Unterschiedliche Gefühlslagen der hessischen Profiteams

12. Februar 2018 · Top-News · von: Vereine / red

Eintracht Frankfurt siegt und beißt sich oben fest, Darmstadt verlieret und rutscht weiter nach unten und Wehen Wiesbaden holt ein Last-Minute-Unentschieden gegen den Tabellenletzten.

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Eintracht Frankfurt hat das Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit 4:2 (1:0) gewonnen. Die Tore erzielten Ante Rebic, Marco Russ, Simon Falette und Marius Wolf.

Vor heimischen Publikum krönte die SGE eine erfolgreiche Woche nach dem Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale, wo sie auswärts auf Schalke 04 treffen, mit einem verdienten Heimsieg gegen Köln. Nach dem 1:1-Ausgleich der Gäste durch einen Foulelfmeter von Simon Terodde antworteten Russ und Falette schnell mit ihren Treffern zum 2:1 und 3:1 und brachten die Adlerträger wieder auf die Siegerstraße. Schließlich krönte der starke Wolf seine Leistung mit einem eigenen Tor.

Die Stimmen zum Spiel:
Eintracht-Cheftrainer Niko Kovac: "Es war ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft. Wir kassieren das 1:1 und setzen dann super nach - das spricht für die Mentalität dieser Truppe. Es ist ein sehr wichtiger Sieg! 36 Punkte sind natürlich toll. Aber wir wollen uns immer weiter verbessern. Wir hatten drei Spiele in einer Woche, das zeigt, dass die Moral und Kampfkraft stimmt. Ich bin stolz auf meine Jungs, die nie aufgeben und immer an sich glauben. Aber wir haben auch richtig gute Fußballer. Dieses Gesamtpaket zeichnet uns aus."

SGE-Torschütze Marco Russ: "Nach dem Augsburg-Spiel haben wir in dieser Woche wieder gezeigt, zu welchen Leistungen wir im Stande sind. Wir müssen aber weiter den Ball flach halten und weiter viel und hart arbeiten, um oben dran zu bleiben. Es ist ganz eng oben in der Tabelle, aber je länger wir oben dabei bleiben, desto größer ist die Hoffnung, dass am Ende ein internationaler Startplatz für uns herausspringt."


Zwei ganz bittere Gegentore ebneten den Weg für die Niederlage des SV Darmstadt 98 in Bochum: Beim VfL zogen die Lilien mit 1:2 (0:0) trotz Bregerie-Führungstor den Kürzeren.
Die Stimmen zum Spiel:
Darmstadt-Cheftrainer Dirk Schuster: "Ich denke, wir waren schnell gut in der Partie, hatten gute Balleroberungen, haben von Ballverlusten profitiert und wenig zugelassen. Jedoch haben wir es versäumt, aus den Ballgewinnen Kapital zu schlagen und haben es vermissen lassen, mit Tempo in die Räume zu gehen, daher war ich etwas unzufrieden mit der ersten Halbzeit. Insgesamt haben wir aber sehr kompakt gestanden und dem Gegner kaum Chancen gegeben. Nach der Halbzeit war es weiterhin ein sehr verhaltenes Spiel von beiden Seiten, man hatte das Gefühl, dass beide Mannschaften keinen Fehler machen wollten. Das 1:0 hat dann Fesseln gelöst, jedoch leider auf der falschen Seite. Durch eigene Fehler haben wir Chaos-Minuten eingeleitet und es nicht geschafft, Ruhe in die Partie zu bekommen. Bochum hatte nach dem 0:1 nichts mehr zu verlieren und brutal nach vorne gespielt,und wir waren nicht in der Lage das zu verteidigen. So blieb uns in den letzten Minuten außer Anrennen und alles versuchen nicht mehr viel übrig, leider ist es uns nicht gelungen noch den Ausgleich zu erzielen. Wir werden jetzt ziemlich frustriert die Heimfahrt mit leeren Händen antreten. In der nächsten Woche müssen wir weiter arbeiten, noch mehr Gas geben und das richtige aus dem Spiel lernen, damit wir uns in den kommenden Spielen besser verhalten und auch punkten können."

Darmstadt-Kapitän Aytac Sulu: "In der ersten Halbzeit haben wir es gut hinbekommen, den Gegner weg von unserem eigenen Tor zu halten. Wir hatten gute Balleroberungen im Zentrum, haben es dann aber nicht gut genug gespielt, da haben uns die tiefen Läufe gefehlt. Nach der Pause haben wir es dann nicht mehr geschafft, die langen Bälle entscheidend zu klären und die wichtigen Zweikämpfe zu gewinnen. Der Gegner hatte eine Drangphase, aber wie wir die Tore kassieren, ist bitter. Besonders natürlich das Eigentor. Auch das 1:1 kann man besser verteidigen. Wir wollten die Standards besser verteidigen, daran müssen wir weiter arbeiten. Ich glaube, man hat heute trotzdem unseren Willen gesehen. Leider kassieren wir unglückliche Tore und haben unsere Gelegenheiten nicht gut ausgespielt. Nach dem 1:1 hatten wir eine kleine Verunsicherung drin, da haben wir teilweise nicht voll durchgezogen und am Ende einfach nicht gut verteidigt."

Der SV Wehen Wiesbaden, Drittligist mit Aufstiegsambitionen, lag gegen den Abstiegskandidaten Werder Bremen U23 in der 88. Minute noch mit 0:2 in Rückstand. Doch dann wurde das unermüdliche SVWW-Anrennen noch belohnt: Andrist drückte eine Diawusie-Hereingabe über die Linie zum 1:2-Anschlusstreffer (88.). Werder bekam kein Bein mehr auf den Boden – dafür eine Hand an den Ball. Marco Friedls Handspiel im Bremer Strafraum wurde tatsächlich vom Schiedsrichter geahndet. Und Manuel Schäffler versenkte den Strafstoß eiskalt zum 2:2-Endstand (90.+1).

SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm: "Ich war mit der ersten halben Stunde nicht zufrieden. Wir wollten Druck aufbauen und den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Das haben wir nicht geschafft und sind in Rückstand geraten. Am Ende der ersten Halbzeit wurde es besser. In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor mit der Gefahr des Konters. Wir waren dann 0:2 hinten und das Spiel war ganz schwer für uns. Wir haben dann viele Chancen gehabt, aber es war wie verhext. Am Ende haben wir aber noch den Ausgleich gemacht. Insgesamt war es am Ende ein verdienter Punkt. Vor dem Spiel wären wir nicht zufrieden gewesen, aber wenn du nach 88 Minuten 0:2 hinten liegst, muss man da einen Haken dran machen.".