„HFV-Vereinsservice-Assistent*innen“ nun „Club-Berater*innen“: Pilotprojekt wird Regelangebot

25. Januar 2022 · Top-News · von: Stephanie Nöthen / Jonas Stehling

Bereits seit 2018 unterstützt der Hessische Fußball-Verband im Rahmen des Pilotprojekts „Vereinsservice-Assistent*innen“ (VESA) seine Mitgliedsvereine und Fußballkreise durch hauptamtliches Personal. Zu Beginn zunächst mit drei VESA, in den vergangenen drei Jahren wurde das Angebot in 14 Fußballkreisen mit zuletzt sechs Vereinsservice-Assistent*innen erprobt.

Aus Pilotprojekt wird Regelangebot, die in Hessen getesteten DFB-Clubberater. [Foto: DFB]

Die auf Minijobbasis angestellten Vereinsservice-Assistenten*innen stehen als Ansprechpartner für alle Servicethemen wie Qualifizierung, Ehrenamt, Kooperation Schule/Verein oder Vereinsentwicklung zur Verfügung. Dabei sind sie nicht nur für die Vereine eine Unterstützung, sondern auch für die Kreisausschüsse.

Die VESA erfüllen zusammengefasst folgende Aufgaben und Funktionen:
•    Ansprechpartner*innen der Vereine zu allen Themen außerhalb des Spielbetriebs (KÜMMERER)
•    Beratung/Sofort-Hilfe sofern möglich (PROBLEMLÖSER)
•    Informationen für die Vereine/Kreise über Serviceangebote des HFV und der Dachverbände (LEXIKON)
•    Koordination/Organisation kreisübergreifender bzw. vereinsindividueller Serviceangebote (NETZWERKER)
•    Unterstützung der Arbeit der Kreisausschüsse (HELFENDE HAND)
Die VESA sind in ihrer Funktion, neben den ehrenamtlichen Kreismitarbeiter*innen, ein weiteres Bindeglied zum HFV und seinen Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle sowie zu den Kolleg*innen des Landessportbundes Hessen.

Erfolgreiches Pilotprojekt „HFV-Vereinsservice-Assistenten*innen“
Zwischenevaluationen des HFV und DFB sowie die wissenschaftliche Analyse des Projekts (Bachelor-Arbeit der HFV-Mitarbeiterin Saskia Mann) bescheinigen dem Projekt „Vereinsservice-Assistenten*innen“ eine Zielerreichung der definierten Aufgaben und Funktionen. Befragte Verbands- und Vereinsmitarbeiter*innen sprechen sich für eine Fortführung des Angebots aus. Auch aus zahlreichen weiteren Fußballkreisen wird der Bedarf nach einer Vereinsservice-Assistentin bzw. einem -Assistenten angemeldet.

Die beratenden Vereine haben dem HFV dabei signalisiert, dass sie durch den Kontakt zu den Service-Assistent*innen die Verbandsaufgaben besser verstehen und nicht zuletzt deshalb einen positiveren Eindruck des HFV gewonnen haben. Sie haben also nicht nur Unterstützung bei ihren Herausforderungen der Vereinsarbeit erhalten, sondern die VESA konnten einen Mehrwert für den HFV als Verband insgesamt generieren. Nicht zuletzt haben die Fußballwarte, die bisher einen VESA in ihren Reihen haben, deutlich formuliert, dass diese Mitarbeiter*innen ihre Arbeit vor Ort unterstützen.

Dass der HFV mit dem Pilotprojekt einen guten Weg eingeschlagen hat, bestätigt das Vorgehen des DFB, der das Thema „Vereinsunterstützung und -beratung ebenfalls für sich entdeckt und 2020 ein eigenes Projekt „Club-Berater*innen 2024“ als Element des Masterplans Amateurfußball ins Leben gerufen hat. Zunächst in acht und bis Ende 2021 in 14 Landesverbänden wurden Club-Berater*innen an den Start gebracht. Auch Hessen hat davon profitiert, da die Kosten für drei neu eingestellte VESA übernommen wurden. Das DFB-Projekt ist inhaltlich sehr stark an das hessische Modell angelehnt. „Wir sind stolz, dass wir Vorreiter und Impulsgeber bei diesem Thema sind“, so Frank Illing, Vorsitzender des Verbandsausschusses für Qualifizierung und Vereinsentwicklung.

Flächendeckendes Angebot „Club-Berater“ ab 2022
Im Oktober 2021 hat der DFB seine Entscheidung kommuniziert, dass alle Landesverbände ab 2022 – je nach seiner Größe – mit einem oder mehreren Club-Berater*innen noch stärker unterstützt werden. Für Hessen bedeutet dies, dass ab 2022 die Kosten für acht Club-Berater*innen vom DFB übernommen werden. Geschäftsführer Nicolas Fink ergänzt: „Wir profitieren auch von der EM-Stadt Frankfurt, denn für die Metropolregion Rhein-Main können wir eine zusätzliche Person beschäftigen.“

Das Präsidium hat daher in seiner Sitzung am 11. Dezember 2021 die Beendigung der Pilotphase sowie die Überführung in ein flächendeckendes Dauerangebot für das gesamte Verbandsgebiet ab 2022 beschlossen. Der Name Vereinsservice-Assistent*innen wird mit dieser Einführung durch die vom DFB festgelegte Bezeichnung Club-Berater*innen ersetzt.

Ziel ist es, dass zukünftig mit einem flächendeckenden Angebot von elf bis zwölf Club-Berater*innen für das gesamte Verbandsgebiet alle Mitgliedsvereine über die Unterstützungsmöglichkeit durch eine*n Club-Berater*in verfügen. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass Vertrauen und Netzwerk entscheidende Erfolgsfaktoren für die Arbeit der Club-Berater*innen sind. Die Club-Berater*innen sollen also weiterhin ein dezentrales Angebot in den Fußballkreisen vor Ort darstellen, um eine niederschwellige Kontaktaufnahme zu ermöglichen.