3. Liga: Doppelpacker Kyereh knallt SVWW zum Sieg

16. April 2019 · Senioren · von: SV Wehen Wiesbaden

Die Glücksgöttin Fortuna wird im Allgemeinen als eine wankelmütige, vielschichtige Gottheit charakterisiert, welche die Gaben ihres Füllhorns nach ihrem Gutdünken verteilt. Dem SV Wehen Wiesbaden war beim 3:0-Heimerfolg gegen den SC Fortuna Köln in der BRITA-Arena das Glück wohlgesonnen und bescherte dem SVWW den dritten Heimspielsieg in Folge.

Den 2.Liga-Aufstieg weiter fest im Blick - 3:0-Sieg für den SV Wehen Wiesbaden. [Foto: SVWW]

Damit klettern die Rot-Schwarzen in der Tabelle der 3. Liga zumindest bis Montag auf den zweiten Platz. Begünstigt durch individuelle Fehler der Gegenspieler besorgten Stürmer Manuel Schäffler in der ersten Hälfte und Doppelpacker Kofi Kyereh  in der zweiten Halbzeit durch ihre Treffer den Sieg.

 

Cheftrainer Rüdiger Rehm hatte seine Anfangsformation im Vergleich zum Auswärtsspiel gegen den FSV Zwickau (1:2) an mehreren Stellen umgebaut: Gökhan Gül ersetzte Marcel Titsch Rivero im Mittelfeld und Kofi Kyereh durfte im Sturm für Niklas Schmidt ran. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Jules Schwadorf rutschte Maximilian Dittgen auf der linken Seite weiter nach vorne und die Verteidigerposition wurde von Alf Mintzel übernommen.

 

Fortuna startete mit viel Dampf, kam aber gegen die neu formierte und sehr konzentriert zu Werke gehende SVWW-Defensive nicht wirklich gefährlich zum Zuge. Die Rehm-Elf brauchte ihrerseits eine gute Viertelstunde, um sich in die Partie zu arbeiten. Köln rührte mit einer massiven Fünferkette und zwei defensiven Mittelfeldspielern in der Defensive Beton an und ließ das SVWW-Flügelspiel kaum zu Entfaltung kommen.

 

Deshalb kamen die Rot-Schwarzen zunächst vor allem durch Standards zu Torgefahr. Im Anschluss an eine Ecke zimmerte Dittgen den Ball von der Strafraumkante aber über den Querbalken (6.). In der Folge entdeckte der SVWW Tempo und Geschwindigkeit als probates Mittel gegen die dichte Fortuna-Defensive. Nicklas Shipnoski zündete auf rechts den Turbo und flankte in den Strafraum. Dort verschätzte sich Kölns Bernard Kyere beim Versuch zu klären, und Manuel Schäffler versenkte eiskalt aus elf Metern zur Führung (13.). 

 

Der SVWW hatte damit seine erste dicke Chance direkt genutzt - und in der Folge sorgte vor allem SVWW-Keeper Markus Kolke dafür, dass der SVWW die knappe Führung mit in die Kabine nahm. Köln schüttelte sich nach dem Gegentor nämlich nur kurz und kam seinerseits zu Chancen - Michael Eberweins strammem Schuss von der rechten Seite wurde aber von Keeper-Krake Markus Kolke noch zur Ecke geklärt (17.). Auch vier Minuten später war der SVWW-Keeper abermals gegen Eberwein zur Stelle, als dieser nach einem Standard frei im Strafraum zum Abschluss kam (21.). Und auch das dritte Duell mit  SCF-Stürmer Moritz Fritz entschied der SVWW-Schlussmann für sich. Nach einem Fehler in der Rückwärtsbewegung entschärfte Kolke den Schuss aus 14 Metern (31.).

 

Die Rot-Schwarzen hielten weiter dagegen und sorgten selbst immer wieder für Torgefahr. Schäffler verlängerte per Kopf für Shipnoski und der Flügelstürmer zog nach einem Tempolauf von der Strafraumgrenze ab. Sein Schuss zischte knapp am langen Pfosten und an Fortuna-Keeper Nikolai Rehnen vorbei. (23.) Gegen Ende der ersten Hälfte wurde die Partie deutlich hektischer, unruhiger und härter. Viele Fouls um den Mittelkreis verdarben den Spielfluss und rückten Schiedsrichter Henry Müller in den Fokus des Geschehens.

 

Zur zweiten Hälfte wechselte Rüdiger Rehm in der Innenverteidigung Sören Reddemann für Jeremias Lorch ein. Das Tempo der ersten Hälfte hatte die Partie nun nicht mehr. Zwar bemühte sich die Fortuna nach Wiederanpfiff etwas mehr, doch der SVWW hielt die Zügel in der Hand und war die spielbestimmende Mannschaft. Unpräzise und komplizierte Zuspiele sowie mehrere leichte Ballverluste ließen allerdings auch den Kölner Kasten kaum ernsthaft in Gefahr geraten. Schließlich fasste sich Kyereh ein Herz, zog von der Strafraumgrenze ab und Torwart Rehnen glitt der Ball durch die Hände ins Gehäuse zum 2:0 (62.).

 

Kölns Trainer Tomasz Kaczmarek löst danach die Fünferkette auf und brachte mit Moritz Hartmann einen weiteren Stürmer. So ergaben sich für den SVWW immer wieder Räume und Chancen - nach einem Konter über Schäffler und Kyereh fehlten bei Dittgens Schuss vom Strafraumeck nur Zentimeter (70.). In der Schlussphase konnte der SVWW dann vermehrt sein Umschaltspiel einsetzten und hielt in der Defensive jeden Schaden vom eigenen Tor fern. Schließlich bewies Diawusie ein feines Näschen, als er Kölns Keeper Rehnen, der den Ball gerade abschlagen wollte, den Ball stibitzte. Seinen Querpass schweißte Kyereh dann zum Endstand direkt aus sieben Metern in den Torgiebel (90.).

 

SVWW: Kolke - Kuhn, Mockenhaupt, Lorch (46. Reddemann), Mintzel (79. Diawusie) – Shipnoski (71. Titsch Rivero), Mrowca, Gül, Dittgen - Kyereh, Schäffler