Die Teams des FC Barcelona und des 1. FFC Frankfurt (Bild: SMOG)
Besseren Frauenfußball mit hochkarätigeren Namen wird die Stadt Fulda so schnell nicht wieder erleben. Vor wenigen Wochen war eine Partie des 1. FFC Frankfurt gegen den FC Barcelona in der Johannisau in Fulda noch undenkbar gewesen. Über gute Kontakte und viel Netzwerkarbeit wurde dieses Aufeinandertreffen zweier Top-Clubs im Frauenfußball möglich.
In der ersten Viertelstunde verlief die Partie zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem FC Barcelona absolut ausgeglichen. Die Gastgeberinnen nahmen zwar von Beginn an das Heft in die Hand, doch die Spanierinnen hielten gerade in der Abwehr gut dagegen. In der 19. und 22. Minute war es ausgerechnet der französischen Nationalspielerin Sandrine Brétigny vorbehalten, ihren neuen Verein mit einem Doppelschlag mit 2:0 in Führung zu bringen. Erst vor wenigen Wochen ist sie von Olympique Lyon an den Main gewechselt. Die Art und Weise, wie sie beide Treffer vollendete, kann die Verantwortlichen des FFC nur begeistern. Das 1:0 wurde mustergültig durch eine Flanke von Bianca Schmidt vorbereitet, während das 2:0 fast identisch von der linken Seite durch Babett Peter in die Wege geleitet wurde. Alle drei Spielerinnen sind Neuzugänge des FFC, offensichtlich ein Glücksgriff für die Vereinsverantwortlichen. Anschließend fanden die Spanierinnen wieder besser ins Spiel und forderten die Abwehr der FFC-Spielerinnen mehr und mehr.
Die Temperaturen von über 35 Grad hielten beiden Mannschaften nicht davon ab einen erfrischenden und engagierten Fußball zu spielen. Der 1. FFC Frankfurt, der sich seit knapp einer Woche im Trainingslager in Bad Hersfeld aufhält, wollte gerade diese Partie nutzen, um eine internationale Standortbestimmung in der Vorbereitung zu erzielen. Alle Spielerinnen merkte man an, dass sie um die Plätze in der Stammformation kämpfen. Beide Teams hatten bis zur Halbzeit noch einige Chancen, so erneut Sandrine Brétigny, die in der 30. Minute freistehend vor dem Tor das 3:0 auf dem Fuße hatte.
Nach dem Wiederanpfiff erwischte Barcelona den besseren Start und markierte in der 49. Minute den Anschlusstreffer durch Sonia Bermúdez. Kurzzeitig wirkte die Hintermannschaft des 1. FFC Frankfurt verunsichert. In dieser Phase hätte der Ausgleich für die Spanierinnen durchaus fallen können. In der Drangphase der Spanierinnen erzielte Kerstin Garefrekes das 3:1 (66.). Damit war der Wiederstand des FC Barcelona gebrochen und die Frankfurterinnen kamen zu mehr und mehr Chancen. Ana-Maria Crnogorcevic erhöhte nur zwei Minuten später auf 4:1. Wiederum zwei Minuten später war Bianca Schmidt zum 5:1 erfolgreich. Simone Laudehr (73.) und Jessica Wich (77.) waren für das zwischenzeitliche 6:1 und 7:1 verantwortlich ehe Kerstin Garefrekes eine Minute vor dem Schlusspfiff zum 8:1 traf.
1200 begeisterte Zuschauer feierten beide Mannschaften für das engagierte Spiel und natürlich insbesondere die Frankfurterinnen für die vielen sehenswerten Treffer. Diese qualitativ hochwertige Begegnung hätte noch mehr Zuschauer verdient gehabt.
Sicher konnte der 1. FFC Frankfurt durch diesen engagierten Auftritt in Fulda, aber auch durch das sympathische Auftreten im Trainingslager und bei der Partie am Freitag gegen die hessische Polizeiauswahl einige Fans in Osthessen hinzugewinnen. So wie das Team um Coach Sven Kahlert aufgetreten ist, wird kaum eine Weg an den Frankfurterinnen vorbeiführen, wenn es um den Titel des deutschen Meisters 2012/2013 geht.