Bundesliga: Eintracht Frankfurt verliert nach Führung in Mainz

03. Dezember 2019 · Top-News · von: SGE

Die Eintracht verliert in Mainz nach der Pause 1:2, nachdem Hinteregger für die Führung gesorgt hatte (34.). Nach Rot gegen Kohr (44.) spielt Frankfurt über eine Halbzeit in Unterzahl.

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Ausgangssituation: Im Wissen des Möglichen
Zum Abschluss des 13. Spieltags traten die Rhein-Main-Konkurrenten im Bewusstsein an, was tabellarisch zu erreichen war. Beide Seiten hatten nach zurückliegendem Ergebnistief zuletzt eine Motivationsspritze erhalten: Der Gastgeber durch das 5:1 in Hoffenheim, das dem neuen Trainer Achim Beierlorzer einen Traumeinstand bescherte. Die Hessen reisten nach zwei torlosen Bundesliganiederlagen mit dem 2:1-Coup beim Arsenal FC im Rücken in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt.

Personal: Toure zurück, Rode Kapitän
Wie angekündigt ersetzte der wiedergenesene Almamy Toure den gesperrten David Abraham als rechten Innenverteidiger. In der Abwehr musste außerdem der erkältete Makoto Hasebe kurzfristig passen, wofür Evan Ndicka nach links und Martin Hinteregger in die Zentrale rückte. Im Mittelfeld ging mit der Hereinnahme von Dominik Kohr eine 1-2-Anordnung einher, Daichi Kamada rückte neben Goncalo Paciencia in die Doppelspitze, André Silva nahm zunächst auf der Bank Platz. Sebastian Rode wurde erstmals seit dem 1:0 gegen Schalke am 20. April 2013 die Kapitänsbinde zuteil. Bei Mainz begann Danny Latza für den rotgesperrten Ridle Baku.

Eckstöße als Schlüsselmomente
Ihrem Naturell entsprechend verzichteten Mainz wie Frankfurt weitgehend auf Mittelfeldgeplänkel und versuchten, auf direktestem Weg vors Tor zu kommen, was wiederum nicht immer mit der größten Genauigkeit einher ging. Nach dem ersten Warnschuss von Pierre Kunde über den Kasten (6.) bediente Filip Kostic Kohr nach einem schnellen Gegenstoß, doch der schnell nachgerückte 25-Jährige setzte seine Direktabnahme etwas zu hoch an (11.).

In der Folge präsentierte sich der Gastgeber als das passsichere Team, dem auch mehr Durchbrüche gelangen, allerdings spätestens im Strafraum verebbten. Nach jener überstandenen Drangphase verzeichnete die Eintracht nach einer halben Stunde wieder mehr Spielanteile und lag denn auch in Führung. Nach einer indirekten Ecke verstolperte Djibril Sow das Leder zunächst im Sechzehner, doch Toure behauptete die Kugel, legte zurück auf Hinteregger, der mit rechts zum 1:0 einschob (34.). Es war bereits das fünfte Eckballtor für die Eintracht in dieser Bundesligasaison. Kurz darauf rettete Robin Zentner gegen seinen eigenen Mitspieler (37.), ehe den Adlern der nächste Eckstoß zum Verhängnis wurde, weil die Absicherung nicht funktionierte, Kohr als letzter Mann Levin Öztunali foulte und wegen Notbremse Rot sah (44.). Der daraus resultierende Freistoß von Kunde war bei Rönnow in sicheren Händen (45.).

Unterzählig und unterlegen
Doch die Null sollte nicht länger halten. Erst konnte sich Rönnow noch nach einem scharfen Geschoss von Jean-Paul Boëtius auszeichnen (48.), war dann aber geschlagen, als Jeremiah St. Juste aus dem Halbfeld einfach mal draufhielt und Karim Onisiwo den Ball mit der Fußspitze zum 1:1 über die Linie bugsierte (50.). Frankfurt versteckte weiter nicht, doch die zielführenderen Aktionen gehörten mehr und mehr den Hausherren. Erst stand Rönnow noch gegen Onisiwo seinen Mann (64.) oder war mit der Latte im Bunde (68.), doch dann schlug der eingewechselte Adam Szalai aus der Drehung zu: 2:1 für Mainz (69.). Die Adler blieben bis zum Schluss emsig, aber harmlos und konnten sich bei Rönnow – gegen Robin Quaison (81.) und Szalai (86.) – bedanken, im Spiel geblieben zu sein. In der Nachspielzeit bot sich Kostic am langen Eck gar die Chance auf den Lucky Punch, aber Zentner lag goldrichtig.

Fazit: Chance vertan
Mit einem Sieg wäre die Eintracht in die obere Tabellenhälfte zurückgekehrt, verharrt nach dem verlorenen Nachbarschaftsduell aber auf Platz zehn und liegt punkteemäßig jenseits von Gut und Böse. Im ausgeglichenen Schlagabtausch genießt Frankfurt nach der Führung sogar Vorteile, muss dann wieder wie in Freiburg eine Halbzeit in Unterzahl bewältigen. Dennoch wären die Gegentore zu verteidigen gewesen.

Hier sehen Sie eine Zusammenfassung des Spiels.