Mitgliederrückgang: Die fünf häufigsten Fallen

16. September 2018 · Top-News · von: Hartmut Fischer / www.verein-aktuell.de

Viele Vereine kämpfen mit diesem Problem: Die Mitgliederzahlen stagnieren – gehen sogar zurück. Überalterung und nur geringe oder gar keine Neuaufnahmen sind die häufigsten Gründe. Der Schrumpfungsprozess führt im Verein zu einer frustrierten Stimmung, die Vereinsmitglieder haben immer weniger Spaß an der Arbeit und verlassen ebenfalls den Verein.

1. Das Problem wird zu spät erkannt
So lange die Mitgliederzahlen „im grünen Bereich“ sind, macht man sich kaum oder gar keine Gedanken über das Problem des Mitgliederschwunds. Wenn dann der Prozess begonnen hat, wird es immer schwieriger, ihn aufzuhalten. Der Vorstand sollte deshalb regelmäßig nicht nur einen Blick auf die Mitgliederzahlen, sondern auch auf die Mitgliederstruktur werfen, um frühzeitig zu erkennen, dass man in diesem Bereich eingreifen und gegensteuern muss.

2. Austritte wurden nicht hinterfragt
Verlässt ein Mitglied den Verein, muss man dies akzeptieren. Aber man sollte klären, warum die Mitgliedschaft aufgegeben wurde. Die Gründe eines Austritts können die Ursache weiterer Austritte widerspiegeln. Die Befragung eines ausgetretenen Mitglieds kann deshalb die Informationen liefern, die man benötigt, um schnell und effektiv zu reagieren, bevor es zu „Massenaustritten“ kommt.

3. Bei der Problemanalyse wird nur extern geforscht
Wenn die Mitgliederzahlen sinken, wird man beginnen, nach den Ursachen zu suchen. In vielen Fällen sucht man die Fehler jedoch nur außerhalb des Vereins und bemängelt mangelnde finanzielle Förderung und öffentliche Akzeptanz. Doch das ändert nichts an der Situation des Vereins. Die Probleme des Vereins müssen intern gesucht werden. Hier kann verändert werden. Diese Veränderungen führen dann auch zu einem besseren Image nach außen.

4. Schuldzuweisungen werden ausgesprochen
Kommt es zum Mitgliederschwund, wird die Stimmung im Verein und auch im Vorstand schnell gereizt. In dieser Situation kommt es schnell zu persönlichen Schuldzuweisungen, die dem Verein in keiner Weise helfen. Im Gegenteil: Die persönlichen Angriffe führen schnell dazu, dass weitere Mitglieder den Verein verlassen, und der Auflösungsprozess des Vereins wird beschleunigt.

5. Resignation wird in den Vordergrund gestellt
Es ist keine schöne Sache, mitzuerleben, wie immer mehr Mitglieder den Verein verlassen. Kein Wunder, dass sich dann auch Resignation im Vorstand und unter den verbliebenen Vereinsmitgliedern breit macht. Doch diese Resignation führt unweigerlich zur Auflösung des Vereins. Sobald man merkt, dass sich eine negative, frustrierte Stimmung breit macht, muss mit aller Kraft gegengesteuert werden.