Wie so viele Vereine in Hessen, haben auch die Kickers und Ihr Jugendförderverein (JFV) mit dem abnehmenden Ehrenamt und den wachsenden Aufgaben in der Vereinsarbeit zu kämpfen. Sigmar Herth (Vorstandsmitglied), der schon seit über 25 Jahren im Verein aktiv ist und bereits jegliche Positionen bis zum 1. Vorsitzenden im Verein übernommen hat, berichtet uns über den langen Prozess zur Gründung des Jugendfördervereins. Seit über 10 Jahren hatte der Verein zusammen mit der Teutonia Gespräche zu einer Spielgemeinschaft und später der Gründung des JFV geführt, bis es im letzten Jahr der Zusammenschluss gelungen ist. Remigius Rozek (Jugendleiter und Trainer) und Christian Biehrer (Vorstand JFV, Kassierer und Trainer) sind neben Ihren vielen Aufgaben im Verein auch die Multiplikatoren für Ihre Trainer*innen und führen regelmäßige Trainerschulungen durch. Bei rund 50 Trainer- und Co-Trainer*innen keine leichte Aufgabe. Club-Berater Thomas Jung stellt dem Verein einige Ideen zur Ehrenamtsgewinnung vor und erzählt auch von einem unkonventionellerem, aber erfolgreichen Lösungsansatz in seinem Heimatverein. Dort hat man einen Sportstudenten als Geschäftsführer eingestellt (20h/W). Neben den vielen Tätigkeiten im Verein, rechtfertigt er seine Einstellung durch die Suche vieler verschiedener Fördermittel für den Verein. Informationen zu den vielen unterschiedlichen Förderprojekte kann sich jeder Verein bei seinem Kreis und dem zuständigen Club-Berater einholen. Die Vereine sind in Ihrem Umfang und unterschiedlichen Aufgabengebieten immer mehr als „mittelständige Unternehmen“ zu betrachten und daher muss zukünftig auch über solche Optionen nachgedacht werden, so Thomas Geiß, stellvertretender Kreisfußballwart und Koordinator für Qualifizierung im Kreis Offenbach.
Kreisfußballwart Jörg Wagner betont die Wichtigkeit der kleinen Ehrungen und Danksagungen im Verein und bringt auch hier einige Beispiele wie Ehrungsabende, ehemaligen Treff, Übergabe von Urkunden (von Land Hessen), Bewerbung bei „Sterne des Sports“ und vieles mehr ein. „Ein kleines Dankeschön kostet nichts und hilft oftmals viel, das Sehen auch die Familien und Kinder, so Jörg Wagner und Thomas Geiß. Viele Dinge setzt der Verein bereits um, erklärt Drogo Horvart (Vorstandsmitglied im Verein). Neben einer Hausaufgabenhilfe und Schülerbetreuung erhalten Schüler*innen eine Bescheinigung vom Land Hessen für Ihr ehrenamtliches Engagement. Diese ist für Ihre zukünftigen Bewerbungen eine wertvolle Ergänzung im Lebenslauf.
Thomas Jung zeigt dem Verein eine Auflistung aller Tätigkeiten im Verein auf und rät dazu, die Aufgaben in kleinen Teilen auf viele Hände zu verteilen und in eine Liste einzutragen. Dabei ist es oftmals wichtig auch den Elternteilen, die Aufgaben und Arbeit des Vereins aufzuzeigen. Bereits beim Anmeldeformular kann beispielsweise eine Abfrage über Unterstützung der Elternteile für bestimmte Aufgabengebiete vorgenommen werden.
Es ist enorm wichtig, dass die Vereine neben der Förderung der „leistungsstarken“ Kids auch den Amateurfußball am Leben erhalten. Gerade die Kids aus den zweiten und dritten Mannschaften bekommt man später wieder in den Verein, so Michael Grieben (Ehrenamtsbeauftragter und ehemaliger Mitarbeiter der HFV-Geschäftsstelle).
Im Anschluss wurden noch auf andere Themen wie beispielsweise die schwierige Platzbelegung bzw. Trainingszeiten, die Trainerfindung von jungem Fußballer*innen sowie Förderungen im Sport und das Thema Kindeswohl besprochen.
Der Vereinsdialog ist ein Bestandteil des Masterplans 2024. Übergeordnetes Ziel der Zukunftsstrategie Amateurfußball ist es, dass weltweit einmalige, flächendeckende Netz von gemeinnützigen Fußballvereinen zu erhalten. Dafür hat der HFV gemeinsam mit dem DFB und seinen Landesverbänden ein Maßnahmenpaket mit über 50 Maßnahmen entwickelt, welches in der Umsetzung ist. Mit den Vereinsbesuchen soll die Gelegenheit genutzt werden, in kleiner Runde mit einzelnen Vereinen ins Gespräch zu kommen.
HFV-Vereinsdialog: Besuch bei den Kickers Obertshausen und dem JFV
10. Februar 2025
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