Regionalliga Südwest: OFC baut Heimbilanz weiter aus

16. Oktober 2017 · Top-News · von: Florian Kreuzinger

Am 14. Spieltag der Regionalliga Südwest konnten die Kickers aus Offenbach das Hessenderby gegen Eintracht Stadtallendorf gewinnen. Ebenfalls erfolgreich war der TSV Steinbach, der 4:0 gegen Worms gewinnen konnte. Der FSV Frankfurt konnte einen Punkt aus dem Duell gegen den SSV Ulm mitnehmen. Nur Hessen Kassel ging leer aus - die Kasselaner verloren mit 3:4 gegen Mainz II.

Bieberer Berg (OFC : Stadtallendorf) Foto: Florian Kreuzinger

Kickers Offenbach –Eintracht Stadtallendorf
Mit breiter Brust und in Begleitung von rund 500 Gästefans reiste der TSV Eintracht Stadtallendorf zu seinem ersten Besuch auf dem Bieberer Berg an. Nach dem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart II sollte auch aus Offenbach etwas Zählbares mitgenommen werden. Schiedsrichter Timo Gerach pfiff die Begegnung mit zehnminütiger Verspätung an, da sich noch zahlreiche Besucher vor den Stadiontoren drängten. Freitagabend unter Flutlicht auf dem Bieberer Berg, dazu milde Temperaturen: ideale äußere Bedingungen für die Mannschaften und die 7.124 Zuschauer im Sparda-Bank-Hessen-Stadion.
Die Kickers übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle, die erste Chance bot sich allerdings den Gästen. OFC-Torhüter Brune klärte beim Herauslaufen einen Ball nicht weit genug, der folgende Schuss verfehlte jedoch das leere Tor. 18 Minuten waren gespielt, da erzielte Ihab Darwiche das 1:0 für den OFC. Im Anschluss an eine Ecke überwand sein Flachschuss Gästekeeper Hrvoje Vincek. Und die Kickers setzten nach, wieder war es Darwiche, der eine präzise Flanke von Firat an den Innenpfosten köpfte.
Die Kickers kamen unverändert aus der Kabine und setzen den Aufsteiger weiter unter Druck. Stadtallendorf versteckte sich jedoch nicht und blieb durch schnelles Konterspiel stets gefährlich. Für  Florian Treske kam beim OFC in der 64. Minute Varol Akgöz, der nach wenigen Minuten mit einem Kopfball am Gästetorhüter scheiterte.  In der Schlussphase wurde es dann hektisch. Schiedsrichter Gerach verwies Firat mit der roten Karte des Feldes. Die größte Chance zur endgültigen Entscheidung bot sich den Kickers in der Schlussminute. Akgöz tauchte frei vor dem Gästetor auf, seinen Schuss parierte aber erneut Torhüter Vincek. Danach ertönte der Schlusspfiff.
Die Kickers behalten mit dem verdienten 1:0 zuhause ihre weiße Weste und behaupten weiterhin die Tabellenführung, müssen aber für die kommenden Spitzenspiele in Mannheim und gegen Saarbrücken voraussichtlich auf Serkan Firat verzichten.

TSV Steinbach – Wormatia Worms

Der TSV Steinbach konnte am vierzehnten Spieltag der Regionalliga Südwest drei Punkte mitnehmen, als es gegen die Wormatia aus Worms ging.
Es dauerte nur ein paar Minuten bis zur Schlüsselszene der Partie. Ein Foul an Daisuke Ando war schon gepfiffen, da schubste Morris Nag seinen nachhakenden Gegenspieler zu Boden. Ohne zu Zögern gab es dafür die Rote Karte (6.). In der Folge standen die Wormaten tief und ließen nur eine Chance aus dem Spiel heraus zu, die Steve Kroll gleich doppelt klasse parierte (17.). Zwei Eckbälle führten dennoch zur 2:0-Halbzeitführung der Gastgeber. Erst schoss Tim Müller aus dem Rückraum durch drei Mann hindurch unhaltbar ein (26.), dann durfte Sascha Marquet eine Kopfballablage ungestört verwerten (37.).
Nach Wiederbeginn traf Dennis Wegner die Latte (52.), kurz danach fühlte sich bei einer Standardsituation erneut niemand für den Torschützen zuständig und Daniel Reith köpfte das 3:0 (56.). Die Schlussphase bestritt der VfR nur noch zu neunt, weil Patrick Auracher an der Seitenlinie seinen Gegenspieler umgrätschte und dafür ebenfalls glatt Rot kassierte (65.). Fatjon Celani nutzte den Freiraum im Strafraum prompt zum 4:0 (70.). Dass es dabei blieb, war Kroll (76., 87.) und Kizilyar/Pfosten (82.) zu verdanken. Den einzigen Wormatia-Torschuss der gesamten Partie bekamen die mitgereisten Fans in der 85. Minute zu sehen.
Am Sonntag im Heimspiel gegen Ulm muss das Trainerteam nun nicht nur auf Nag und Auracher, sondern auch auf den gelb-gesperrten Ricky Pinheiro verzichten.

