Europa League: Eintracht Frankfurt nach viertem Sieg schon weiter

09. November 2018 · Top-News · von: SGE

Wieder Heimspielatmosphäre, der vierte Sieg im vierten Spiel – und damit die Qualifikation für das Sechzehntelfinale. Die Eintracht gewinnt bei Apollon Limassol mit 3:2 und überwintert in der UEFA Europa League.

Die Mannschaft feiert mit den Fans. Foto: getty images

Nach 1723 Tagen durfte die Eintracht in der Europa League wieder mit Fans im Rücken antreten, rund 5000 Hoodieträger sorgten als graue Wand in der Nordkurve für Heimspielatmosphäre im GSP in Nikosia. Die Anhänger der Adlerträger kamen voll auf ihre Kosten, denn die Eintracht feierte einen sicheren 3:2 (1:0)-Erfolg. Luka Jovic (17.), Sébastien Haller (55.) und Mijat Gacinovic (58.) machten den vierten Sieg im vierten Spiel der Europa League-Saison perfekt. Damit wird die Eintracht im Lostopf sein, wenn es im Dezember um die Paarungen des Sechzehntelfinales (14. und 21. Februar) geht. S.S. Lazio (9 Punkte) ist ebenfalls weiter nach dem 2:1 gegen Marseille, Limassol und Vorjahresfinalist Olympique Marseille (beide 1) sind ausgeschieden.
Personal: Stendera erstmals von Beginn an

Cheftrainer Adi Hütter nahm drei Veränderungen im Vergleich zum 3:0 in Stuttgart vor. Auf dem linken Flügel startete erstmals seit Ende September Jetro Willems für Filip Kostic, außerdem feierte Eigengewächs Marc Stendera sein Startelf-Debüt in dieser Saison und ersetzte Johnny de Guzman. Zudem meldete sich hinter den beiden Spitzen Mijat Gacinovic zurück, der in Stuttgart verletzt passen musste. Dafür blieb Ante Rebic draußen, vorne wirbelten zunächst Haller und Jovic. Gelson Fernandes kam zu seinem 25. Einsatz auf europäischer Bühne.

Willems bedient Jovic mustergültig
Die Adlerträger begannen etwas verhaltener als im Heimspiel, als es sofort mit hohem Tempo nach vorne ging. Dieses Mal startete Apollon mit viel Engagement und hatte durch Kyriakous abgefälschten Freistoß (8./drüber) die erste Möglichkeit. Doch danach nahm die Eintracht das Heft in die Hand, gab durch Stendera (12./15.) noch harmlose Warnschüsse ab, ehe ein feiner Pass von Jetro Willems die Führung einleitete. Von Gacinovic angespielt, schnickte der Niederländer das Leder in die Schnittstelle und bediente damit Luka Jovic, der eiskalt abschloss. Es war der zehnte Pflichtspieltreffer für den jungen Serben in dieser Saison, der dritte in der Europa League. In der Folge kontrollierten die Gäste das Geschehen, fingen alle Angriffsansätze Apollons souverän ab und drosselten etwas das Tempo. Als es mal wieder schneller ging, wurde nach einem Fernandes-Pass Haller im letzten Moment von Stylianou ausgebremst. Apollons Verteidiger klärte zur Ecke (42.).

Binnen drei Minuten ist alles klar
Die Eintracht wusste auch nach der Pause genau, wann welcher Gang einzulegen ist. Nachdem die Gastgeber einmal gefährlich im Strafraum der Eintracht auftauchten, konterte die Hütter-Elf schnell über die linke Seite. Willems bediente Gacinovic, der in die Mitte flankte und dort mit Sébastien Haller einen Abnehmer fand – 0:2 (55.). Nur drei Minuten später fing Mijat Gacinovic einen Stylianou-Pass 20 Meter vor dem Tor ab, legte sich das Leder nochmal vor und schoss von der Strafraumgrenze ins linke Eck ein (0:3/58.). Nach einem Freistoß von Joao Pedro köpfte Emilio Zelaya zum etwas überraschenden 1:3 ein (71.) und betrieb damit Ergebniskosmetik. Apollon blieb nach Standards mit ihren eingewechselten Stürmern gefährlich, denn Faupala köpfte nach einem erneuten Pedro-Freistoß nur knapp vorbei (80.). Eine Minute später sah Stendera nach einem Foul an Sachetti die Gelb-Rote Karte. Spät in der Partie konnte sich auch noch Kevin Trapp gegen Zelaya mit einer Fußabwehr auszeichnen (89.). Das 2:3 durch einen Elfmeter von Emilio Zelaya fiel in der 94. Minute nach einem leichten Zupfer von Willems im Strafraum, es war die letzte ernsthafte Aktion der Partie.

