HFV trauert um Rolf Heller

24. Oktober 2022 · Top-News · von: mag

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag ist HFV-Ehrenmitglied Rolf Heller in seiner Wahlheimat Weimar nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren verstorben. Der Hessische Fußball-Verband trauert um ihn und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Foto: Schonert (HFV)

Am 9. September war Rolf Heller in Grünberg, um im Rahmen des feierlichen Ehrungsabends seine HFV-Ehrenmitgliedschaft entgegen zu nehmen. Das Coronavirus und Hellers Krankheit haben diese Ehrung lange Zeit organisatorisch erschwert, aber an diesem Abend in Grünberg konnte er glücklicherweise bei seiner HFV-Familie sein.

Der gebürtige Frankfurter, der in seiner aktiven Zeit für Preußen Frankfurt stürmte und mit 56 Toren in einer Saison sogar einen Oberliga-Rekord aufstellte, aber durch einen Kreuzbandriss im Alter von 25 Jahren gestoppt wurde, startete seine Funktionärslaufbahn bei den Preußen. 1979 wechselte er zur Eintracht, bei der er zunächst als stellvertretender Abteilungsleiter Fußball mitarbeitete. Ab 1986 leitete er die Fußballabteilung. Der Nachwuchs der Eintracht erlebte unter der Leitung von Rolf Heller seine Glanzzeit: 1982, 1983 und 1985 wurden die A-Junioren Deutscher Meister, die B-Jugend feierte den Titel 1980 und 1991.

Mit seinem Engagement in unterschiedlichsten juristischen Funktionen drückte er auch dem Hessischen Fußball-Verband seinen Stempel auf, Zwölf Jahre - von 1982 bis 1994 -  war er als Verbandsrechtswart im Verbandsvorstand. Von 2012 bis 2020 agierte er als Vorsitzender des Kreissportgerichts, zuvor auch zehn Jahre Vorsitzender des Regionalsportgerichts, fünf Jahre Bezirksrechtswart, außerdem Vorsitzender des Verbandssportgerichts. Dazu kommen noch die vielen Jahre davor in stellvertretenden Funktionen sowie als Mitglied und Beisitzer, auch im Sportgericht der Verbandsligen. Er fühlte sich auf allen Feldern wohl, die der HFV juristisch zu bieten hat. Und nicht nur dort: Über 35 Jahre war Rolf Heller auch für die Sportgerichte des Süddeutschen, des Nordostdeutschen Fußballverbandes und des Thüringischen Fußballverbandes tätig.

Bei Eintracht Frankfurt folgte der Sprung ins Präsidium, Rolf Heller wurde schnell vom Vizepräsidenten zum Präsidenten. Dabei war die Situation der Eintracht damals nicht mit der heutigen vergleichbar. Die Eintracht stand nach einer 2:3-Heimniederlage gegen den VfB Leipzig zwei Plätze vor der Abstiegszone der 2. Liga, auch finanziell drückte der Schuh. Doch Rolf Heller gelang mit Optimismus und Zuversicht die Rückkehr in die Beletage des Fußballs. Bei seinem Rücktritt erhielt Heller stehende Ovationen der Mitglieder.

Ein symbolischer Applaus soll Heller auch heute an diesem traurigen Tag zuteilwerden.