KSV Hessen Kassel – Mainz II

Nach fünf Spielen ohne Sieg starteten die Löwen mit viel Mut und Schwung in dieses Spiel. Die Belohnung: Das frühe 1:0 durch Sascha Korb. Der KSV ließ in der Folgezeit weitere Chancen liegen. "Wir haben die beste halbe Stunde der ganzen Saison gespielt", resümierte Trainer Tobi Cramer. Wie so oft in den letzten Wochen brachte sich die Mannschaft durch eine Prise Pech und einige individuelle Schnitzer selbst um den Lohn der Arbeit. "Wir machen immer wieder die gleichen Fehler", ärgerte sich Cramer später bei der Pressekonferenz. Unaufmerksamkeiten führten kurz vor und nach der Pause für die bittere Wende: Der Mainzer Torjäger Karl-Heinz Lappe sorgte mit seinen drei Treffern für lange Gesichter bei den Löwen. Dass die Moral der Mannschaft intakt ist, zeigten die beiden Anschlusstreffer von Lucas Albrecht und Sebastian Szimayer, die aber an der Niederlage nichts mehr änderten. Anders als gegen die Stuttgarter Kickers, als man nach einem 0:3-Rückstand beim 3:3 immerhin noch einen Punkt retten konnte, ging der KSV in einem begeisternden Spiel diesmal leer aus.

SSV Ulm – FSV Frankfurt
Die Bornheimer starteten druckvoll und hatten mit einem Distanzschuss durch Ahmed Azaouagh nach vier Minuten die erste gute Chance der Partie. Der FSV agierte weiter mutig und war in den ersten Minuten die aktivere Mannschaft. Die beste Chance hatte Manassé Eshele, der nach einem schönen Zuspiel von Cem Kara frei vor Ulms Torhüter scheiterte. Danach kamen auch die Gastgeber besser in die Partie und das Spiel wurde ausgeglichen. Immer wieder kam es zu Unterbrechungen durch den Schiedsrichter, wodurch der Spielfluss ein wenig verloren ging. Kurz vor der Pause wurde es für FSV Torwart nochmals gefährlich, als ein Ulmer, mit der ersten guten Chance, den Ball am Tor vorbei schoss (43.). Mit einem gerechten 0:0 ging es in die Pause.
In der zweiten Halbzeit war das Spielgeschehen zunächst identisch zum ersten Durchgang. In einer umkämpften Partie spielten sich beide Mannschaften immer wieder vereinzelt Chancen heraus, ohne dabei gefährlich zu werden, wie beispielsweise Huckle (55.). Die Ulmer erspielten sich häufig Chancen durch Standards (59.,61.). Der FSV versuchte mit einem präzisen Umschaltspiel schnell vors Tor der Hausherren zu kommen. In der 72 Minute war es dann soweit: Mateo Andacic setzte sich auf der linken Seite stark durch und flankte den Ball in den Fünfer, dort stand Manassé Eshele frei vor dem Tor und köpfte zur 0:1 Führung für die Schwarz-Blauen. Die Ulmer setzten in Folge die Bornheimer unter Druck und kamen immer wieder gefährlich vor das Tor des FSV. Zehn Minuten nach der Führung für die Hessen fiel der Ausgleich für die Schwaben: Nach einem Standard kam der Ulmer Ardian Morina zum Nachschuss und sein Mitspieler Thomas Rathgber fälschte den Ball unhaltbar ins lange Eck (81.). In Folge kam es zu einem offenen Schlagabtausch: Der eingewechselte Andrej Markovic legte den Ball zurück an den 16er, dort stellte Mateo Andacic mit einem strammen Schuss die Führung für die Bornheimer wieder her (85.). Direkt im Gegenzug erzielte David Braig nach einem Durcheinander während eines Eckballs den erneuten Ausgleich (86.) In den Schlussminuten setzten die Ulmer alles nach vorne um doch noch zu gewinnen. Der FSV hatte in den Schlussminuten des Öfteren Glück. Nach einer kuriosen Schlussphase beendete Schiedsrichter Seyler die Partie. Das Unentschieden ging für beide Mannschaften insgesamt in Ordnung.
FSV Trainer Alexander Conrad nach Spielende: „Wir haben ein gutes Regionalligaspiel gesehen mit viel Dramatik am Ende, auch für die Zuschauer war es eine tolle Partie. Vor dem Spiel wären wir mit dem Punkt zufrieden gewesen, nach dem Spiel fühlt es sich nicht so prickelnd an, wenn du kurz vor Schluss in Führung gehst und dann noch den Ausgleich kassierst. Die Ulmer hatten zuletzt auch eine Serie, weshalb wir auch letztendlich mit dem Punkt leben können.“