiert. Die Teilnehmer erarbeiteten Lösungsvorschläge zur Verbesserung dieser Eigenschaften und stellten ihre Ergebnisse im Plenum vor.

Tipps und Ratschläge erhielten die Schiedsrichter zuvor in einem Vortrag vom stellvertretenden Verbandsschiedsrichterobmann Karsten Vollmar zum Thema „Persönlichkeit des Schiedsrichters“. Vollmar machte den Schiedsrichtern klar, dass ein Fortschritt in der Persönlichkeitsentwicklung nur erfolgen kann, wenn sich der Schiedsrichter immer wieder selbstkritisch hinterfragt, seine Schwächen erkennt und an ihnen arbeitet. „Perfekt ist kein Schiedsrichter und wird es auch nie sein. Wir können aber unsere Schwächen reduzieren“, sagt Karsten Vollmar, der von Beruf Lehrer ist und ständig mit jungen Menschen arbeitet.

Neben der Gruppenarbeit stand an diesem Wochenende auch ein gemeinsames Fußballspiel auf dem Programm. Dabei wurde das eingeteilte SR-Gespann gefilmt und im Anschluss in Form einer Spielanalyse durch einen ausgebildeten Beobachter vor allen Teilnehmern bewertet. Einen krönenden Abschluss nahm das dreitägige Event schließlich bei der gemeinsamen Teilnahme auf dem Schiri-Hallenturnier bei der Schiri-Vereinigung Friedberg. Dort belegte die gemischte Mannschaft vom Hochtaunus und Frankfurt einen eindrucksvollen zweiten Platz.

Am Ende waren sich alle Schiedsrichter einig: Das gemeinsame Trainingslager soll Tradition werden.