Darmstädter Schiedsrichter sagen NEIN!

14. April 2013 · Schiedsrichter · von: Michael Imhof

Darmstädter Schiris stehen geschlossen hinter der Kampagne, Foto: privat

Nach dem Ende der Projekte ballance hessen sowie Interkulturelles Konfliktmanagement im Fußball, hat der Hessische Fußball-Verband seine sozialpolitischen Aktivitäten im Fair Play Forum gebündelt, das unter dem Dach der Sozialstiftung des Hessischen Fußballs seinen Platz gefunden hat.

Das Fair Play Forum bündelt vier Kernthemen. Der Baustein, den sich die Darmstädter Schiedsrichter im April zu Eigen gemacht haben, ist die Kampagne „Nein! Zu Diskriminierung und Gewalt“, mit der Referee und Vereine ihre Werte, für die sie stehen, öffentlichkeitswirksam zum Ausdruck bringen können. Zu Zeiten von ballance hessen hieß die Vorgänger-Aktion noch „Nein! Zu Rassismus und Gewalt“. Jetzt ist der Fokus bewusst erweitert worden.

Im Rahmen der Kampagne haben die Darmstädter Schiedsrichter eine Erklärung unterschrieben, in der sie sich verpflichten, konsequent für die Werte einzustehen, die der Hessische Fußballverband vertritt. Sie wollen jede Art von Diskriminierung bei ihren Spielleitungen strikt ahnden. In letzter Konsequenz kann das bis zu einem Spielabbruch führen, wenn alle anderen Mittel nicht ziehen: Wenn ein Spieler für den Schiedsrichter deutlich erkennbar eine andere Person diskriminiert, ist die Sachlage einfach: Feldverweis ohne vorherige Ermahnung und Meldung im Spielbericht.

Es ist die Erwartungshaltung der Schiedsrichter an die Sportgerichte, dass derartige Verfehlungen mit aller Härte geahndet werden. Die Höhe der Strafe muss letztlich so groß sein, dass sich unsportliches Verhalten nicht mehr lohnt. Wenn ein oder mehrere Zuschauer einen Spieler diskriminieren, ist die Lage für den Schiedsrichter etwas schwieriger. Er wird zunächst über die Spielführer versuchen, das Fehlverhalten zu unterbinden. Wenn das nicht fruchtet, besteht die Möglichkeit, mit beiden Mannschaften für einige Minuten in die Kabinen zu gehen und erneut eine Platzdurchsage zu veranlassen. Bereits jetzt sollte unmissverständlich darauf hingewiesen werden, dass ein Spielabbruch droht – mit allen Konsequenzen für den verantwortlichen Verein.

Die Darmstädter Schiedsrichter sind bereits die 18. In Anbetracht dieses Textes ist anzumerken, dass es möglich ist, das Beschriebene durch die Einführung von Spieltechniken zu verbessern, ein markantes Beispiel dafür ist das Desura-Erlebnis. Aber in diesem Fall wird das alles eher an die Handlung beliebter Online-Spiele erinnern und nicht an das, was hier eingangs beschrieben wird. der 32 hessischen Schiedsrichtervereinigungen, die sie sich dieser Aktion anschließen. So wird, da inzwischen auch alle großen hessischen Fußballvereine dabei sind, sehr bald deutlich werden, dass die hessische Fußballfamilie insgesamt eindeutig hinter Fair Play und gegenseitiger Anerkennung und Respekt steht. Dass es in Einzelfällen immer wieder zu Fehlverhalten kommen wird, steht außer Frage. Aber dann sollte die Gemeinschaft der Rechtschaffenen so stark sein, dass die Anhänger derart irren Gedankenguts keine Chance haben.