1:4 gegen Hoffenheim: 1. FFC Frankfurt verpatzt Heimpremiere

24. September 2018 · Top-News · von: Verein

Der 1. FFC Frankfurt musste sich vor 960 Zuschauern im Stadion am Brentanobad mit 1:4 der TSG 1899 Hoffenheim geschlagen geben. Bei regnerischem Wetter waren die Gäste, die in der Vorwoche mit 1:0 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam gewonnen hatten, das effektivere Team. Die Frankfurterinnen, bei denen Géraldine Reuteler traf, hatten insgesamt mehr vom Spiel, zeigten sich im letzten Drittel allerdings nicht präzise genug.

Enttäuschung beim 1. FFC Frankfurt. Foto: getty images

Die ersten Torannäherungen nach einer knappen Viertelstunde: Zunächst steckte Laura Feiersinger, die im Mittelfeldzentrum agierte, für Géraldine Reuteler durch, doch die Schweizerin kam einen Schritt zu spät (13.). Fünf Minuten später legte Jackie Groenen einen Freistoß aus halblinker Position für Verena Aschauer auf – der Schuss der Österreicherin verfehlte sein Ziel deutlich (18.). In der 22. Minute landete das Leder nach einer von Jackie Groenen ausgeführten Ecke bei Sophia Kleinherne – ihr Schuss wurde abgeblockt. Die Gastgeberinnen hatten die Partie im Griff, doch davon konnten sie sich in der 24. Minute nichts kaufen: Einen 30-Meter-Freistoß von Leonie Pankratz ließ FFC-Torfrau Bryane Heaberlin nach vorne klatschen, so dass Lena Lattwein ganz bequem zur Gästeführung einschieben konnte. Was für eine kalte Dusche im Rödelheimer Nieselregen! Dann fast die Antwort nach einer halben Stunde: Verena Aschauer setzte sich auf der linken Seite durch und passte von der Grundlinie scharf nach innen, wo Michaela Specht den Ball beinahe ins eigene Tor „geklärt“ hätte. Der FFC war das bessere Team, wobei im letzten Drittel die nötige Präzision fehlte, um sich nennenswerte Möglichkeiten zu erarbeiten. Und dann setzte es den nächsten Nackenschlag: Nach einem Sahnepass von Lena Lattwein netzte Tabea Waßmuth zum 2:0 ein (44.).

Die zweite Halbzeit begann mit druckvollen Frankfurterinnen, die darauf aus waren, mit einem schnellen Anschlusstreffer zurück ins Spiel zu finden. Die Partie spielte sich nun überwiegend in der Hälfte der Gäste ab – allerdings blieb das größte Manko im Spiel des 1. FFC Frankfurt die fehlende Präzision: Das Übergewicht im Ballbesitz drückte sich nicht in einem Übergewicht an deutlichen Tormöglichkeiten aus. So blieb es meist bei „Halbchancen“ – wie etwa in der 64. Minute, als die engagierte Sophia Kleinherne nach einer Ecke von Laura Störzel zum Abschluss kam – drüber. Auch Tanja Pawollek setzte ihren Distanzschuss ein Stück zu hoch an (66.). Teilweise zeigte der FFC sehenswerte Doppelpässe, wie mehrfach in Person von Laura Feiersinger und Géraldine Reuteler – nur der letzte Ball kam eben zu selten an. Die Gäste aus dem Kraichgau kamen zunächst nur selten zu Kontern, allerdings strahlte die TSG mit ihrem Umschaltspiel durchaus Gefahr aus. In der 77. Minute hätte Anne Fühner den Sack zumachen können, die Offensivspielerin verfehlte das Tor aus kurzer Distanz. Gut so aus FFC-Sicht, denn die Frankfurterinnen kamen tatsächlich nochmal zurück: Nach einem geklärten Freistoß von Tanja Pawollek nahm Géraldine aus 14 Metern Maß und platzierte das Leder unhaltbar im rechten oberen Eck – 1:2 (82.). Der Auftakt zu einer fulminanten Schlussphase? Nein. Nach einem Ballverlust von Cecilie Sandvej stellte Anne Fühner, die den Ball cool an Bryane Heaberlin vorbeischob, den alten Abstand wieder her (86.). Nicole Billa erhöhte in der Nachspielzeit sogar noch auf 4:1 – letztlich war es ein Endstand, der keinesfalls dem Spielverlauf entsprach.

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Wir sind gut in die Partie gekommen, haben viel investiert und auch versucht, spielerische Akzente zu setzen, während der Gegner kompakt stand und eher auf sein Umschaltspiel gesetzt hat. Das 0:1 tut mir besonders leid für Bryane Heaberlin, aber auch sie darf mal einen Fehler machen. Danach hatten wir ebenfalls mehr vom Spiel – umso bitterer, dass dann auch noch das 0:2 fällt. In der zweiten Hälfte haben wir dann auf ein 4-4-2 mit Raute umgestellt und alles reingehauen. Dass wir nach dem Abschlusstreffer gleich das 1:3 und später auch noch das 1:4 kassiert haben, war sehr hart und tat auch weh. Schließlich spiegelt dieses Ergebnis nicht das Spiel wider, sondern die Kaltschnäuzigkeit der Hoffenheimerinnen und unsere Ineffektivität. Wir lagen in allen Statistiken vorn! Es tut mir auch leid für unsere Mädels, allerdings haben sie auch heute wieder gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Auch heute hat man wie in den Spielen gegen Wetzlar und Wolfsburg gesehen, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt, genauso aber miterlebt, dass wir mit zu vielen individuellen Fehlern unsere Ergebnisgestaltung noch nicht im Griff haben. Wie unser Trainer immer wieder verdeutlicht, werden wir noch Zeit brauchen und müssen wir unseren Spielerinnen auch Zeit geben, um mit unserer neuen Mannschaft die angestrebte Entwicklung zu gehen."