Fazit: Überzeugender Erfolg
Es war wie schon in Frankfurt in der Summe ein Klassenunterschied. Die Eintracht bestimmte Tempo und Rhythmus und hatte freilich die individuelle Klasse, Fehler der Gastgeber eiskalt auszunutzen. Jovic und Haller zeigten einmal mehr ihren Torriecher und brachten die Gäste damit auf die Siegerstraße. Nach dem 3:0 durch Gacinovic war die Partie freilich entschieden, auch wenn Apollon noch verkürzte und die Gäste die leicht hektische Schlussphase mit zehn Mann bestreiten mussten. Der Elfmeter zum 2:3 änderte nichts an dem verdienten Erfolg der Eintracht.

Stimmen zum Spiel
Adi Hütter: Wir wollten diesen Matchball heute unbedingt nutzen. Das ist uns gelungen. Wir haben in dieser schweren Gruppe nach vier Spieltagen zwölf Punkte und sind in die nächste Runde eingezogen. Das ist klasse. Natürlich bin ich mit den letzten 25 Minuten nicht so zufrieden. Apollon hat aber auch bis zum Schluss alles gegeben und tollen Charakter gezeigt. Kompliment dafür. Entscheidend für uns ist, dass wir gewonnen haben. Wir haben etwas erreicht, wofür unsere Fans sehr weite Reisen auf sich nehmen. Ich habe das Gefühl, mehr und mehr in Frankfurt anzukommen und von den Fans geschätzt zu werden. Deshalb bin ich heute auch in die Kurve gegangen, um mich zu bedanken. Das war ein unglaublicher Moment.

Bruno Hübner: Wir sind nach Nikosia gekommen, um das Spiel zu gewinnen. Das ist uns gelungen. Die nächsten zwei Partien wollen wir genießen. Insgesamt sind wir auf einem sehr guten Weg. Was wir nach dem holprigen Start in beiden Wettbewerben geleistet haben, ist top. Am Sonntag werden wir alles geben, um vor der Länderspielpause nochmal zu punkten.

Danny Da Costa: Bis zum 1:0 machen wir es ordentlich, dann haben wir etwas die Ruhe und unnötige Bälle verloren. Mit dem 2:0 und 3:0 haben wir wieder die Kontrolle übernommen. Wir sind froh, weitergekommen zu sein, auch wenn wir am Ende etwas den Faden verloren haben. Wir freuen uns sehr auf das Sechzehntelfinale und am Sonntag auf Schalke.

Gelson Fernandes: Man muss auch genießen, was wir gerade mit dem Team und dem Klub erleben. Aber natürlich auch weitermachen. Wir haben heute nicht so gut angefangen. Aber wir haben eine gute Truppe, gute Jungs. Es kann nicht immer schön sein bei der Doppelbelastung. Jetzt müssen wir uns gut erholen, wir sind nicht so frisch wie vor einigen Wochen. Sonntag kommt ein richtig starker Gegner.

Kevin Trapp: Wir haben viel investiert. Wir haben uns qualifiziert - viele haben geglaubt, dass wir das nicht schaffen. Es war nicht einfach in dieser Gruppe. Wir sind auf dem richtigen Weg, dürfen aber nicht nachlassen. Jetzt wollen wir auch Erster bleiben. Aber jetzt müssen wir uns erstmal auf Schalke konzentrieren, das wird harte Arbeit.