„Inspiration kann jeder mitnehmen“ - Interview zum Projekt „Starker Sport. Starker Verein.“

18. August 2018 · Top-News · von: mag

Durch das Kooperationsprojekt „Starker Sport. Starker Verein.“ möchte der Hessische Fußball-Verband (HFV) gemeinsam mit dem Landessportbund Hessen (lsb h) und dem Hessischen Turnverband (HTV) die Sportvereine im Sportland Hessen fit für die Zukunft machen. Als Gesicht des Projekts steht Projektkoordinatorin Daniela Herrlich den hessischen Sportvereinen als Ansprechpartnerin zur Verfügung und kümmert sich darum, dass alle Vereine, die sich an der Online-Umfrage beteiligen, eine umfangreiche Analyse erhalten.

Daniela Herrlich (re.) im Gespräch mit Matthias Gast. Foto: Spessot

Außerdem wird sie in der weiteren Projektphase als Beraterin in Projektvereinen tätig sein.
Herrlich war jahrelang selbst im Vorstand eines Vereines aktiv und erwarb darüber hinaus die Vereinsmanager C- und B-Lizenz. Sie ist durch den Landessportbund Hessen als Beraterin zertifiziert und hat hessenweit bereits zahlreiche Vereinsentwicklungsberatungen durchgeführt. HFV-Öffentlichkeitsreferent Matthias Gast hat sie bezüglich des neuen Projekts befragt.

Hallo Frau Herrlich, worum geht es bei dem Projekt „Starker Sport. Starker Verein.“?
Herrlich:
Grundsätzlich geht es darum, Vereine zukunftsfähig zu machen. Neu dabei sind die Kurz-Analyse und die Online-Befragung. In der Kurzanalyse bekommen die Vereine gespiegelt, wie sich der eigene Verein in den vergangenen fünf Jahren im Vergleich zu anderen ähnlichen Vereinen entwickelt hat. Das Bahnbrechendere ist dann die Online-Befragung, in deren Rahmen sich die Vereine reflektieren und diese Fragen gemeinsam beantworten. Anschließend bekommen sie von uns eine rund 100 Seiten starke Auswertung, in der alle Handlungsfelder aufgezeigt werden.

Wieso sollte man als Verein teilnehmen?
Herrlich: Das Ausfüllen des Online-Fragebogens sollte jeder Verein vornehmen, da die Auswertung jedem Verein auch etwas bringt. Ob ich anschließend auch ein Projektverein werden möchte und mich dafür bewerbe, kommt auch darauf an, ob ich und meine Vorstandskollegen mit den Ergebnissen der Detail-Auswertung umgehen und selbst Maßnahmen für den Verein erarbeiten können. Ansonsten sollte sich der Club um einen Platz als Projektverein bewerben und sich über die nächsten 1,5 bis 2 Jahre unterstützen lassen. Das hat nur positive Auswirkungen, selbst wenn man am Ende feststellt, dass der Verein auf einem guten Weg ist und kaum Optimierungen benötigt. Zumindest eine Inspiration kann jeder mitnehmen.

Wie wird man Projektverein?
Die Detail-Auswertung bekommt man, nachdem man den Online-Fragebogen ausgefüllt hat. Am Ende des Online-Fragebogens kann man sich die Absichtserklärung herunterladen. Damit bewirbt man sich als Projektverein.

Wie viele Projektvereine gibt es?
Die Steuerungsgruppe wird aus allen Bewerbungen 30 Projektvereine auswählen. Diese sollen möglichst flächendeckend über Hessen verteilt sein und möglichst viele Sportarten abdeckend.

Auf welche Weise können diese Ziele erreicht werden?

Herrlich: Vereine neigen dazu, betriebsblind, mit Scheuklappen zu agieren. Man arbeitet nach den Mustern, wie man es schon seit Jahren macht. Wir helfen, diese Gewohnheiten aufzubrechen. Wir geben Anstöße von außen, was man besser machen könnte, wie man seine Mitglieder eher erreicht und sich an ihren Interessen orientiert. Oder wir helfen, ein Leitbild zu erstellen, so dass sich der Verein bewusst wird, wer er überhaupt ist.

Welche Kosten kommen dabei auf die Vereine zu?

Es entstehen keine Kosten, auch als Projektverein.

Wie ist die Resonanz der Vereine bisher?
Herrlich: Die Resonanz ist fantastisch. Zahlenmäßig haben wir die erhofften 25% noch nicht erreicht, aber was ich an Feedback von den Vereinen per Telefon oder Mail bekomme, zeigt deren Begeisterung. Sie bekommen etwas in die Hand, mit dem sie arbeiten können. Und das, ohne danach gefragt zu haben. Das finden die Vereine gut.

Bis wann können sich die Vereine beteiligen/bewerben?
Herrlich: Die Bewerbungsfrist als Projektverein endet am 15. September, am 15. Oktober werden die Projektvereine bekannt gegeben. An der Online-Befragung kann man auch noch nach diesem Datum teilnehmen.