Die Vereinsvertreter hatten so die Möglichkeit, ihre Themen anzusprechen und gemeinsam mit ehren- und hauptamtlichen Vertretern des HFV und dem Kreis Maintaunus ins Gespräch zu kommen. Die Spielvereinigung hatte sich bestens auf den Dialog vorbereitet, detaillierte Fragen bzw. Wünsche formuliert und eine angenehme Atmosphäre geschaffen.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, nutzten sofort Tobias Meier (1. Vorsitzender der SpVgg Hochheim) und René Geilert (Abteilungsleiter Fußball und Sportlicher Leiter der Senioren) die Gelegenheit, um mit den Kreis- und Verbandsvertretern über einige Probleme zu sprechen. Trainerschulungen vor Ort, ein schwer zu stemmender Mitgliederzuwachs, so wie ein daraus resultierendes Finanzierungskonzept für den Ausbau der fehlenden Sportstätten stehen aktuell ganz oben auf der Agenda der SpVgg Hochheim.
Für die vielen Trainer*innen in ihren Reihen werden wieder vermehrte vielfältige dezentrale Qualifizierungsangebote gewünscht, so Martin Könen (Vorstandsmitglied und Kassierer). Auch Jassin Ramezan (Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Eventmanagement) ergänzt und hofft auf ein vermehrtes Online-Angebot. Hans- Jürgen Berger (Jugendbildungsbeauftragter im Kreis Maintaunus) und Stefan Heck (Abteilungsleiter der Verbands- und Vereinsentwicklung im Hessischen Fußball-Verband) konnten aufzeigen, dass inzwischen immer im Blendet Learning Format und somit in einer Kombination aus Online- und Präsenzphasen ausgebildet wird. Die Module der C Lizenzausbildung bauen aufeinander auf, so dass es eine einzuhaltende Reihenfolge gibt. Schnell wurde man einig im Jahr 2025 sowohl ein zentraler C-Lizenzlehrgang als auch ein weiterer Basis Coach Lehrgang in Hochheim durchzuführen und zudem wurden Kurzschulungen zum Kindeswohl angestrebt. Die Lehrgänge sollen zunächst an den jeweiligen Kreis ausgeschrieben und erst eine Woche später veröffentlicht werden, um vermehrt den Kreismitgliedern einen Platz bereitstellen zu können.
Ein weiteres Problem, dem sich die Spielvereinigung nun bald stellen werden muss, ist der enorme Zuwachs an Mitgliedern. Ein Problem, dass so manchen Verein stutzig machen wird aber eines, dass de facto nicht so einfach lösbar ist. Mit „nur“ zwei bespielbaren Plätzen und nur einer Flutlichtanlage, muss sich der Verein den Platz mit den umliegenden Schulen teilen. Mit rund 445 aktiven Spielern (insgesamt rund 660 Mitglieder) hat der Verein momentan nicht die Kapazitäten, um allen Mannschaften die Möglichkeit für einen geregelten Spielbetrieb gewährleisten zu können.
In einem Folgetermin mit dem anwesenden Club-Berater Michael Tecl, sollen die Fördermöglichkeiten mit den verschiedenen Institutionen besprochen werden. Aktuell befindet sich der Verein bereits im regen Austausch mit den zuständigen politischen Akteuren, um die Möglichkeiten eines weiteren Fußballplatzes in Hochheim durchzuspielen. Leider ist von Seiten der Stadt mit keiner finanzielle Unterstützung zu rechnen. Die Situation könnte dazu führen, dass der Verein zukünftig ein Aufnahmestopp verhängen muss, was eigentlich niemand der Beteiligten will.
Neben vielen weiteren Themen wurde auch der enorme organisatorische Aufwand im Verein angesprochen, dabei wurden sich z.B. vor Ort Schulungen zum Thema Finanzen gewünscht. Karl-Heinz Reichert (Kreisfußballwart Maintaunus) gibt den Hinweis, dass zumindest die Möglichkeit besteht einzelne Module einer C-Lizenz zu buchen, wie beispielsweise die zwei Tagesseminare zum Thema Steuerrecht im Vereinswesen in Grünberg. Dahingehend wurde auch nochmal über die nun neue Einführung von Pflichtstunden bei der SpVgg gesprochen. Auch hier konnte Karl-Heinz Reichert aus seinen Erfahrungen berichten und Hochheim so den ein oder anderen Tipp mit auf den Weg geben.
Zu guter Letzt wurde auch in diesem Zusammenhang nochmal über die Veränderung zwischen Ehren- und Hauptamtlicher Tätigkeit im Verein gesprochen. Durch den immer größer werdenden Aufwand in der Vereinsarbeit und dem schwindenden ehrenamtlichen Engagement in der Gesellschaft, muss zukünftig auch über eine vermehrte Hauptamtliche Vereinsarbeit nachgedacht werden.
Der Vereinsdialog ist ein Bestandteil des Masterplans 2024. Übergeordnetes Ziel der Zukunftsstrategie Amateurfußball ist es, dass weltweit einmalige, flächendeckende Netz von gemeinnützigen Fußballvereinen zu erhalten. Dafür hat der HFV gemeinsam mit dem DFB und seinen Landesverbänden ein Paket mit über 50 Maßnahmen entwickelt, welches in der Umsetzung ist. Mit den Vereinsbesuchen soll die Gelegenheit genutzt werden, in kleiner Runde mit einzelnen Vereinen ins Gespräch zu kommen. Der HFV bedankt sich für die gute Organisation des Vereins und das angenehme Gespräch.