Landkarte - Kreis Bergstraße

Ein Bergsträßer in der Dritten Liga

Cristian Ballweg steigt in Deutschlands dritthöchste Spielklasse auf  - Marco Unholzer hängt nach vielen erfolgreichen Jahren die Pfeife an den Nagel

Auch wenn die Saison 2020/2021 bereits im Herbst abgebrochen werden musste, standen auch für die Schiedsrichter am Ende der Runde wieder Veränderungen an. So freuen sich die Bergsträßer Unparteiischen insbesondere mit Cristian Ballweg (Zwingenberg), der nach drei erfolgreichen Jahren in der Regionalliga den Sprung in die 3. Liga schaffte. „Dass wir mit Cristian Ballweg nun einen Schiedsrichter in den deutschen Profiligen haben, ist sensationell“, freut sich Kreislehrwart Simon Wecht (Heppenheim). Erstmals seit Einführung dieser Klasse darf nun ein Bergsträßer Unparteiischer die Pfeife in die Hand nehmen und Spiele in Deutschlands dritthöchster Spielklasse leiten. Zudem wird Cristian Ballweg auch noch als Schiedsrichterassistent in der 2. Bundesliga eingesetzt werden und darf damit Luft im deutschen Unterhaus schnuppern. „Es macht uns alle stolz, dass Cristian Ballweg die Farben der Bergsträßer Schiedsrichtervereinigung damit sogar in der 2. Liga repräsentieren wird. Das zeigt auch, wohin der Weg führen kann, wenn man als junger Unparteiischer am Ball bzw. an der Pfeife bleibt“, kommentiert Thomas Hirschberg, der stellvertretende Kreisschiedsrichterobmann.

Der Zwingenberger Christoffer Reimund darf ab der kommenden Saison als Assistent in der 3. Liga angesetzt werden und kommt weiterhin in der Regionalliga als Schiedsrichter zum Einsatz. Mit Simon Heß (Heppenheim) und Joschka Pfeifer (Rimbach) stellt die Bergsträßer Vereinigung zudem zwei Assistenten in der vierthöchsten Klasse Deutschlands.

Eine Klasse unterhalb der Regionalliga kommen in der Hessenliga wie bisher Simon Heß (Heppenheim) und Simon Wecht (Heppenheim) zum Einsatz.  Neu in dieser Spielklasse ist Joschka Pfeifer (Rimbach), der bereits im letzten Jahr im erweiterten Hessenliga-Kader stand und ab der Saison 2021/22 zum regulären Aufgebot der Unparteiischen im hessischen Oberhaus gehört. „Joschka Pfeifer konnte die letzten Jahre in der Verbandsliga voll überzeugen, sein Aufstieg ist absolut verdient“, so Lehrwart Wecht. Bereits im Verlauf der Saison 2020/21 leitete Marco Unholzer sein letztes Spiel in dieser Klasse, verletzungsbedingt muss er die Pfeife gänzlich an den Nagel hängen. „Mit Marco Unholzer verliert die Bergsträßer Fußballlandschaft einen anerkannten, emphatischen und hochqualifizierten Schiedsrichter, der jahrelang das Aushängeschild unserer Vereinigung war, zu Beginn seiner Karriere in Rekordzeit von der Kreisklasse in die Hessenliga aufstieg und dort der jüngste Schiedsrichter war, der jemals zum Einsatz kam“, würdigt KSA-Mitglied Jan Turinski (Lorsch) die Verdienste des Birkenauers. „Marco Unholzer wird der Vereinigung zwar als aktiver Schiedsrichter fehlen, sich als passiver Schiedsrichter aber weiterhin für die Bergsträßer Unparteiischen einsetzen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zudem bleibt er dem KSA als Beisitzer und Ansetzer der Schiedsrichterassistenten erhalten und arbeitet weiterhin im Verbandsschiedsrichterausschuss mit“, so Turinski weiter.

In der zweithöchsten Klasse Hessens, der Verbandsliga, kommen Nikolas Czypull (Reichenbach) und Kevin Steinmann (Bensheim) zum Einsatz.  In der Gruppenliga führen Jan Turinski (Lorsch), Jannis Neher (Hambach), Fabien Mink (Bensheim), Marco Bernert (Gorxheimertal), Michael Herbert (Viernheim), Niccolo Fahrenholz (Bensheim) und Clemens Riehl (Zwingenberg) Gespanne auf das Feld. Mit Jakob Hirschberg (Wald-Michelbach) und Bernhard Gahr (Zwingenberg) hat die Vereinigung auch zwei Ausscheider aus dieser Klasse zu vermelden: „Beide scheiden aus beruflichen bzw. privaten Gründen aus dieser Spielklasse aus, bleiben aber weiterhin in den Kreisklassen als Schiedsrichter aktiv“, erläutert Lehrwart Simon Wecht.

