Erfolgreiche Premiere für U19-Futsal-Hessenauswahl beim Landesauswahlturnier

14. Dezember 2022 · Top-News · von: ms

Die erst seit Oktober 2022 bestehende U19-Futsal-Hessenauswahl überzeugte auf Anhieb beim DFB-Landesauswahlturnier vom 9. bis 11. Dezember 2022 in Duisburg-Wedau. Bei vier Turnierpartien erspielte sich die Mannschaft von Trainer Anton Kniller eine Bilanz von jeweils einem Sieg, einer Niederlage und zwei Unentschieden. Und viel wichtiger: Einige Spieler rückten sogar in den Blickpunkt für weitere DFB-Aufgaben.

Foto: HFV

Futsal wird im Juniorenbereich in Hessen schon seit vielen Jahren speziell in der Winterpause gespielt, wenn der Spielbetrieb im Freien ruht. Über Kreis- und Regionalwettbewerbe können sich die Mannschaften bis zur Hessen-, Regional- und Deutschen Meisterschaft qualifizieren. Dieses Ange-bot nehmen die meisten Vereine und Spieler sehr gerne wahr, weil es eine willkommene Abwechs-lung darstellt und die witterungsbedingt schlechte Jahreszeit überbrückt. Zahlreiche Spieler  haben also zumindest in dieser Phase bereits einige Berührungspunkte zu der speziellen Hallenfußballvariante.

Als der Deutsche Fußball-Bund aber nach den diesjährigen Sommerferien seine Pläne, in allen Lan-desverbänden einen U19-Futsal-Stützpunkt und damit einen Unterbau für die Herren-Futsal-Nationalmannschaft zu schaffen, auch für Hessen konkretisierte, mussten zunächst völlig neue Strukturen geschaffen, ein Trainerteam gefunden und talentierte Spieler dafür begeistert werden. Nur ganz wenige Spieler der gesuchten Altersstruktur spielen aktuell in den Herren-Mannschaften der überschaubaren Anzahl von reinen hessischen Futsal-Teams. Alle anderen potentiellen Talente (U18 bis U15) stammen aus reinen Fußballmannschaften.

Verbandsintern war schnell klar, dass die Zuständigkeit für die neue U19-Junioren-Futsal-Hessenauswahl und den damit verbundenen DFB-U19-Futsal-Stützpunkt im Jugendbereich, also im Verbandsjugendausschuss bzw. in der Abteilung Jugend, anzusiedeln ist. Sportlich verantwortlich zeichnet Verbandssportlehrer Christoph Liebich, der auch fachlich die bekannten hessischen Talent-fördermaßnahmen leitet. Mit Anton Kniller (Frankfurt) konnte ein erfahrener Futsal-Fachmann und lizenzierte Futsal-Trainer für die Aufgabe begeistert werden. Kniller, selbst früherer Futsal- und Beachsoccer-Nationalspieler, musste nun innerhalb kürzester Zeit eine schlagkräftige Gruppe zusammenstellen. In mehreren Sichtungsveranstaltungen, die in der Sportschule Grünberg stattfan-den, sowie in wenigen Trainings- und Spieleinheiten gelang es ihm, aus einem erweiterten Kader von ca. 20 Spielern eine Mannschaft für das Landesauswahlturnier zu rekrutieren. „Die Spieler kommen aus Spielklassen von der Kreis- bis zur Hessenliga“ skizziert er das ursprüngliche Spielniveau seiner neuen Schützlinge. „Zunächst galt es, den talentierten Fußballern im Schnelldurchgang die besondere Futsal-Spielweise näherzubringen“, formuliert Kniller die großer Herausforderung. Und er schiebt hinterher: „Die Technik und insbesondere die individual-, gruppen- und mannschaftstaktischen Elemente sind nämlich mit dem herkömmlichen Hallenfußball nicht zu vergleichen.

Voller Zuversicht, aber dennoch ohne das Wissen um das wirkliche Können der Mannschaft im Vergleich zu schon länger bestehenden anderen DFB-Futsal-Stützpunkten, machte sich die hessische Delegation dann auf den Weg nach Duisburg.

In der ersten Begegnung gegen den DFB-Stützpunkt Frankfurt/Oder zollte die Mannschaft noch der Unerfahrenheit sowie der Nervosität etwas Tribut und unterlag mit 0:2. Schon in der zweiten Partie gegen den DFB-Stützpunkt Leipzig stellte sich der erwünschte Lerneffekt ein. Mit seinem Treffer brachte Khalid Sahraoui (SV Germania Eberstadt bzw. SV Darmstadt 98 Futsal) die Hessen in Führung. Sie mussten aber im weiteren Verlauf noch den Ausgleich hinnehmen. Am zweiten Tag starte-te Hessen gegen den DFB-Stützpunkt Berlin furios und ging durch Vadim Schlager und Anthony Opetha (beide SG Barockstadt Fulda) mit 2:0 in Front, ehe Berlin den Spieß umdrehte und seinerseits mit 3:2 vorlegte. Doch Mohamed Reda Raiss (SV Rot-Weiß Walldorf) sorgte mit seinem 3:3 für das verdiente Remis gegen einen sehr starken Gegner. Das ultimative Erfolgserlebnis stellte sich dann in der letzten Begegnung gegen den DFB-Stützpunkt München ein. Nach wechselhaftem Spielverlauf und einem gehaltenen 10-Meter-Strafstoß von Keeper Nico Woywodt (TS Ober-Roden) trafen Esad Vatandas (Schott Mainz) und Mohamed Reda Raiss (4) zum umjubelten 5:3 Erfolg. Sensationell war insbesondere der letzte Treffer, als Mohamed das Leder nach einem Eckballzuspiel volley in den Torwinkel knallte.

Als Fazit äußerte sich Trainer Anton Kniller: „Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs und gleichzeitig auch stolz, dass sie in so kurzer Zeit ihre Leistung von Spiel zu Spiel gesteigert haben. Man konnte eine super Entwicklung im Turnierverlauf erkennen!“

U19-Futsal-Nationaltrainer Daniel Gerlach gab im Anschluss ein sehr positives Feedback über den Auftritt des Teams. Gleich sechs Spieler des Jahrganges 2006 erhalten eine Einladung zur Sichtung zur Bildung der neuen DFB-U19-Futsal-Nationalmannschaft im Sommer 2023. Ein Spieler des Jahrganges 2005 wird ab Abruf für den nächsten DFB-Lehrgang im Januar 2023 der aktuellen Auswahl nominiert.

Die hessische U19-Futsal-Hessenauswahl bestand mit Bravour die Feuertaufe und der Hessische Fußball-Verband freut sich, nun auch offiziell als DFB-U19-Futsal-Stützpunkt Frankfurt/Main die Talentförderung für diese Hallenfußballvariante betreiben zu dürfen.

Bereits im Januar 2023 sollen die regelmäßigen Trainingsmaßnahmen im Stützpunkt fortgesetzt werden. Sie stehen allen interessierten Spielern der Jahrgänge 2006, 2007 und 2008 offen. Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail bewerben bei: michael.schaefer@hfv-online.de