Deutsche U 21 zum dritten Mal Europameister

07. Juni 2021 · Top-News · von: DFB

Der EM-Traum ist wahr, die deutsche U 21-Nationalmannschaft ist Europameister 2021! Mit einem 1:0 (0:0) im Finale gegen Portugal im slowenischen Ljubljana holt Trainer Stefan Kuntz mit seinem Team nach 2009 und 2017 zum dritten Mal den EM-Titel nach Deutschland. Lukas Nmecha vom RSC Anderlecht wurde in Ljubljana mit seinem vierten Turniertreffer kurz nach der Pause (49.) zum umjubelten Finalhelden. Damit sicherte sich der 22-Jährige auch den Titel des Torschützekönigs der EM.

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Mit dem Finalsieg vor 4883 Zuschauer*innen gelang dem DFB-Coach sein nächstes "Kuntz-Stück": Zum dritten Mal in Folge führte der Europameister von 1996 die U 21 ins Endspiel, nur das Finale vor zwei Jahren in Udine verlor der DFB-Nachwuchs gegen Spanien knapp mit 0:1. 2017 hatte Mitchell Weiser Deutschland zum zweiten Mal zum EM-Titel geköpft. 2009 hatte Coach Horst Hrubesch mit seinem Team um sechs spätere Rio-Weltmeister den ersten EM-Titel nach Deutschland geholt.

Mit Teamgeist und Spielfreude zum Titel
Bereits vor dem Finale hatte sich die U 21 bei der zweigeteilten EM in Ungarn und Slowenien mit tollem Teamgeist und großer Spielfreude in die Herzen der Fans gespielt. Nach der überzeugenden Gruppenphase Ende März kickte der DFB-Nachwuchs in der K.o.-Phase nach einem Elfmeterkrimi Dänemark (6:5) und nach einem überzeugenden 2:1 auch die Niederlande aus dem Turnier.

Nun also die "magische Nacht" von Ljubljana, in die Kuntz die Startelf aus dem starken Halbfinale ins Spiel schickte - also mit dem Kölner Salih Özcan und Niklas Dorsch von KAA Gent von Beginn an.

Gegen die ballsicheren Portugiesen stand das DFB-Team zunächst etwas tiefer als noch im Halbfinale gegen den Nachbarn Niederlande. Das war auch den guten Ballstafetten der Südeuropäern geschuldet, die durch Tiago Tomas (8.) die erste gute Möglichkeit hatten. Die deutsche Nummer eins Finn Dahmen wäre aber wohl dran gewesen. Nur fünf Minuten später setzte sich Diogo Dalot im Strafraum mit einem Dribbling durch und zog ab - Amos Pieper schmiss sich in den Ball und rettete (13.). Nach einem Stellungsfehler in der deutschen Abwehr war Dahmen gegen Tomas zur Stelle (14.).

Wirtz im Pech: Latte verhindert Führung
Von der DFB-Offensive war bis dahin kaum etwas zu sehen. Erst als Florian Wirtz, im Halbfinale Doppeltorschütze, an der Strafraumgrenze abzog, der Ball vom Bein eines Portugiesen abgefälscht wurde und von der Querlatte auf die Torlinie klatschte, hatte das deutsche Team den Jubelschrei auf den Lippen (15.). Der neunte Aluminiumtreffer im laufenden Turnier war so etwas wie ein Weckruf für Deutschland. Nun wurde das Kuntz-Team mutiger und agierte aus einer stabileren Ordnung heraus.

Den ersten schönen Angriffszug leitete Ridle Baku mit einem Steckpass auf Nmecha ein. Der DFB-Stürmer versuchte es mit einem Lupfer, doch Portugals Diogo Costa parierte stark (20.). Auch die nächste Möglichkeit gehörte dem DFB-Team: Baku schoss aus rund 19 Metern knapp am linken Pfosten vorbei (27.). Portugal-Keeper Costa stand nun im Fokus: Der Keeper vom FC Porto war zunächst vor dem gut postierten Nmecha am Ball (29.), nur Sekunden später parierte er einen satten Schuss von Kapitän Arne Maier glänzend (29.).

Die deutsche U 21 war nun deutlich besser im Spiel, was auch daran lag, dass die Zweikämpfe im Mittelfeld gewonnen und die Räume besser aufgeteilt wurden. Die nächste Gelegenheit hatte jedoch Portugal durch Fabio Vieira, der knapp über das deutsche Tor schoss (39.). Und kurz vor dem Pausenpfiff fuhr Portugal einen schnellen Konter, Vitinha versuchte, die deutsche Abwehr und Dahmen auszutanzen, doch mit etwas Glück und Geschick bereinigte die deutsche Hintermannschaft die gute Chance (45.+1).
Kurz nach der Pause: Baku bedient Nmecha zum Tor

Kurz nach Wiederanpfiff zeigte das DFB-Team seine ganze Klasse. Nach einer Balleroberung öffnete Niklas Dorsch mit einem langen Ball auf Baku die rechte deutsche Angriffsseite. Der quirlige Wolfsburger wartete geschickt auf den optimal durchstechenden Nmecha, der Costa bei seinem vierten Turniertreffer keine Abwehrchance ließ.

Der Rückstand schockte die Südeuropäer aber keineswegs. Baku kam nach einer Flanke im eigenen Strafraum irgendwie an den Ball und rettete dem deutschen Team die Führung (60.). Portugal wurde nun stärker und drängte Deutschland in die Defensive. Kuntz reagierte und brachte Jonathan Burkardt und Karim Adeyemi für Wirtz und Mergim Berisha (68.).

Und der erst 19-jährige Adeyemi hatte gleich die vermeintliche Vorentscheidung auf dem Fuß. Der schnelle Stürmer von RB Salzburg erkämpfte sich nach einem Konter noch einmal den Ball, sah sich im Eins-gegen-Eins mit Costa gegenüber und verpasste das 2:0, Costa reagierte klasse (72.). Nmecha versuchte es aus der Distanz, erneut parierte der portugiesische Keeper stark (75.). Adeyemi fand in der 80. Minute erneut in Costa seinen Meister.

Die Schlussminuten wurden zu einem Kraftakt. Portugal warf nun alles nach vorne, Deutschland stemmte sich mit Leidenschaft dagegen - und sicherte sich so den 1:0-Finalsieg.