LOTTO Hessenliga: Hessen Dreieich trotz Niederlage vorzeitig Meister

13. Mai 2018 · Top-News · von: Nicolas Läpple

Der SC Hessen Dreieich ist Meister der LOTTO Hessenliga. Hessen Dreieich verlor seine Partie zwar 4:2, da aber Watzenborn-Steinberg und Lehnerz nur 2:2 Unentschieden spielten, reichen die sieben Punkte Vorsprung bei noch zwei ausstehenden Spielen. Im Tabellenkeller konnte Viktoria Griesheim einen Sieg gegen Buchonia Flieden holen und steht nun auf einem Nicht-Abstiegsplatz.

Der SC Hessen Dreieich jubelt über die Meisterschaft in der LOTTO Hessenliga und den Aufstieg in die Regionalliga Südwest. Foto: Gast

FC Bayern Alzenau gegen SC Hessen Dreieich
Erst hingen die Köpfe bei den Dreieichern, doch als die Nachricht aus Watzenborn-Steinberg kam war der Jubel groß. Trotz einer Niederlage gegen die Bayern aus Alzenau durfte der SC Hessen doch noch die erneute Meisterschaft in der Hessenliga bejubeln und wird in der kommenden Saison in der Regionalliga Südwest vertreten sein. Dreieichs Kapitän Nico Opper lobte den Gegner nach der Partie bei Torgranate Rhein Main: „Alzenau hat super gespielt. Sie haben eine enorme Qualität in der Offensive." Damit spielte Opper auch auf Can Özer an, der in der kommenden Runde gemeinsam mit dem Kapitän in der Regionalliga am Ball sein wird. Dieser war es auch, der die Hausherren in Front brachte. Nur einen kurzen Augenblick später stellte Tino Lagator auf 1:1. Als die Dreieicher schon in der Halbzeit waren, stach Alzenau nochmal zu und ging mit einer 2:1 Führung im Rücken in die Pause.
Wie schon in der ersten Halbzeit rannte der SC Hessen an. Durch die erste Chance in Halbzeit zwei köpfte Marcel Wilke zum 3:1 ein, nachdem der Tabellenführer einige Chancen versiebte. In der 85. Stellte Özer auf 4:1 und beseitigte alle Zweifel am Heimsieg. Kopfschütteln hingegen bei den gegnerischen Anhängern, die schon damit rechneten, dass die Meisterfeier verschoben wird. Der Treffer von Lagator kurz vor Schluss war dann nämlich nur noch Ergebniskosmetik. „Wir sind mit einer Niederlage Meister geworden, auch das gehört zum Fußball", äußerte sich Dreieichs Coach Rudi Bommer nach der Partie, ehe er eine Bierdusche von seinem Torwart Pierre Kleinheider bekam. Dann feierte auch der Trainer mit, der an diesem Tag noch drei Weizen trinken möchte, wie er selbst sagte.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg gegen TSV Lehnerz
In der ersten Halbzeit waren die Gastgeber kaum wiederzuerkennen. Die Lehnerzer ließen die Teutonen nicht ihr gewohntes Spiel aufziehen und gingen in der 18. Minute in Führung. Im zweiten Abschnitt wirkte die Teutonia zwar wuchtiger und entschlossener, spielerisch war aber kaum ein Fortschritt zu erkennen. Erneut verpasste Lehnerz zwei dicke Gelegenheiten, ehe dem eingewechselten Damjan Marceta im Anschluss an einen Eckstoß von Timo Cecen der Ausgleich gelang (66.). Zwölf Minuten darauf schoss Marcel Trägler die Osthessen erneut in Front, wobei es bei dem Konter der Gäste nach Abseits roch. Dramatisch wurde es in der Nachspielzeit: Erst traf Markus Müller per Kopf zum 2:2 (92.), dann köpfte Rafael Szymanski die Kugel sogar zum vermeintlich 3:2 für Watzenborn ein (93.), doch Schiedsrichter Winkler erkannte auf Foulspiel des Angreifers.
"Das wäre auch nicht verdient gewesen", gab SC-Trainer Daniyel Cimen nach dem Abpfiff bei der Gießener Allgemeinen zu: "Das einzig Positive ist, dass wir nicht verloren haben. Ansonsten waren heute viele Sachen dabei, die in der kommenden Saison besser werden müssen."  Lehnerz durfte sich derweil freuen, die Teutonen im Aufstiegsrennen endgültig abgehängt zu haben. Ganz sicher ist Rang zwei aber noch nicht, da der FC Bayern Alzenau Primus Hessen Dreieich mit 4:2 bezwang und zwei Spieltage vor Schluss seinen Rückstand auf fünf Punkte verkürzt hat.

SC Viktoria Griesheim gegen SV Buchonia Flieden
Kleine Überraschung in Griesheim! Aus dem Nichts traf Pascal Stork in der siebten Minute mit einem fantastischen Drehschuss in den rechten Winkel aus 20 Metern, was die frühe Führung für die abstiegsbedrohten Griesheimer bedeutete. Die gesamte erste Hälfte blieb abwechslungsreich. Zwei Kopfbälle von Fliedens Dario Stange und Andrè Leibold strichen nur knapp über die Latte. Auf der anderen Seite war der am letzten Wochenende nach seinem dubiosen Steinbach-Auftritt, als er mitten im Spiel vom Platz ging und sich auf die Bank saß, scharf in die Kritik geratene Jean Bosco Makengo auf Wiedergutmachung bedacht, und das gleich zweifach. Mit seinem 2:0 und 3:1 konnte der SC seinen Zwei Tore-Vorsprung halten. Zwischenzeitlich verkürzten die Buchonen auf 1:2. Im zweiten Abschnitt tat sich lange so gut wie gar nichts. Eine gefühlte Ewigkeit hatten jedenfalls die Griesheimer Fans nach dem 2:3-Anschlusstreffer des eingewechselten Felix Hack noch zu überstehen. Einen Heber von Marius Kullmann, der ebenfalls gebracht wurde, grätschte er von der Seiten- über die Torlinie. Das war in der 86. Minute. Mit Glück und Geschick überstand die Viktoria aber die letzten acht Minuten und war der Sieger des Tages im Abstiegskampf. „Wir haben heute Leidenschaft gezeigt und ich habe ja schon vor dem Spiel gesagt, dass wir vielleicht einen Lucky Punch brauchen. Den haben wir mit dem 1:0 gemacht. Wir haben kein Feuerwerk abgebrannt, aber vom Kopf her waren wir frei. Jetzt wird einfach mal gefeiert", sagte Griesheims Übungsleiter Peter Seitel bei Torgranate Rhein Main.


Alle Partien im Überblick:

SC Borussia Fulda – FSC Lohfelden 0:1
KSV Baunatal – SC Waldgirmes 0:1
SC Viktoria Griesheim – SV Buchonia Flieden 3:2
SV Rot-Weiß Hadamar – SV Steinbach 10:2
FC Bayern Alzenau – SC Hessen Dreieich 4:2
SG Rotweiss Frankfurt – Spvgg Neu-Isenburg 2:2
OSC Vellmar – FC Ederbergland 1:1
Teutonia Watzenborn-Steinberg – TSV Lehnerz 2:2