Fair Play Hessen: „Wir haben Großes vor“

18. August 2021 · Top-News · von: BP

Gesellschaftliche und soziale Themen sind das Kerngeschäft der Sozialstiftung des Hessischen Fußballs. Was aber, wenn kein Fußball gespielt wird? Christine Kumpert, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im HFV und Geschäftsführerin der Sozialstiftung, gibt einen Einblick in die Stiftungsarbeit in der coronabedingt fußballfreien Zeit und einen kurzen Ausblick in die Zukunft.

Christine Kumpert mit Ex-Profi und -Nationalspieler Cacau bei einer Veranstaltung von Fair Play Hessen. Foto: A2bildagentur

Mehr oder weniger stand eine ganze Zeit lang das Leben still. Keine Kontakte, kein Miteinander, kein Fußball. Mit welchen Schwierigkeiten musste sich Ihr Team in den zurückliegenden Monaten auseinandersetzen?
Natürlich war es auch für uns keine leichte Zeit, sowohl privat als auch beruflich. In der Stiftung und im Netzwerk von Fair Play Hessen ist das Miteinander ein ganz wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit. Alle Maßnahmen und Workshops, die wir unseren Fair-Play-Partnern anbieten, waren bis dahin Präsenzveranstaltungen. Auf Grund der Kontaktbeschränkungen war das alles sehr lange nicht möglich. Außerdem hatten wir allgemein sehr viel weniger Vereinsanfragen zu den Themen, die wir im Portfolio haben. Die hessischen Clubs hatten mit anderen existentiellen Problemen zu kämpfen. Seit ein paar Wochen sieht die Entwicklung aber wieder deutlich positiver aus.

Was hat das Team rund um Fair Play Hessen getan, um aus dem zwischenzeitlichen Tief herauszukommen?
Wenig Anfragen heißt nicht, dass alles ruht. Wir haben sehr viel und intensiv die Köpfe virtuell zusammengesteckt und uns in die Projektarbeit gestürzt. In erster Linie ging es um die Frage, wie wir unser Angebot auf- und ausbauen können, um zweigleisig zu fahren und auch unter wechselnden Corona-Beschränkungen passende Angebote machen zu können. Sukzessive haben wir unsere Workshops und Seminare onlinefähig gemacht. Im Januar führten wir eine erste Online-Veranstaltung mit dem Basisworkshop „Nein! Zu Diskriminierung und Gewalt“ mit dem Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt durch. Im Laufe der Zeit folgten dann weitere, unter anderem zum wichtigen Thema Kinderschutz. Auch unser Fair Play Forum – das große Netzwerktreffen – musste online stattfinden. 100 Teilnehmer*innen waren dabei  und es war eine herausragende Veranstaltung, bei der eine große Aufbruchstimmung zu spüren war. Es ist gut zu wissen, dass wir mittlerweile so aufgestellt sind, dass wir Seminare vor Ort und virtuell anbieten können, auch wenn wir uns wünschen, dauerhaft wieder vor Ort in den Vereinsheimen Workshops anzubieten. Außerdem richtete sich unser Blick schon etwas weiter in die Zukunft. Die Europameisterschaft 2024 findet in Deutschland statt und gemeinsam mit dem Fair-Play-Hessen-Netzwerk haben wir da Großes vor.

Das klingt spannend! Gibt es schon Details, die genannt werden können?
Wir sind mitten in der Konzeptionierung des Projekts. Das grobe Gerüst ist zwar schon vorhanden, aber die Detailarbeit steht noch an. Insofern ist es noch zu früh, um jetzt schon davon zu erzählen. Verraten kann ich aber schon, dass es über einen Zeitraum von etwas mehr als zwei Jahren gehen wird. Teilnehmende Fair-Play-Partner können attraktive Preise zur EM gewinnen, die im Rahmen einer großen Abschlussveranstaltung übergeben werden. Alles, was wir in diesem Zusammenhang an Maßnahmen und Aktivitäten planen, dreht sich um Fußball und Fair Play in all seinen Facetten. Ende Juli haben wir unseren Netzwerkpartnern bei einem virtuellen EM-Stammtisch bereits das Grobkonzept vorgestellt und viele gute Ideen und Anregungen aus der Runde aufgenommen. Dieser partizipative Ansatz, der Fair Play Hessen schon immer prägt, ist uns auch mit Bezug auf das „EURO-Konzept“ sehr wichtig. Der Kick-off für das Projekt findet beim nächsten Netzwerktreffen am 29. Januar 2022 statt. Dann hoffentlich als Präsenzveranstaltung in Grünberg mit einem Wiedersehen mit alten Bekannten und neuen Partnern.
Eins noch zum Schluss: Unser Angebot besteht und alle Fair Play Partner, die wieder aktiv werden möchten, können direkt loslegen und müssen nicht bis nächstes Jahr warten. Beispielsweise mit einer Teilnahme am regelmäßig online stattfindenden „EM2024-Stammtisch“ oder bei anderen Workshops und Maßnahmen aus den Bereichen Fair Play und Gewaltprävention, die bei uns kostenfrei gebucht werden können. Und neue Fair Play Partner sind im Übrigen jederzeit herzlich willkommen.