„In der Spitze sind wir damit wirklich sehr gut aufgestellt, der sorgenvolle Blick richtet sich eher auf die Breite der Vereinigung“, so Thomas Hirschberg. Nur rund 130 Unparteiische umfasst die Liste der Bergsträßer Unparteiischen. Was man vielleicht auf den ersten Blick als ausreichende Größe verstehen könnte, relativiert sich schnell: „Das heißt ja nicht, dass wir wöchentlich 130 Spiele besetzen können“, erläutert Jan Turinski. „Woche für Woche müssen wir gerade in der Gruppenliga viele Gespanne besetzen, sodass für ein Spiel schon mal drei unserer Unparteiischen eingeteilt werden müssen, zudem stehen berufsbedingt oder aus privaten Gründen verständlicherweise nicht jedes Wochenende alle Bergsträßer Unparteiischen für eine Spielleitung zur Verfügung“, so Turinski weiter. Gerade auch in der Corona-Pause entschieden sich doch einige Unparteiische, die Pfeife an den Nagel zu hängen. „An manchen Wochenenden kämpfen wir schon enorm, damit wir allen Spielerinnen und Spielern von der D-Jugend bis in die höchsten Amateurklassen hinein das Fußballspielen ermöglichen können“, so Thomas Hirschberg, der dabei auch den Blick auf das Frühjahr 2022 nicht vergisst: „Dann findet wieder ein Neulingslehrgang statt – hoffentlich mit großer Beteiligung!“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bergsträßer Schiedsrichter überzeugen

Birkenauer Marco Unholzer tritt kürzer / Reimund pfeift B – Junioren Bundesliga


(mu) Die alte Spielzeit ist vorüber, die neue hat schon begonnen und es ist nicht mehr weit bis zum Start der Meisterschaftsrunde. Nicht nur die Vereine feierten Meisterschaften und Aufstiege, auch die Schiedsrichter im Kreis Bergstraße feierten ausgelassen. Es war wieder einmal eine Saison, die für die Bergsträßer Qualität spricht und zeigt, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Obmann Karlheinz Dörsam (Birkenau).

Fünf Spielleiter wurden für höhere Aufgaben berufen und überzeugten durch herausragende Leistungen auf den Sportplätzen und Stadien Hessens.

„Unsere Arbeit trägt Früchte“, fügte Dörsam an und hofft, dass dies auch ein Anreiz für künftige Schiedsrichter sein wird.


Vor Verkündung der Auf- und Abstiegsentscheidungen seitens des Deutschen Fußballbundes und des Hessischen Fußballverbandes herrschte bei den Bergsträßern zunächst etwas Wehmut, als Marco Unholzer (24, VfL Birkenau) bekannt gab, dass er freiwillig etwas kürzer trete. Er geht von der 3. Bundesliga bzw. südwestdeutscher Regionalliga aus beruflichen und somit zeitlichen Gründen zurück in die Hessenliga. „Das ist einerseits sehr schade, da Marco schon so viel erreicht hat, andererseits verdient die Entscheidung auch großen Respekt. Letztendlich geht der Beruf dann doch vor“, sagte Lehrwart Jan Turinski (Bensheim).


Gefeiert wurde trotzdem. Christoffer Reimund (21, SV ET Zwingenberg) schaffte bereits zur Rückrunde den Sprung in die Hessenliga und lieferte in fünf Spielen so gute Leistungen ab, dass er in der neuen Spielzeit als Schiedsrichter in der B- Junioren Bundesliga und als Assistent in der A- Junioren Bundesliga zum Einsatz kommen wird.


Grund zur Freude gab es auch für Cristian Ballweg (19, SKG Bickenbach), der neben Simon Heß (26, FC Stbg. Heppenheim), Christoffer Reimund und Marco Unholzer künftig der vierte Bergsträßer Hessenligaschiedsrichter sein wird. Bereits zu Beginn der vergangenen Saison schied der bisherige Lehrwart Andreas Weichert als Hessenligaschiedsrichter aus, da es ihn beruflich nach München zog. Er wurde im Juni vom Verband offiziell verabschiedet.

Ballweg und Heß wurde in der vergangenen Saison als Assistent bzw. Schiedsrichter in den Junioren Bundesligen eingesetzt und wussten zu überzeugen. Sie dürfen fortan neben Marco Unholzer als Assistenten in der Regionalliga tätig sein.


Nach überzeugenden Leistungen in der Gruppenliga empfahl sich Joschka Pfeifern (23, FSV Rimbach) für höhere Aufgaben. Er wird ab sofort Spiele der drei hessischen Verbandsligen leiten.


