LOTTO Hessenliga: Lohfelden bezwingt Ederbergland

18. April 2018 · Top-News · von: HNA (zhw)

30 Punkte gegen 29 Punkte, 12 gegen 13, Matchball zum wohl vorentscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt in der LOTTO Hessenliga. Eine Ausgangslage, die verlockend war für den FSC Lohfelden und den FC Ederbergland.

Doch nur eine Mannschaft hatte im Nachholspiel gestern Abend offenbar die Zeichen verstanden: Das Gastgeberteam von Interimstrainer Daniel Beyer, das nun ein 12-Punkte-Polster auf den Viertletzten aus Griesheim mit sich herumträgt.

Hingegen muss Ederbergland in den verbleibenden Spielen den hohen Gang drin lassen. Wobei man sagen muss, dass der FCE gestern nicht auf volle Pulle lief. Im Gegenteil: Die Lohfeldener machten 90 Minuten lang klar, wer den Dreier will, zeigten enormen Willen, der vom Gast zu keiner Zeit zu bändigen war. „Wir waren zwar bis zum Schluss im Spiel. Aber Lohfelden war galliger und giftiger – das hat uns gefehlt“, sagte Ederberglands Trainer Vladimir Kovacevic.

Er musste den kurzfristigen Ausfall von Serkan Erdem verkraften, für den Ingo Miß ins Sturmzentrum rückte. Ins Abwehrzentrum war Pavel Ricka zurückgekehrt, Lukas Guntermann wurde wieder nach vorn ins linke Mittelfeld beordert.

All das waren Marginalien, denn die Gäste fanden kein Mittel gegen das engagierte und bisweilen auch sehr körperbetonte Spiel der Lohfeldener, die gegen einen schläfrig und unkonzentriert wirkenden FCE früh attackierten und beinahe folgerichtig früh führten.

Niklas Hartmann im FCE-Tor hatte prächtig gehalten gegen Tolga Ulusoy. Doch beim zur Seite abgewehrten Ball passte nur Enis Salkovic auf und besorgte das 1:0 (9.). Eine Szene, die zeigte, dass nur Hartmann beim FCE so richtig im Spiel war. Der Keeper hielt seine Elf in der Folge im Spiel; hätte diese zur Pause 1:4 hinten gelegen, hätte sich niemand beschweren können. Allein in der 17. und 38. Minuten vereitelte Hartmann im 1 gegen 1 das 2:0.

Dann stand es plötzlich 1:1, weil die Kovacevic-Elf ihre erste vernünftige Chance nutzte. Wolfgang Klaus kam über rechts und bediente Ernes Hidic, der zog zum kurzen Pfosten und vollendete zum Ausgleich (36.).

Das 2:1 war ein ebenso kurioser wie unnötiger Treffer. Ederbergland hatte eine Ecke, doch die wurde abgewehrt und der Konter saß zum 1:0, weil Klaus den Gegenangriff nicht unterbinden konnte. Nasuf Zukorlic verwertete die Vorlage aus kurzer Distanz (40.).

In der zweiten Halbzeit setzte sich der Spielverlauf in ähnlicher Weise fort. Die Gastgeber besaßen weiterhin das Zweikampfplus, hauten sich schlicht mehr rein und musste sich nur vorwerfen lassen, zu wenige Tormöglichkeiten genutzt zu haben. Als Lukas Guntermann aus 17 Metern einen Freistoß zum 2:2  in den Winkel setzte (56.), schien sich das zu rächen. Doch davor wie danach wurde der 40-jährige Aushilfskeeper Mirko Brill vom FCE zu selten beschäftigt.

Ingo Miß, unglücklich am Kopf getroffen bei der Szene zum Freistoß, musste für Manuel Todt weichen, doch es änderte sich wenig. Als die FCEler zu unschlüssig in der Abwehr waren, nutzte Tolga Ulusoy das zum 3:2 (68.). Bei Hidics Kopfball roch es nach dem 3:3, doch er traf nach Ecke aus kurzer Distanz einen Lohfeldener.

Nach einem Rückpass von Ricka, der zum Fehlpass wurde, nutzte der eingewechselte Okan Gül den Querpass zum 4:2 (90.+1) – verdienter Sieg für die Nordhessen, weil sie 90 Minuten rannten und kämpften.