Regionalliga Südwest: Eintracht Stadtallendorf bezwingt Hessen Kassel im Hessenderby

13. November 2017 · Top-News · von: Vereine/ red

Im ersten Spiel des 19. Regionalliga Südwest-Spieltags fand das Hessenderby statt. Die Flutlichtpartie am Freitag, den 10. November gewann die Sicaja-Elf mit 3:1 vor heimischer Kulisse. Kickers Offenbach schaffte den Arbeitssieg gegen Schott Mainz, der FSV Frankfurt und der TSV Steinbach verloren ihre Partien mit jeweils vier Gegentreffern.

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Am 19. Spieltag der Regionalliga Südwest empfingen die Offenbacher Kickers im heimischen Sparda-Bank-Hessen-Stadion den TSV Schott Mainz.
Gegen den Tabellenachtzehnten erarbeitete sich der OFC nach Toren von Florian Treske, Maik Vetter und Varol Akgöz drei Punkte.
Die Kickers brauchten einige Minuten, um bei nasskalter Witterung gegen die mutig spielenden Mainzer in die Partie zu finden. So hatten die Gäste bereits in der Anfangsphase die erste Torchance des Spiels. Nach acht Minuten dann aber auch der erste gute Angriff der Kickers, den Ihab Darwiche jedoch nicht verwerten konnte.
Rund 120 Sekunden später stellte Florian Treske seinen Torjägerinstinkt unter Beweis. Der 30-jährige Mittelstürmer lief TSV-Innenverteidiger Nenad Simic an, wurde vom Defensivspieler angeschossen und konnte sich ohne weiteren Ballkontakt über sein achtes Saisontor freuen.
Ein Treffer, der den TSV Schott Mainz allerdings kaum beeindruckte. Die Gäste, denen die heikle Tabellensituation kaum anzumerken war, spielten weiter gefällig nach vorne. Bis zur Halbzeit hatte die OFC-Defensive und allen voran Torhüter Daniel Endres noch einige knifflige Situationen zu überstehen. Doch mit Glück und Geschick konnte die knappe Führung in die Pause gebracht werden.
Schon früh im zweiten Spielabschnitt gelang es den Kickers für klarere Verhältnisse zu sorgen. In der 47. Minute kam Maik Vetter im Gästestrafraum zum Schuss und konnte auf 2:0 erhöhen. Ein Treffer mit vorentscheidendem Charakter. Das Team von Trainer Oliver Reck bekam nun mehr und mehr Kontrolle über das Spiel. In der 79. Minute dann die endgültige Entscheidung. Der kurz zuvor eingewechselte Varol Akgöz stieg nach einer Flanke von Jan Hendrik Marx am höchsten und konnte per Kopf das 3:0 markieren.

