3. Liga: Unglückliche Heimniederlage für SVWW

13. November 2018 · Top-News · von: SVWW

Ziemlich verrückt und wild ging es auf jeden Fall bei der 2:3 (1:1)-Heimniederlage des SV Wehen Wiesbaden gegen den FC Carl Zeiss Jena zu. Trotz einer 1:0-Führung und einer Vielzahl hochkarätiger Möglichkeiten (u. a. zwei Lattentreffer) musste sich der SVWW den Thüringern geschlagen geben und verpasste durch die erste Heimniederlage seit dem 25. August (1:2 gegen Unterhaching) die Chance auf Tabellenplatz zwei, der allerdings mit nur drei Zählern Rückstand noch immer in Reichweite liegt.

Foto: getty images

Die Tore von Manuel Schäffler (17.) und Niklas Schmidt (89., Foulelfmeter) reichten nicht, da Jena durch den Doppelpack von Philip Tietz (28./75.) und das Tor von Manfred Starke (79.) einen glücklichen, aber unterm Strich verdienten Dreier mit nach Hause nahm.

Ohne das verletzte Defensiv-Trio Niklas Dams, Sebastian Mrowca und Moritz Kuhn erwischte der SVWW gegen kampfstarke und einsatzfreudige Gäste einen optimalen Start und ging mit 1:0 in Führung: Eingeleitet durch eine tolle Balleroberung im Mittelfeld, schickte Patrick Schönfeld den erneut unaufhaltsamen und bärenstarken Jules Schwadorf steil in den Strafraum und der pfeilschnelle Flügelstürme legte perfekt quer auf Torjäger Manuel Schäffler, der die Kugel versenkte (17.).

Jena geriet nun unter Dauerdruck und hatte es nur dem SVWW-Chancenwucher zu verdanken, dass die Partie nicht bereits nach etwas mehr als 25 Minuten entschieden war. Zunächst vergab Schäffler in aussichtsreicher Position (20.), dann scheiterten innerhalb von Sekunden erst Kofi Kyereh freistehend am Carl Zeiss-Keeper Jo Coppens und Schwadorf mit dem Nachschuss an einem Abwehrbein auf der Torlinie (25.).

Mitten in diese dominante Drangphase der Rot-Schwarzen fiel der Ausgleich für die Thüringer wie aus heiterem Himmel. Nach einem Stellungsfehler in der Defensive stand Phillip Tietz frei vor Markus  Kolke und versenkte trocken aus 15 Metern zum 1:1 (29.). Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.

Es war ein Wirkungstreffer für den SVWW, der bis zur Pause nicht mehr in Spur fand und Glück hatte, Manfred Starke einen abgefälschten Schuss am zweiten Pfosten um wenige Zentimeter verpasste. (43.).

Obwohl der zweite Durchgang für den SVWW mit einer weiteren personellen Hiobsbotschaft begann (Marcel Titsch Rivero musste verletzt ausgewechselt werden/53.), startete unsere Mannschaft wieder wie die Feuerwehr und verursachte einige Brände im Jenaer Strafraum. Zunächst zischte ein Schwadorf-Flachschuss nach feinem Solo des Wirbelwinds haarscharf am langen Pfosten vorbei (46.), dann verpasste Schäffler eine scharfe Kyereh-Hereingabe am kurzen Pfosten (57.) knapp.

Der für Titsch Rivero eingewechselte Simon Brandstetter vergab per Kopf die erneute Führung aus kurzer Distanz (65.) und Manuel Schäffler scheiterte per Kopf am stark parierenden Jena-Torhüter (66.). Als wenige Augenblicke später Niklas Schmidt einen seitlichen Freistoß an die Latte donnerte (68.) roch es schon leicht nach einem Tag, an dem sich das Auslassen solcher Möglichkeiten rächen könnte…

Und so kam es leider. Die Konsequenz und das nötige Quäntchen Glück, die dem SVWW in der Offensive fehlten, hatte Jena bei der 2:1-Führung (75.). Nach einem Freistoß landete ein abgefälschter Nachschuss vor den Füßen von Phillip Tietz, der aus kurzer Distanz traf (75.).

Der SVWW warf nun alles nach vorne, verhielt sich dabei aber in der Rückwärtsbewegung kopflos. Ohne Absicherung bei einer eigenen Ecke lief unsere Mannschaft in einen FCC-Konter, an dessen Ende Starke problemlos das 3:1 (79.) erzielen konnte. Vom Spielverlauf her völlig unverdient, aber auf Grund der Effektivität beim Ausnutzen der Torchancen eine schmerzhafte Konsequenz.

Moral, Einsatz und Kampf stimmten beim SVWW, der stürmisch zur Aufholjagd blies. Nach Schmidts verwandeltem Foulelfmeter zum 2:3 (89.) lag der Ausgleich in der Luft, aber der eingewechselte Max Dittgen unterstrich mit dem zweiten SVWW-Lattentreffer (90.+3) das Wiesbadener Dilemma an diesem Abend.