Neu in der Gruppenliga und dann mit zwei Kollegen an der Linie unterwegs sein werden Nikolas Czypull (18, TSV Reichenbach) und Kevin Steinmann (26, SG Gronau). Beide überzeugten durch sehr gute Leistung in der Kreisoberliga. Sie bilden mit Jörg Ballweg (48, SV Eintracht Zwingenberg), Timo Hoffemann (24, VfL Birkenau), Steffen Silbermann (26, SC Rodau) und Jan Turinski (29, FC 07 Bensheim) die sechs Gruppenligaschiedsrichter des Kreises. Zusammen mit den Gespannführern aus den höheren Spielklasse schicken die Bergsträßer in der kommenden Spielzeit erneut 15 Schiedsrichterteams auf die hessischen Sportplätze. „Das ist eine riesen Leistung unserer Schiedsrichter“, findet Obmann Karlheinz Dörsam.

Leider musste Sebastian Meon (36, TSV Hambach) die Gruppenliga verlassen. „Mangelnde Perspektive war seitens des Verbandes die Begründung, die wir schwer verstehen, aber leider akzeptieren müssen. Mit Sebastian verlieren wir einen zuverlässigen und engagierten Gruppenliga-Schiedsrichter, der fast ein Jahrzehnt lang die Bergsträßer Farben auf den südhessischen Sportplätzen würdig vertreten hat“, war Turinski alles andere als begeistert von der Entscheidung.

Angesichts des Schiedsrichtermangels werden die Verantwortlichen des Kreises viel Mühe haben, genug Assistenten zur Verfügung zu haben.

Um diesem Fall ein klein wenig vorzubeugen, fand Anfang Juli ein Assistentenlehrgang bei der SG Gronau statt, bei dem Kreislehrwart Jan Turinski und Marco Unholzer gemeinsam mit dem Bergsträßer Lehrstab wieder einige neue Assistenten ausbilden konnten. Ein Dank gilt hier dem Verein SG Gronau für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.


In der Kreisoberliga kommen zum Einsatz:

Thomas Kollerer (44, VfR Fehlheim), Thomas Hirschberg (49, SG Wald-Michelbach), Heiko Pfeifer (49, FSV Rimbach) und Michael Watzka (SV Unterflockenbach)

Neu dabei ist Lee Wilhelm (28, SV Lindenfels).

Bereits während der abgelaufenen Runde leitete Lukas Franke (18, SV Unterflockenbach) Spiele der Kreisoberliga. Er wurde vom Kreisschiedsrichterausschuss in den U21-Förderkader der Region Darmstadt gemeldet. „Lukas hat bei guten Leistungen die Chance, bereits zur Rückrunde in die Gruppenliga aufzusteigen“, ergänzt Turinski.


„Mit unseren Schiedsrichtern in den höheren Spielklassen, aber auch meinen bewährten Kräften in den Kreisligen gehört der Kreis Bergstraße weiterhin zur Spitze Hessens. Das macht mich sehr stolz“, betonte Obmann Karlheinz Dörsam.

Angesichts der immer weiter sinkenden Schiedsrichterzahlen macht sich Dörsam berechtigte Gedanken, in der kommenden Saison alle Spiele besetzen zu können. „Daher haben wir uns entschieden, erstmalig zwei Schiedsrichterlehrgänge in einem Kalenderjahr anzubieten; vom 09.-17.10. findet in den Räumlichkeiten der TSV Auerbach nächste Ausbildungslehrgang statt“, so Jan Turinski. Die Anmeldungen hierzu sind über die Website www.kfa-bergstrasse.de ab sofort möglich. Bei Rückfragen steht Lehrwart Jan Turinski (jan.turinski(at)outlook(dot)de) gerne zur Verfügung.


Die Schiedsrichter des Kreises legten im Juni ihre jährliche Kreisleistungsprüfung ab. Kreislehrwart Jan Turinski findet es bei der ersten Kreisleistungsprüfung unter seiner Führung „ein tolles Resultat, das für das große Engagement der gesamten Schiedsrichtervereinigung spricht“, dass bereits 149 der 170Schiedsrichter die Prüfung abgelegt haben. Dabei seien laut Turinski auch beim Regeltest gute Ergebnisse erzielt worden. Der Dank des Kreis-Schiedsrichterausschusses gilt den Vereinen FSV Rimbach, SG Hüttenfeld und Eintracht Zwingenberg, die Sportplatz und Räumlichkeiten zur Verfügung stellten. Fred Horner, Werner Heist, Norbert Seib und Jean Pierre Dupin organisierten den gemeinschaftlichen Teil im Anschluss.