Vor 2.013 Zuschauer verliert der TSV Steinbach das Auswärtsspiel beim 1.FC Saarbrücken mit 1:4.
 Zur Pause lag der Tabellenführer der Regionalliga Südwest mit 2:1 in Front, bevor die Partie durch einen Strafstoß von Steven Zellner und eine Ampelkarte für Torge Bremer endgültig zu Gunsten der Hausherren entschieden wurde.
Die Gäste hatten die erste Großchance der Partie, aber Daniel Reith scheiterte mit einem Kopfball aus fünf Metern an Torwart Daniel Batz. Im Gegenzug legte Kevin Behrens den Ball mit der Hacke auf Kapitän Marco Holz, der volley per Bogenlampe zur Führung für den FCS traf. In der 14. Minute vergaben Fatih Candan und Daniel Reith jeweils freistehend am Fünfmeter-Raum. Die nächste Chance gehört wieder den Gastgebern als Torge Bremer im eigenen Strafraum ausrutschte, aber da auch Patrick Schmidt zu Boden ging, vergab er diese Gelegenheit. Ein Konter der Saarbrücker in der 25. Minute landete bei Kevin Behrens, der zwei Verteidiger aussteigen ließ und zum 2:0 traf. Nachdem Frederic Löhe einen weiteren Torschuss von Patrick Schmidt vereiteln konnte, übernahm der TSV Steinbach die Kontrolle über die letzte Viertelstunde der ersten Hälfte. Sascha Marquet nutzte eine Freistoß-Flanke von Timo Kunert zum 1:2-Anschlusstreffer per Kopf. 180 Sekunden vor der Pause vergaben die Gäste gleich drei Gelegenheiten in drei Sekunden. Fatih Candan überwand Torwart Daniel Batz, traf aber den nach einem Kopfball am Boden liegenden Kevin Behrens, von dort ging der Ball zu Dennis Wegner, der erst an Daniel Batz und im Nachschuss an einem weiteren Saarbrücker kurz vor der Torlinie scheiterte.
Nach dem Seitenwechsel kam Sasa Strujic zum Abschluss, aber Daniel Batz parierte. Die entscheidende Phase spielte sich dann in den 120 Sekunden ab der 54. Minute ab. Zuerst kämpften Kevin Behrens und Daniel Reith im Strafraum um den Ball, den dann der von außen in die Mitte startende Marco Holz durchspitzelte. Reith versuchte mit einem langen Bein zu klären, traf aber den Saarbrücker und so gab es Strafstoß. Steven Zellner schnappte sich die Kugel und traf souverän zum 3:1. Die Mink-Elf wollte sich noch einmal aufbäumen, dezimierte sich dann aber selbst. Der verwarnte Torge Bremer wollte einen Konter der Hausherren unterbinden, wofür Schiedsrichter Gaetano Falcicchio die Ampelkarte zeigte. Gegen zehn Mann verwaltete Saarbrücken den Vorsprung und kam nach einem verunglückten Abwehrversuch durch Marco Kehl-Gomez zum 4:1-Endstand.
Matthias Mink (TSV Steinbach): ,,Ich bin heute ein schlechter Verlierer. Die Heimmannschaft kann sich aufgrund des Ergebnisses feiern lassen. Wir waren eigentlich die klar bessere Mannschaft, haben aber durch Kleinigkeiten ein gutes Ergebnis verpasst. Wir hatten zwei Situationen mit einer Dreifach-Chance, wenn du das nicht ausnutzt, verlierst du. Die Situation ist ärgerlich, wir funktionieren als Mannschaft, aber die Ergebnisse stimmen nicht. Am Ende hat Saarbrücken eine hohe Qualität und steht zu Recht da oben.“ Dirk Lottner (1.FC Saarbrücken): ,,Es war ein sehr intensives Spiel auf schwierigen Boden. Wir haben aus dem Spiel wenig zugelassen, aber bei Standards hatten wir teilweise richtig Glück. Wir sind früh in Führung gegangen, haben aber zu viel zugelassen. Die zweite Halbzeit war dann richtig gut, wir haben gegen eine ganz starke Mannschaft vier Tore erzielt.“

Hessenderby im Herrenwaldstadion
Es war das letzte Aufgebot von Trainer Tobias Cramer, das am Freitagabend in Mittelhessen auf dem Rasen stand. Sergej Schmik, Sergej Evljuskin, Tim Brandner und Sebastian Schmeer fehlten, die angeschlagenen Ingmar Merle und Niklas Hartmann standen immerhin auf dem Platz. Bitter: Ingmar Merle, Sebastian Szimayer und Adrian Bravo Sanchez fingen sich ihre jeweils fünfte gelbe Karte ein und fehlen dem KSV beim nächsten Spiel am kommenden Samstag in Mannheim.
Zunächst sah es nach einem erfreulichen Abend für die Löwen-Fans aus: Sebastian Szimayer profitierte nach nur drei Minuten von einem katastrophalen Fehlpass der Gastgeber und brachte den KSV in Führung. Die Löwen waren voll da, zeigten Präsenz auf dem Platz und wirkten gallig. Dennoch: Mitte des ersten Durchgangs wurden die Gastgeber etwas stärker und glichen durch Delangelo Williams (33.) prompt aus. Ärgerlich für den KSV, denn dieser Treffer fiel nach einem Konter der Mittelhessen. Dennoch wären die Kasselaner noch vor dem Halbzeitpfiff fast wieder in Führung gegangen, doch ein Heber von Szimayer aus knapp 25 Metern landete in der 39. Minute knapp über dem Tor.
In der zweiten Halbzeit zeigte sich der KSV weiter stark und konzentriert und hatte durch Nael Najjar (60.), der einen Weitschuss riskierte, sogar die Führung auf dem Fuß. Doch wie immer, wenn man kein Glück hat, kommt auch noch das Pech dazu: Nach einer Standardsituation brachte Ceyhun Dinler die Gastgeber mit einem Kopfballtreffer in Führung, Laurin Vogt  machte fünf Minuten vor dem Spielende den Sack endgültig zu. So blieb trotz einer weiter verbesserten Leistung der Löwen nur eine erneute Niederlage.


