Coronazwangspause für Schiedsrichter – Julius Martenstein hofft dass es bald wieder los geht

03. Februar 2020 · Kreis Marburg · von: Oliver Herr

Seit Wochen ist auch der Spielbetrieb von der 1. bis zur 3. Fussball-Bundesliga unterbrochen – und wird es vorerst bleiben (Stand Ende April). Danach wird es vermutlich Geisterspiele für die Klubs geben. Einen Vorgeschmack bekamen die Fussballfans bereits am 11. März beim rheinischen Duell zwischen Mönchengladbach und Köln zu sehen. Auch für Regionalligaschiedsrichter und Zweitliga-Assistent Julius Martenstein vom FV Cölbe heisst dass, vor dem 9. Mai wird es für ihn keinen Einsatz in der 2. und 3. Fussball-Bundesliga geben.

Julius Martenstein vom FV Cölbe geht und von einer Fortsetzung der 1. und 2. Bundesliga aus und hofft bald wieder im Einsatz zu sein. Foto: Oliver Herr

Die Zwangspause kann sich sogar noch über einen längeren Zeitraum erstrecken.

Das Freitagabendspiel zwischen dem Karlsruher SC gegen den 1. FC Nürnberg im Wildparkstadion am 28. Februar, war der bislang letzte Einsatz für den ranghöchsten Schiedsrichter im Fussballkreis Marburg. „Zum Ostderby Carl-Zeiss Jena gegen den Chemnitzer FC in der 3. Liga brauchten wir gar nicht mehr anreisen“, sagt Julius Martenstein. Auf die Frage wann der Ball wieder rollen wird, vermag Martenstein keine Prognose abzugeben. „Ich glaube aber schon, dass die Saison noch zu Ende gespielt wird, zur Not auch ohne Zuschauer“, sagt der Cölber Referee. Oberste Priorität hat beim ihm natürlich die Gesundheit aller Beteiligten.

 

Um fit zu sein, wenn die ersten Spiele anstehen, bekommt Martenstein vom DFB-Sportwissenschaftler Johannes Egelseer wöchentlich einen Fitnessplan. Dort sollen unter anderem Ausdauer und Schnelligkeit in Läufen sowie verschiedene Muskelgruppen trainiert werden.

Erst vor kurzem beendete Julius Martenstein sein Studium der Sportwissenschaft, dem sich ein Fernstudium in Sportmanagement anschliessen wird. „Dadurch bin ich zeitlich flexibel und kann auch unter der Woche im Einsatz sein“, sagt Martenstein.

Julius Martenstein und alle anderen Profischiedsrichter, stehen regelmässig mit anderen Schiedsrichterkollegen und der Schiedsrichterkommission in Kontakt und erhalten unter anderem Informationen, das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. „Wie intensiv jeder Schiedsrichter in der Coronapause trainiert wird zwar nicht kontrolliert, das wichtigste ist, dass wir alle fit sind wenn es wieder losgeht. Hier muss jeder Referee hart trainieren, denn ich gehe von einigen englischen Wochen aus“, erklärt der 28-Jährige. „Ein gestraffter Spielplan zum Saisonende wird nicht an einsatzfähigen Schiedsrichtern und Assistenten scheitern“ ist Martenstein überzeugt.