Zweifache Eltern im vollen Einsatz für das Schiedsrichterwesen

11. Juni 2016 · Schiedsrichter · von: Christoph Schröder

Susanne Mürell (Mitte) im Mai 2015 vor ihrem Abschiedsspiel in Wald-Michelbach mit ihren Assistenten Thorsten Mürell (l.) und Mirko Radl (r.). Foto: privat

Sie haben sich wie nochmal kennen gelernt? Beim Fußball natürlich, wo sonst. Da war Thorsten Mürell noch Kreisschiedsrichterobmann in Offenbach und Susanne Luft, wie sie damals hieß, Lehrwartin im Nachbarkreis Groß-Gerau. Und beide waren zudem Schiedsrichter in der Hessenliga. Man traf sich immer wieder, auf Lehrgängen, bei Sitzungen. Und irgendwann dann eben auch privat. Seit 2013 sind Susanne und Thorsten Mürell verheiratet. Vor wenigen Wochen wurde Sohn Niklas geboren; Tochter Lara wird demnächst zwei Jahre alt.

Im hessischen Schiedsrichterwesen sind beide noch immer fest verankert, wenn auch die Umstände dafür gesorgt haben, dass beide im aktiven Bereich etwas kürzer treten müssen. Bei Susanne wurde nach ihrer Rückkehr aus der ersten Babypause eine chronische Knieverletzung diagnostiziert, so dass sie schweren Herzens nach vier Jahren in der Hessenliga und fünf Jahren in der zweiten Frauen-Bundesliga ihr Ausscheiden verkünden musste. Dessen ungeachtet kümmert sie sich als Frauenbeauftragte im hessischen Schiedsrichterwesen um die Förderung und Sichtung des weiblichen Nachwuchses. Zudem absolvierte sie im Frühjahr den Lehrgang für Schiedsrichterbeobachter und wird, wenn die Zeit es zulässt, also auch in Zukunft noch oft auf den Sportplätzen zu sehen sein.

Für die Ansetzung der Schiedsrichterbeobachter in der Region Frankfurt ist praktischerweise ihr Ehemann zuständig: Seit 2012 fungiert Thorsten als Regionalbeauftragter Lehrwesen in der Region Frankfurt. Seinen freiwilligen Ausstieg aus der Hessenliga hat Thorsten nach zehn erfolgreichen Jahren auf der Verbandsliste zum Ende dieser Saison vollzogen; zum Abschied leitete er das A-Junioren-Pokalfinale zwischen JFV Fulda und dem SV Wehen Wiesbaden. Ganz aufhören mit dem Pfeifen will Thorsten allerdings nicht: „Ich bin Schiedsrichter, und das will ich auch bleiben.“ Und fügt hinzu: „Sofern die Zeit es erlaubt.“

Denn nicht nur der Fußball, sondern vor allem der Nachwuchs wird das Ehepaar Mürell in den kommenden Jahren ganz bestimmt auf Trab halten.