FSV verliert weitere wichtige Punkte:
Das letzte Spiel der Hinrunde bestritt der FSV am Sonntag gegen die letzte noch übrig gebliebene Mannschaft und einem Nachbarn im Tabellenkeller. Der SV Stuttgarter Kickers war zu Gast am Bornheimer Hang, das Spiel endete deutlich mit 2:4.
Es startete düster für den FSV. Nach nur vier gespielten Minuten stand Jesse Weißenfels nach einem Konter allein vor Torhüter Marco Aulbach und netzte zum 0:1 ein. Die Bornheimer rappelten sich jedoch schnell wieder auf. Erst versuchte sich Schick über links, sein Angriff war aber gut verteidigt von der Stuttgarter Elf. Auch Patrick Huckle und Nico Seegert zeigten ein gutes Zusammenspiel kurz vor der 10-Minuten-Marke, die darauffolgende erste Ecke für die Frankfurter brachte aber ebenfalls nichts ein. Ein perfekt platzierter Schuss von Robert Schick brachte in Minute 12 das ausgleichende Tor für die Schwarz-Blauen und machte wieder alles möglich.
Die Gäste konterten regelmäßig, Weißenfels kam wieder gefährlich nahe vors Tor, traf das Netz aber nur von außen. Auch weiterhin zeigten sich beide Teams sehr kampfstark, Chancen gab es auf beiden Seiten reichlich. Durch eine ähnliche Situation wie der, in der bereits das 0:1 gefallen war, gelang es den Stuttgartern wieder in Führung zu gehen. Erneut war es Weißenfels, der von rechts über Aulbach lupfte und die Gäste belohnte. Rund zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit legte Robert Schick ein weiteres Mal einen passgenauen Schuss vor, der aber nur die Torlatte traf. Mateo Andacic konterte im Anschluss an eine lange Offensivaktion des SVK beinahe im Alleingang über rechts, wurde aber auf Höhe der Mittellinie gestoppt. Durch ein schönes Passspiel kam der FSV nach 38 Minuten wieder in die Lage, einen Ausgleichstreffer zu schießen, verpasste aber auch diesen knapp. Trotz ein paar weiterer Tormöglichkeiten ging es mit dem 1:2 in die Kabinen.
Der Zwischenstand währte allerdings nicht lange. In der ersten Aktion nach Wiederanpfiff machte Jesse Weißenfels seinen dritten Treffer perfekt. Das 1:3, dem die Bornheimer in der Folge etwas hinterherhingen, machte die Gäste selbstbewusst und brachte den FSV im Gegenzug immer wieder ins Straucheln und ließ die Conrad-Elf kleine, individuelle Fehler machen. Nach einem Foul an Vito Plut gab es Elfmeter für unseren FSV. Der von Schick ausgeführte Schuss wurde aber von Stuttgarts Keeper Miro Varvodic gehalten und auch der Nachschuss wollte einfach nicht ins Tor gehen. Und auch folglich wollte der Anschlusstreffer nicht fallen: Der neu eingewechselte Yves Mfumu setzte sich in der 73. Minute noch einmal in Szene, wurde aber von zwei Stuttgarter Defensivkräften aufgehalten. Insgesamt zeigte sich die zweite Hälfte ähnlich wie die erste: Einige Chancen, die aber das Spielergebnis nicht veränderten. Erst rund zehn Minuten vor Abpfiff gelang Vito Plut der Treffer zum 2:3. Auch dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Obwohl es noch einmal gut aussah für Schwarz-Blau, traf Robin Garnier in der 89. Minute zum 2:4 – und besiegelte somit das Spiel und die Heimniederlage im letzten Hinrundenspiel der Bornheimer.
„Ich kann es heute relativ kurz machen“, resümierte Cheftrainer Alexander Conrad nach dem Spiel. „Ich kann das Spiel heute bei uns auf viele individuelle Fehler, die zu Gegentoren geführt haben, reduzieren. Das waren heute die Knackpunkte gegen uns. Nichtsdestotrotz hatten wir diesen Elfmeter, wenn der eben verwandelt wird, dann denke ich, steht es zu dem Zeitpunkt 3:3 und dann haben wir einen Punkt, auch das wäre in Ordnung gewesen. Wir haben in der ersten Halbzeit gut reagiert auf den frühen Rückstand. Es war ein intensives Spiel, das war auch so zu erwarten. Es ist eine verrückte Liga, es ist eng. Jede Mannschaft muss mal den ein oder anderen Rückschlag erleiden so wie wir heute, aber es gilt da auch wieder aufzustehen, weiterzuarbeiten, und das werden wir auch machen.“